KVP – eine Frage der Auslöser

Auslöser

Eine Frage, die sich im KVP immer wieder stellt, dreht sich um die Auslöser der Verbes­serungs­aktivi­täten. Generell konkur­rieren Verbes­serungs­aktivi­täten immer mit dem Tages­geschäft. Da ist es in meinen Augen zu ein­fach, nur zu sagen, dass das halt ein Teil der Führungs­aufgabe ist oder es in der Stellen­beschrei­bung steht, dass man sich darum zu kümmern hat.

Eine besondere Heraus­for­derung stellen die KVP-Aktivi­täten bei der Einführung dar, wenn noch nicht die not­wendige Routine und Gewohn­heit vorhanden ist, um die Aktivi­täten automa­tisch und quasi natür­lich-selbst­verständ­lich ablau­fen zu lassen bzw. zu initiieren.

Im Grunde handelt es sich beim KVP und dessen Aktivi­täten, um ähn­liche Mecha­nismen, wie sie auch im persön­lich-privaten Bereich auftreten, wenn es darum geht neue Gewohn­heiten zu schaffen. Eine Methode kann dabei sein, sich schon im Vor­feld bewusst zu über­legen, wann KVP-Aktivi­täten ange­gangen werden sollen und welche aus­lösenden Fak­toren dafür vor­handen sind bzw. geschaf­fen werden können. Auslöser können dabei im posi­tiven Sinn also fördernd verstanden werden, ebenso wie negativ verhin­dernd.

Michael Hyatt beschreibt dazu einen Prozess in fünf Schritten. Er beginnt damit, dass im ersten Schritt das zugrunde­liegende Ziel festgelegt wird. Dieses wird entspre­chend dem SMART Akronym beschrieben, welches durch ein E für Exciting und ein weiteres R für Risky (im Sinne von heraus­fordernd) bzw. Relevant (je nach dem, was dem erstes R zuge­schrieben wurde) zu SMARTER werden.

Im nächsten Schritt werden dann die Auslöser defi­niert. Der entschei­dende Punkt ist dabei, dass diese Auslöser vorbestimmt werden und auch einfacher zu erreichen bzw. auszu­führen sind, als das eigent­liche Ziel.

Der dritte Schritt ist dann der Opti­mierung der Auslöser vorbe­halten und orientiert sich an ADE (automa­tisieren, dele­gieren, elimi­nieren), was ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben hatte.

„Der Grund war nicht die Ursache, sondern der Auslöser.“

– Franz Beckenbauer

Spannend wird der Prozess mit dem vierten Schritt (der aber im Grunde vorgelagert ist). Hier wird vorher überlegt, welche Hinder­nisse im Weg stehen könnten und wie diese über­wunden werden können. Dieser ähnelt sehr stark einer Frage in Mike Rothers Coaching-Kata, wo es ebenfalls um Hinder­nisse geht und wie diese über­wunden werden können. Ein kleiner Unter­schied besteht darin, dass hier die Über­legungen schon vor dem Auf­treten der Hinder­nisse angestellt werden.

Diese Überlegungen sind dann die Grund­lage des fünften Schritts, der wie bei der Verbes­serungs-Kata aus Experi­menten und den resul­tierenden Verbesse­rungen besteht.

Auf den Einsatz im KVP abgebildet, bedeutet es, dass voran­gehende Über­legungen angestellt werden, welche Hinder­nisse dem KVP entgegen­stehen und wie diese überwunden bzw. umgangen werden können.

Hierzu kann es sehr interes­sant sein, alle Betei­ligten in diese Über­legungen einzu­beziehen, sowohl Führungs­kräfte als auch Mitar­beiter. Um deren Kreati­vität zu nutzen und sie gleich­zeitig stärker in den Prozess einzu­beziehen und mögliche Widerstände schon im Vorfeld zu adressieren.

Die beschriebenen Mechanismen sind auch bei speziell bei einem Konti­nuier­lichen Verbes­serungs­prozess relevant, der schon einige Zeit läuft und die brenn­nend­sten Probleme bereits beho­ben sind. Wenn sich in dieser Phase die Verbes­serungs­aktivi­täten vor allem an den Problemen ausge­richtet haben und keine echte Routine entstanden ist, kann es jetzt bedeuten, dass wichtige Auslöser wegfallen und dadurch die damit verknüpften Verbes­serungs­aktivi­täten zum Erliegen kommen und sich dies auch auf den KVP als ganzes auswirken, weil ein zentraler Antrieb wegfällt.

Frage: Welche Auslöser für Verbes­serungen sind in Ihrem Unter­nehmen vorhanden? Welche Nach­haltig­keit ergibt sich daraus für den KVP? Wie lassen sich die Auslöser von bloßen Problemen lösen?

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