KVP – eine Frage der Bewegung

Bewegung

Zur Bewegung von Men­schen (nicht im Sinn der Ver­schwen­dungs­art) hatte ich im Bezug zu Führungs­kräften schon einmal einen Artikel geschrieben. Hier geht es jetzt um eine ganz andere Bewe­gung, die eher im über­trage­nen Sinn statt­findet. Die Bewegung, die ich jetzt meine, ist die Beweg­lich­keit der Ziele im Konti­nuier­lichen Ver­besse­rungs­prozes­ses und die Beweg­lich­keit auf dem Weg zu den Zielen.

Hier sehe ich einen großen Unter­schied in der not­wendi­gen Bewe­gung und der daraus fol­genden Beweg­lich­keit. Während auf dem Weg zu den Zielen eine große Beweg­lich­keit erfor­der­lich ist, sol­lten die Ziele – von Aus­nahmen abge­sehen – in der Regel starrer, d.h. unbe­weg­licher Natur sein.

Im restlichen Artikel möchte ich Sie mit auf den „Weg“ nehmen und Ihnen die Be-„weg“-gründe für meine Ansicht dar­legen.

Beweglichkeit des Weges

Die Beweg­lich­keit des Weges ist kein not­wen­diger Zusammen­hang, auch wenn dieser Aus­druck auf den ersten Blick wie ein weißer Schimmel aus­sieht.

Wenn ich in mein Navi den Weg von A nach B eingebe, rechnet es mir den Weg aus. Von äuße­ren Ein­flüssen wie Staus und Straßen­sperren mal abgesehen, wird der erste berech­nete Weg auch der sein, den ich dann fahre. Genau genom­men würde ich das Navi auf den Müll werfen, wenn es nicht in der Lage wäre, mir zu Beginn der Reise den Weg genau auszu­rechnen.

Im KVP ist das genau anders. Wenn ich zu Beginn der „Reise“ den Weg genau kenne, weiß ich auch sehr gut, dass ich (oder jemand ande­res) das Ziel viel zu kurz gewählt habe, weil es dann auf der Reise zu keinen neuen Erkennt­nissen kommen wird. Das wäre so wie der Wissen­schaft­ler, der den Aus­gang seines Ver­suchs genau kennt. Es muss immer die Chance des Schei­tern bestehen, was dann darin resul­tiert, dass der Weg dem Hin­der­nis ange­passt werden muss.

In so fern, muss der Weg zum Ziel also beweg­lich sein. Die Beweg­lich­keit des Ziels ist jetzt der nächste Aspekt, den wir uns ansehen.

„Zu unserer Natur gehört die Bewe­gung. Die voll­kommene Ruhe ist der Tod.“

– Blaise Pascal (frz. Mathematiker und Philosoph)

Unbeweglichkeit der Ziele

Wie eingangs schon gesagt, verfechte ich bei Zielen deren Unbe­weg­lich­keit als wich­tige Eigen­schaft.

Warum?

Da stellt sich erstmal die Frage nach der Her­kunft der Ziele. Für mich sollten sich Ziele immer aus der über­geord­neten (Unter­nehmens-) Vision ableiten. Diese Vision liegt – wenn sie ihren Namen wirk­lich verdient – außer­halb des Erreich­baren. Dazu gehört dann auch, dass sie sich nicht ändert. Sie kann und sollte sich damit auch außer­halb des eigenen zeit­lich erleb­baren Hori­zonts befinden. Wenn Ziele dann die Meilen­steine – große und kleine – auf dem Weg zu dieser Vision sind, sollten sie ähn­lich gut gewählt und sprich­wört­lich ver­gleich­bar starrer Natur sein.

Ein Einwand, der mir in diesem Zusammen­hang dann öfters begegnet, ist die Aus­sage, dass es doch Zeit­punkte (oft gerade am Anfang) gibt, an denen man nicht weiß, wie das Ziel erreicht werden soll oder sich irgend­wann mal anfänglich unbe­kannte Hinder­nisse auf­türmen. Manch­mal erscheinen die Ziele zu Beginn auch (ver­meint­lich wissend) uner­reich­bar und man solle doch bitte realis­tisch bleiben. Oder die Kosten und Zeit­spanne erschei­nen so hoch, dass mehr über das Ziel als über den Weg disku­tiert wird.

Diese Argu­menta­tion führt mich dann wieder auf den Weg zurück. Der Wunsch nach der Komfort­zone wird dann in der Regel über­mächtig und resul­tiert in Zielen, bei denen der Weg dort­hin bekannt ist. Das sind dann die Zeit­punkte, an denen die Rolle der Füh­rungs­kräfte ins Spiel kommt, die jetzt auf den Zielen behar­ren müssen. Dazu gehört oft auch, dass die Füh­rungs­kraft oberhalb der Weg­ver­ant­wor­tung zum Ziels ange­siedelt sein sollte, weil sie schließ­lich auch nur ein Mensch ist und selbst eine Kom­fort­zone hat.

Frage: Wie werden in Ihrem Unter­nehmen Ziele festgelegt? Wo ist die Ver­ant­wor­tung für Ziele ange­siedelt? Wer ist für den Weg zu­ständig?

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