KVP – eine Frage der Elemente

Elemente

In meinen Augen sind zentrale Elemente im Lean Management verschie­dene Führungs­aspekte. Diese Elemente umfassen nicht nur die Führung von Mitar­beitern, sondern auch des Unter­nehmens als Ganzes bis hin zu den Liefe­ranten. Im Grunde unter­scheidet sich die Führung dieser verschie­denen Bereiche jedoch gar nicht wirklich.

In diesem Artikel will ich vier Führungs­elemente diskutieren, die in diesen Bereichen wichtige Rollen spielen.

Element der Menschen

Menschen stehen im Mittelpunkt der Führung. Dabei sind Menschen nicht nur die Mitar­beiter, sondern sie repräsen­tierten auch die Kunden, ebenso wie die Liefe­ranten. In allen Fällen haben sie besondere Bedürf­nisse, die sich auch in den anderen Elementen nieder­schlagen. Deshalb stehen die Menschen auch an ersten Stelle, weil sich daraus alle anderen Hand­lungen ableiten.

Im Bezug auf den Kontinuier­lichen Verbesserungs­prozess bedeutet dies, dass die Kompe­tenzen und individuellen Fähig­keiten der Mitarbeiter in den Geschäfts­prozessen des Unter­nehmens optimal einge­setzt werden. Das bedeutet nicht notwen­diger­weise, dass jede einzelne Person laufend zur Verbes­serung der Prozesse bei­tragen muss. Es kann weit­gehend ausrei­chend sein, wenn einzelne Mitar­beiter bei der stabilen Abwicklung der Pro­zesse mitwirken und andere den kreativen Part der Weiter­entwick­lung und Verbes­serung übernehmen. Der Grund­gedanke ist hier die Stärken zu stärken, statt den Fokus auf Schwächen zu legen.

Diese Ausrichtung dient dann auch dem Unternehmen als Ganzem und lässt sich auch auf Lieferanten ausdehnen.

Element des Sinns

Wie schon die Führung insgesamt hat der Sinn mehrere Dimen­sionen. Ein Sinn bildet sich dabei auf den Zweck des Unter­nehmens ab. Davon leitet sich dann der Sinn für die Menschen ab, warum sie für dieses Unter­nehmen arbeiten. In beiden Fällen ist der Wunsch Profit zu machen oder Geld zu verdienen nur ein kurz­fristiger Anreiz, der keinen lang­fristi­gen Bezug schafft – weder für die Kunden­bindung noch für die Mitar­beiter­bindung. In meinen Augen ist es nur die Nutzen­stiftung für Kunden bei gleich­zeitiger Berück­sichti­gung der gesell­schaft­lichen Verant­wortung inklu­sive dem Res­sourcen­verbrauch, die eine Daseins­berech­tigung über den Tag hinaus schafft. Dauer­hafter (und stei­gender) unter­nehme­rischer Profit ebenso wie die Schaffung und Erhaltung von Arbeits­plätzen sind dann eine logische Folge, wenn die Nutzen­steigerung mittels einem konti­nuier­lichen Verbes­serungs­prozess angestrebt wird.

„Büromaschinen müssen so schön sein wie elegante Möbel; denn Mensch und Maschine sind feind­liche Elemente, die miteinander versöhnt werden müssen.“

– Adriano Olivetti

Element der Leistung

Leistung steht in meinen Augen im direkten Zusammen­hang mit dem Zweck eines Unter­nehmens und der Nutzen­steigerung für seine Kunden. Führung hat dabei die Aufgabe, die Leistung und den Leistungs­willen der Menschen in geeignete Bahnen zu lenken, die die wirt­schaft­liche Leistungs­fähigkeit des Unter­nehmens erhält und steigert.

Menschen sind dann in der Lage, eine Leistung zu erbringen und diese zu steigern, wenn sie von der Sinn­haftig­keit dieser überzeugt sind. Dies erreicht die Führungs­kraft durch geeignete und angemes­sene Kommuni­kation mit den Menschen. Es ist nicht ausrei­chend, Ziele zu kommuni­zieren und zu hoffen, dass sich der Sinn den Menschen von alleine erschließt. Der Wert einer Kommuni­kation liegt in der Reaktion des anderen. Das Einzige, worauf wir 100 % Einfluss haben, ist unsere eigene Kommuni­kation. Wenn uns die Reaktion nicht gefällt, müssen wir unsere Kommuni­kation verändern.

Element der Entwicklung

Entwicklung entsteht in der Führung hauptsächlich durch Fragen und aufmerk­sames Zuhören der Antworten (die dann ggf. zur Steige­rung des Verständ­nisses beider Seiten hinter­fragt werden). Die ideale Entwicklung(sunter­stützung) sieht dabei so aus, dass die Menschen durch eigene Reflexion ihres Verhaltens und Abgleich mit verein­barten Zielen dazu beitragen. Dazu gehört auch angemessene Rückmel­dungen, welche sowohl im positiven, wie auch negativen Fall konkreten Hin­weise bein­halten, welches Verhalten als positiv bzw. negativ betrachtet wird.

Zur Entwicklung (der Menschen) gehört auch die Moderation und Begleitung von Verände­rungs­prozessen, denen die Betei­ligten auf jeden Fall unterliegen, wenn sich etwas verbessern soll. Hierzu gehört auch, das bis­herige Verhalten wertzu­schätzen, weil es immer aus gutem Grund erfolgt ist (auch wenn der Handelnde mög­licher­weise der Einzige mit diesem Eindruck ist) und trotzdem die Folgen klar auszu­sprechen, wenn das Verhalten jetzt (ab dem Zeitpunkt einer neuen Erkenntnis) fortgesetzt wird.

Die gemeinsame Klammer um diese vier Elemente ist der Respekt gegenüber den Menschen. Dieser Respekt kann neben fördernden Elementen durchaus auch fordernde Bestand­teile haben, die eben­falls klar und deutlich zu kommunizieren sind.

Frage: Wie wird in Ihrem Unternehmen Führung im Lean Management gelebt? Welche Ergeb­nisse werden damit erzielt? Was lässt sich daran noch verbessern?

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