Man kann sogar noch etwas weitergehen und die Unternehmensgrenzen hinter sich lassen und die drei Fähigkeiten auf die Gesellschaft und die menschliche Spezie generell ausdehnen (und da will ich auch keine Grenzen bzgl. Ländern, Nationalitäten oder sonst irgendwas ziehen).
Um welche Fähigkeiten geht's also?
Fähigkeit zur routinierten Leistungserbringung
Die Leistungserbringung ist sicherlich der Faktor, der den Unternehmenserfolg am direktesten bestimmt. Hier geht es sowohl um die Effektivität (also die Leistungen anbieten, die von den Kunden auch in Anspruch genommen werden) als auch um die Effizienz (also mit möglichst geringem Ressourcenverbrauch). Bei der Effizienz geht es bei Betrachtung durch die Kundenbrille vorallem um die Flusseffizienz, also letzten Endes um die Durchlaufzeit (wenn man diese Zeit auch als Ressource – des Kunden – betrachtet, ist das kein Widerspruch zum Ressourcenverbrauch).
Da sich das Umfeld eines Unternehmens stetig verändert und weiterentwickelt, darf auch das Unternehmen selbst diese Veränderungen nicht ignorieren, sondern muss die Auswirkungen überprüfen, Entscheidungen treffen, Maßnahmen definieren, umsetzen und verfolgen.
Die Routine bezieht sich vorallem auf die zugrundeliegenden Prozesse. Arbeitsstandards sind dazu das Mittel der Wahl und die Basis für Verbesserungen entsprechend der erkannten Notwendigkeit zur Veränderung.
Fähigkeit des routinierten Lernens
Ein wichtiger Teil im Umgang mit den Veränderungen zum Besseren ist auch der Erwerb von neuem Wissen durch Lernen. Dabei handelt es sowohl um eine Grundlage als auch um eine Folge. Die Grundlage besteht in der Lernbereitschaft (lebenslanges Lernen), der Bereitschaft dieses Wissen weiterzugeben und der Bereitschaft auch Fehler zu akzeptieren. Letztlich kann neues Wissen nur durch Fehler entstehen. Durch die Fehler entsteht dann in der Folge auch wieder neues Wissen durch Lerneffekte. Damit wird erkennbar, dass es sich um einen nicht endenden Kreislauf handelt, wie er auch im PDCA-Zyklus bzw. Demming-Kreis des Kaizen zum Ausdruck kommt.
– Linus Pauling
Auch dabei ist die Routine ein entscheidender Aspekt. Diese Routine kommt kommt in der Verbesserungs-Kata und der zugrundeliegenden Coaching-Kata zum Ausdruck und basiert letztlich auf dem Job-Methods-Modul des TWI-Programs (Training Within Industry). Die Fähigkeit des routinierten Lernens ist dann auch die Basis für die dritte Fähigkeit.
Fähigkeit zur evolutionären Entwicklung
Hier könnte man auf den ersten Blick einwenden, dass diese Fähigkeit doch schon vorhanden ist – was dadurch dargestellt werden kann, dass der Mensch sich ja aus der Einzelzeller der Ursuppe in grauer Vorzeit zu dem entwickelt hat, was er heute ist.
Mir geht es allerdings um eine bewusst gesteuerte Entwicklung, die nicht bloß dem evolutionären Zufall eines Darwinismus entspringt. Letztlich ist diese Fähigkeit, die Fähigkeit bewusst Fähigkeiten zu entwickeln. Das ist letztlich das, was uns von Tieren und (aus heutiger Sicht) von Maschinen unterscheidet.
Bei dieser Fähigkeit kann man also von einer Meta-Fähigkeit sprechen (vergleichbar zum Meta-Modell der Sprache, einem Modell über das Modell Sprache).
Zum Abschluss will ich noch auf die eingangs genannte Voraussetzung zurückkommen, die neben drei Fähigkeiten auch eine Grundlage des Erfolgs ist. Im Grunde handelt es sich aber nur um die Folge dessen, was durch die drei Fähigkeiten entsteht, wenn diese vollständig auf diese Voraussetzung abgebildet werden. Die erbrachte Leistung muss von den Kunden angenommen werden, d.h. ihnen einen akzeptierten Nutzen bieten (in den Augen der Kunden).
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