In einer vergangenen Podcast-Episode hat mein Gesprächspartner Roger Dannenhauer einen weiteren Aspekt nicht genutzten Mitarbeiterpotenzials ins Spiel gebracht.
Der neue, dann aber offensichtliche Frustrationsaspekt hat mich dann bewogen, die Frustration im KVP mal generell zu betrachten und in diesem Artikel zu beleuchten.
Im Grunde hat die Frustration eine enge Beziehung und Verbindung zur Motivation mit ihren zwei grundsätzlichen Richtungen „weg von“ und „hinzu“. Auf den ersten Blick mag es so erscheinen, als ob die Frustration rein der Weg-von-Motivation entspricht. Ich denke aber eher, dass die Frustration einer Unzufriedenheit entspringt, weil die aktuelle Situation nicht dem gewünschten Zustand entspricht. Das heißt, dass die Frustration neben dem Weg-von auch ein Bild – wenn vielleicht auch vage – des gewünschten Ziel-Zustands enthält.
Dieser Kontrast ist dann auch eine stärkere Motivationsbasis als nur eine Motivationsrichtung alleine.
So negativ die Frustration als erstmal wirken mag, birgt sie doch auch die größere Chance zur Veränderung.
– Walter Fürst
Ähnlich wie die Unzufriedenheit bietet auch die Frustration eine Chance zum Wachstum.
Hier kommen dann in meinen Augen auch wieder die frustrierten Mitarbeiter ins Spiel. Deren Frustration mit der aktuellen Situation kann noch verstärkt werden, wenn die Unternehmensleitung und die Führungskräfte in der Lage sind, die anfängliche Weg-von-Motivation aus der aktuellen Situation heraus mit dem anzustrebenden Ziel-Zustand auf Basis einer Unternehmensvision zu verknüpfen, die auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter einbezieht.
Dann kann die Frustration der Mitarbeiter wirklich zu einem starken Antrieb werden, dessen Nicht-Ausnutzung eine echte Verschwendung wäre, speziell wenn dann auch noch das positive Potenzial des Wissens und der Erfahrung einbezogen wird.
Für beide Arten des Potenzials gilt, dass dessen Möglichkeiten vor allem vor Ort erkannt wird. Das heißt, die Mitarbeiter sollten in ihrem täglichen Arbeitsbereich aufgesucht werden und dann ehrliches Interesse für ihre Arbeit und die damit verbundenen Probleme und Herausforderungen gezeigt werden. Damit steigt auch die Chance, dass diese Themen offen dargestellt ebenso wie Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Gleichzeitig wird es aufgrund des gezeigten Interesses der Führungskräfte auch zu besseren Arbeitsbeziehungen zu den Mitarbeitern kommen.
Sie können einen Kommentar hinterlassen, indem Sie hier klicken.
Artikel teilen auf ...
Hinweis: Ich behalte mir vor, Kommentare zu löschen, die beleidigend sind oder nicht zum Thema gehören.