KVP – eine Frage der Investition

Investition

Eine Investition kann viele Bereiche umfassen. Im Rahmen des Konti­nuier­lichen Verbesse­rungs­pro­zesses sind es Investi­tionen in die Mitar­beiter, insbe­sondere in deren Weiter­bildung bzw. Weiter­entwick­lung.

Eine „beliebte“ Entgegnung, wenn es um Weiter­bildungs­kosten geht, ist die Frage, ob sich Weiter­bildung lohnt, wenn die Gefahr besteht, dass die dann gut ausgebil­deten Mitar­beiter das Unter­nehmen verlassen könnten und deshalb die Weiter­bildung vergebens sein könnte. Eine ebenso beliebte wie provo­kante Rück­frage geht dann in die Richtung, was denn passieren würde, wenn nicht in die Mitarbeiter und deren Weiter­bildung inves­tiert würde und sie bleiben würden.

Eine weitere Entgegnung bei der Investition in Mitarbeiter ist das (Vor)urteil, dass es manche/viele Mitar­beiter aufgrund ihrer Persön­lichkeits­struktur nicht „Wert“ sind, dass größere Investi­tionen in sie getätigt werden.

Hier bin ich ebenso vorurteils­behaftet der Meinung, dass das ein Armuts­zeugnis für die entspre­chende Führungs­kompetenz darstellt, weil es in meinen Augen ein Versagen dar­stellt, wenn eine Führungs­kraft die Entwick­lungs­fähigkeit ihrer Mitar­beiter als nicht machbar beur­teilt, weil sie sich damit selbst so beurteilt, dass sie die Mitar­beiter­entwicklung nicht leisten kann. Damit versagt sie in einem meiner Meinung nach wich­tigen Element ihrer Führungs­rolle, nämlich der Steige­rung der Leistungs­fähig­keit der Mitar­beiter. Im Grunde handelt es sich dabei sogar um die zentrale Aufgabe von Führungs­kräften, auf die sich alle anderen Aktivi­täten und Aufgaben zurück­führen lassen.

„Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“

– Benjamin Franklin

Die „Investitionen“ im Rahmen des Kontinuier­lichen Verbes­serungs­prozesses beginnen also besten in der Form, die dieses Versagen von Führungs­kräften auf­fängt und korri­giert. Das muss nun nicht notwen­diger­weise eine Investition in Cash bedeuten. Ggf. ist auch „nur“ die Führungs­kraft der Führungs­kraft gefordert, eine zeit­liche Investition in Form von Gesprächen zu leisten, um die notwen­digen Werte zu vermitteln, sowohl im Bezug zum wirt­schaft­lichen Erfolg des Unter­nehmens als im Bezug zur Wert­schätzung gegen­über dem Individuum.

Letztlich stellen beide Formen der Investi­tionen eine Form von Respekt gegen­über den Menschen dar. In bestimmte Fällen kann eine rein monetäre Investition im Bildungs­bereich unter Umständen auch die falsche Lösung sein. Wie an anderer Stelle im KVP auch sollte auch die Investi­tion in Wissen dem PDCA-Zyklus unter­liegen und das Haupt­gewicht auf der Plan-Phase liegen, in der der Ist-Zustand analy­siert wird und davon ausge­hend zusammen mit dem Ziel-Zustand die beste Bildungs­form gewählt wird, die den Bedürf­nissen der Mitar­beitern und des Unter­nehmens am besten gerecht wird.

Teil dieser Analyse sollte es auch sein, Mitar­beiter und deren Rolle im Unter­nehmen mög­lichst genau zur Deckung zu bringen. Auch dies erfordert mög­licher­weise eine zeit­liche Investition, die aber ebenfalls not­wendig ist, um sowohl dem Mitar­beiter als auch dem Unter­nehmen gerecht zu werden.

Ein wichtiges Element der Investition in die Weiter­bildung und -entwick­lung der Mitar­beiter ist es dann auch, diese indivi­duell entspre­chend der Bedürf­nisse der Mitar­beiter (und des Unter­nehmens) zu gestalten. Das heißt, die Weiter­bildung inhalt­lich und von der Form her auch den indivi­duellen Personen anzu­passen und hier nicht mit der Gießkanne gleich­mäßig und gleich­förmig zu verteilen.

Auch diese Individualität in der Behandlung der Personen ist eine wichtige Form des Respekts. Sie (die Behandlung) wird in der Regel von den Menschen sehr direkt wahr­genommen, auch wenn viel­leicht kein direkter Bezug zum Respekt entsteht.

Frage: Welche Weiter­bildungs­bedürf­nisse habe die Mitarbeiter in Ihrem Unte­rnehmen? Wie stellen Sie diese sach­gerecht fest? Welche Maß­nahmen leiten Sie daraus ab?

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