Nach dem ersten Schritt ist es dann entscheidend, auch bei den Folgeschritten nicht anzuhalten. Ebenso wenig sollten die Schritte zu groß ausfallen. Bei einem zu großen Schritt dauert es einerseits zu lange, um Verbesserungen zu erreichen und um andererseits anhand der Ergebnisse zu sehen, ob der Schritt überhaupt in die richtige Richtung ging. Wenn der Zielzustand entsprechend den angemessenen Kriterien definiert wurde, kann es keinen Grund geben, daran zu zweifeln, d.h. ihn neu zu definieren oder gar aufzugeben – selbst die Ergebnisse einzelner Schritte nicht wie gewünscht aussehen.
Jeder Schritt entspricht einem PDCA-Zyklus, der wiederum aus vier Teil besteht (Plan-Do-Check-Act) und von den fünf Fragen der Coaching-Kata begleitet wird.
- Wie sieht der aktuelle Zustand aus? Wenn noch kein Zielzustand definiert ist, wird diese Frage zuerst gestellt. Später wird sie zur zweiten Frage, nachdem in der ersten Frage der Zielzustand nochmals ins Gedächtnis gerufen wurde.
- Was ist der angestrebte Zielzustand?
- Welche Hindernisse halten uns aktuell davon ab, diesen Zielzustand zu erreichen? Welches Hindernis wollen wir als nächstes beseitigen?
- Was ist unser nächster Schritt?
- Wann können wir uns die Lernerfahrungen aus diesem Schritt ansehen?
Speziell die letzte Frage bezieht schon die Möglichkeit des Scheiterns mit ein und wandelt sie in eine trotzdem positive Lernerfahrung. Die Möglichkeit des Scheitern ist nicht mit einer selbst-erfüllenden Prophezeihung zu verwechseln. Dort wird eher die Zwecklosigkeit des Versuchs durch den (vermeintlichen) Fehler betont, während hier grundsätzlich nur ein positives Ergebnis in Betracht gezogen wird. Durch die Einbeziehung der Lernerfahrung als Seiteneffekt eines Scheitern entsteht eine Unternehmenskultur, die auch Fehler zulässt und dadurch das Engagement der Mitarbeiter aktiviert.
Entscheidend dabei ist, die Schritte selbst zu gehen. Ein gedruckter Reisebericht oder selbst eine multimediale Fernsehsendung kann das persönliche Erleben in keinem Fall ersetzen. Genauso wenig funktioniert es, wenn der Bergführer im Tal auf den Gipfel zeigt, der Gruppe eine Wanderkarte in die Hand drückt und sich mit einem “auffi muasst's” in die nächste Hütte zurückzieht und die Gruppe sich selbst überlässt.
Wenn dann im vorläufig letzten Schritt der Gipfel des Zielzustands erreicht wird, ist die Reise nicht zu Ende, sondern es beginnt mit der Festlegung eines neuen Zielzustand der erste Schritt der nächsten Reise. Wichtig dabei ist, dass sich dieser nächste Zielzustand an einer übergeordneten Vision für das Unternehmen orientiert. Durch diese fundamentale Orientierung entsteht auch die Ausrichtung der Zielzustände, die sich erst in zweiter Linie bzw. indirekt am wirtschaftlichen Erfolg orientiert. Der wirtschaftliche Erfolg ist kein Zweck des Unternehmens sondern eine Folge der Orientierung am Nutzen für die Kunden, die sich dann zwangsläufig einstellt.
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