KVP – eine Frage der Trägheit

Trägheit

Mit dem Begriff Trägheit beziehe ich mich hier auf das erste Newtonsche Gesetz. Dieses besagt, dass ein Körper ohne Kraft­ein­wirkung entweder in Ruhe bleibt oder seine gleich­förmige Bewegung beibehält.

Im übertragenen Sinn lässt sich auch ein Bezug zum Konti­nuier­lichen Verbes­serungs­prozess herstellen. Mindes­tens beim Ruhe­zustand lässt sich das Gesetz dabei direkt über­tragen. Ohne äußere Einwir­kung wird kein KVP entstehen.

Wenn man genauer hinschaut, wird man auch erkennen, dass es den kräfte­freien Zustand gar nicht gibt. Ein Prozess unter­liegt immer äußeren Ein­flüssen, die in der Regel die Entropie (als Ausdruck der Unord­nung) des Zustands vergrößern. Die äußeren Einflüsse entspre­chen bei­spiels­weise der Reibung oder dem Luft­wider­stand bewegter Körper.

Weil diese äußeren Einflüsse gibt, wird auch der KVP ohne bewusste Ein­griffe in meinen Augen früher oder später zum Erlie­gen kommen.

Selbst die notwendige Routine ist nicht ausrei­chend, um die kons­tante Bewegung beizu­behalten.

Bezogen auf „normale“ Arbeits­prozesse übernimmt der KVP die Kompen­sations­funktion, um den Rückfall in größere Unord­nung zu verhindern, um dieser entgegen­zuwirken und eine höhere Ordnung zu erreichen.

„Der größte Feind des Fort­schritts ist nicht der Irrtum, sondern die Trägheit.“

– Henry Thomas Buckle, engl. Historiker

Wie oben angedeutet, stellt sich natür­lich dann auch noch die Frage, wie im Konti­nuier­lichen Verbes­serungs­prozess selbst der Rückfall in größere Unord­nung verhindert werden kann. Ich sehe da grund­sätz­lich verschie­dene Mög­lich­keiten.

KVP als Teil der Führungsrolle und des Führungs­prozesses, die dann bezogen auf den KVP selbst eine äußere Einfluss­größe darstellt. Dieser Effekt kann mit der organi­satorischen Hie­rarchie gepaart werden, die auf eine bestimmte Ebene einwirkt.

KVP als Teil von Zertifi­zierungen – Auch wenn ich sonst aufgrund der Reali­tät in vielen Unter­nehmen kein großer Fan von Zertifi­zierungen bin, kann der externe Einfluss durch die Audi­tierung durchaus posi­tive Effekte haben, wenn die Aktivi­täten nicht nur als Alibi verstanden werden, sondern die ursprüng­liche Intension auch umge­setzt wird.

Auch die bremsenden externen Einflüsse und Kräfte können vorteil­haft genutzt werden, wenn ihr negatives Wesen als solches bewusst wahr­genommen wird, die entsprechenden Schluss­folgerungen gezogen und oben genannte Maß­nahmen gegen die Trägheit ergriffen werden.

Damit kommen wir zurück auf den Titel des Artikels. Am wichtig­sten im Umgang mit der Trägheit ist die bewusste Wahr­nehmung der Existenz derselben – Erkenntnis ist der erste Weg zur Besse­rung – und dann Verfol­gung und Über­prüfung der Maß­nahmen.

Frage: Wo nehmen Sie Trägheit in in Ihrem Unter­nehmen wahr? Welche Folgen ergeben sich daraus? Wie wird mit der Trägheit und den Folgen umgegangen?

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