KVP – eine Frage der Vernetzung

Vernetzung

Vernetzung tritt im Konti­nuier­lichen Verbesse­rungs­prozess auf ganz verschie­denen Ebenen auf und ist eine notwen­dige Voraus­setzung, damit der KVP optimal funk­tioniert und die gewünschten Ergeb­nisse bringt. Ver­netzung findet dabei unter virtuellen Aspekten, ebenso zwischen physi­schen Dingen und Men­schen statt.

Vernetzung von Ideen

Ideen können dabei auf ganz unter­schied­lichen Ebenen wirken. Es kann sein, dass eine Verbesse­rungs­idee aus einem Bereich und zu einem Thema in einen anderen Bereich über­tragen wird, eben so wie es notwendig ist, Ideen auf der visio­nären oder Ziele­ebene in prak­tische Bereiche und die Rea­lität zu über­tragen. Wichtig ist dabei das ein Austausch über die Ideen statt­findet. Ohne den Aus­tausch ist es nicht möglich, dass die Vernetzung von Ideen statt­findet.

Vernetzung von Prozessen

Während die Vernetzung von Ideen zuerst auf der geistig virtuellen Ebene statt­findet, geht es bei der Vernetzung von Prozessen um ganz greif­bare Aspekte. Ohne die Vernetzung von Prozessen besteht die große Gefahr, dass lokale Optimie­rungen stattfinden, die im Ender­gebnis dann sub­optimal und hinder­lich sind. Dies kann soweit gehen, dass Verbesse­rungen in einem Bereich zu Verschlech­terungen in anderen Bereichen führen. Dadurch kann es dann auch sehr leicht zu Konkur­renz- und Konflikt­situationen kommen. Die Vernetzung von einzelnen Prozess­schritten bzw. ganzen Prozessen zu Prozess­ketten entsteht nicht von alleine, sondern muss aktiv von den Betei­ligten ange­strebt werden.

„Selbst die beste tech­nische Vernetzung ist nur so gut wie die zwischen­mensch­liche Kommuni­kation, die dahinter­steht.“

– Erich Lejeune

Vernetzung von Systemen

Wenn die oben betrach­teten Prozesse organi­sations­über­greifend vernetzt werden, geht es um die Vernetzung von Systemen. Hier gelten die gleichen Regeln wie bei Prozessen, aller­dings auf einem höheren Komple­xitäts­niveau. Da die Systeme ein stärkeres Eigen­leben führen, muss auch die Vernetzung bewusster und konkreter statt­finden. Hierbei kann dann zu einem Dilemma zwischen zentraler und verteilter Kontrolle kommen. In meinen Augen sind dabei pauschale Aussagen und Patent­rezepte selten ziel­führend, sondern es sollte immer der Einzel­fall betrachtet werden. Auf jeden Fall sind Kontroll­mecha­nismen notwendig, die ohne die Vernetzung nicht nötig wären.

Vernetzung von Menschen

Alle vorgenannten Vernetzungs­formen sind ohne die Mitwir­kung von Menschen nicht denkbar. Das gilt auch für die Vernetzungen im Rahmen des aktuellen Themas Industrie 4.0 bzw. des Internet of Things. Hier geht es um Vernetzung über rein kommuni­kative Aspekte hinaus. Die seman­tischen Bedeutung der Kommuni­kation zwischen den Instanzen wird erst durch den Menschen definiert. Erst mit seinem Bild eines End­zustands kann es zur Vernetzung von Dingen und Systemen und den dazwi­schen und darin wir­kenden Prozessen kommen. Unter der Voraus­setzung, dass diese verteilten Systeme von unter­schied­lichen Menschen geschaffen werden, ist also auch die Kommuni­kation und damit die Vernetzung von Menschen notwendig.

Vernetzung zwischen Menschen findet nicht nur in der horizon­talen Richtung, sondern auch in verti­kaler Richtung, zwischen Unter­nehmens­leitung, Führungs­kräften und Mitar­beitern statt. Die Vernetzung in Form der Kommuni­kation ist dabei nicht einseitig gerichtet, sondern umfasst beide Rich­tungen.

Vernetzung von Teams

Ähnlich wie die Vernetzung von Prozessen und Systeme existieren unter­schied­liche Ebenen auch auf der mensch­lichen Bereich. Dann geht es um die Vernetzung von Teams, d.h. Systemen von Menschen. Dabei treten ver­gleich­bare Schnitt­stellen­aspekte auf. Aus unter­schied­lichen Gründen bestehen keine Kommuni­kations­bezie­hungen mehr zwischen allen Menschen in den mitwir­kenden Teams über die Team­grenzen hinweg, sondern es ent­stehen einzelne Kanäle an den System­grenzen. Diese mög­lichen Flaschen­hälse müssen bei der Vernetzung beachtet werden. Wie schon an anderer Stelle gibt es in meinen Augen keine Patent­rezepte. Am wich­tigsten ist es, sich über mögliche Auswir­kungen bewusst zu sein und diese ständig zu hinter­fragen und zu reflek­tieren.

Frage: Welche Vernetzung im KVP findet in Ihrem Unter­nehmen statt? Wie fördern Sie die Vernetzung? Wie gehen gehen Sie mit der höheren Komple­xität um?

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