Mit Antrieb meine ich die innere Motivation jedes einzelnen Beteiligten im Kontinuierlichen Verbesserungsprozess sich in die Verbesserungsaktivitäten einzubringen, eigene Ideen einzubringen, Ideen anderer aufzunehmen, weiterzuentwickeln und zu verbessern. Die Inspiration zu diesem Artikel ist durch einen Beitrag in einem Newsletter von Klaus Schuster entstanden, den ich kürzlich gelesen habe. Dort wurde der Antrieb der Angst gegenübergestellt und die beiden Motivatoren „bewertet“. Dazu gehört dann auch die Motivation von Führungskräften, die beiden genannte Motivatoren in ihrer Kommunikation mit Mitarbeitern, Kollegen oder anderen Beteiligten einsetzen, um Veränderungen zu initiieren.
Zum Einsatz in der eigenen Kommunikation kommt jedoch auch die Interpretation des Gesagten (als einem möglichen Kommunikationskanal) durch den Empfänger. Dabei sollten sich die Kommunikationssender bewusst sein, dass sie darauf keinen direkten Einfluss haben. Wenn sie durch ihre Kommunikation nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, ist die einzige Möglichkeit zur Veränderung die Veränderung der eigenen Kommunikation in Form und Inhalt.
Dazu kann (und sollte in meinen Augen) auch die aktive Adressierung des Unterschieds zwischen Angst und Antrieb gehören, ebenso so wie die damit verbundene Frage nach der Folge von Veränderungen oder der Beibehaltung des Status Quo (der gerne als Folge von vermeintlichen Nicht-Entscheidungen übersehen wird).
– Émile Coué
Wenn es um die Motivation zur Veränderung und in der Folge zur Verbesserung von Geschäftsprozessen geht, sollten auch alle Aspekte betrachtet werden.
- Welchen Nutzen ziehen die Kunden aus einer Verbesserung (in deren Augen natürlich)?
- Welcher Folgen entstehen, wenn die Verbesserungen nicht stattfinden, aber evtl. ein Mitbewerber diese durchführt?
- Welche Folgen können daraus auf die Beteiligten im Unternehmen abgeleitet werden?
- Sind sich die Beteiligten dieser Folgen bewusst?
- Welche Handlungsoptionen leiten sie für sich daraus ab?
- Wie kann das notwendige Bewusstsein für diese Optionen geschaffen werden und ggf. noch weitere Optionen ergänzt werden.
- Welche Handlungen resultieren aus diesen Optionen?
- Welche Folgen entstehen daraus?
Die Bewertung, ob ein Motivator letztlich zu Angst oder Antrieb führt, trifft die einzelne Person selbst. Das bedeutet aber nicht, dass die Bewertung nicht beeinflusst werden kann. An dieser Stelle entsteht also die Verantwortung der Führungskraft diesen Einfluss auszuüben – nicht um zu manipulieren, sondern um ein umfassendes Gesamtbild der Situation zu schaffen. Die Verantwortung für die Interpretation und die Entscheidung bleibt aber trotzdem bei jedem Einzelnen. Alles andere wäre in meinen Augen eine übergriffige Entmündigung der betroffenen Menschen. Dies gilt, wohl gemerkt, nicht für mögliche Konsequenzen von (Nicht-)Entscheidungen.
Sie können einen Kommentar hinterlassen, indem Sie hier klicken.
Artikel teilen auf ...
Hinweis: Ich behalte mir vor, Kommentare zu löschen, die beleidigend sind oder nicht zum Thema gehören.