KVP – eine Frage des Stocks

Stock

Sie fragen sich jetzt viel­leicht, was hat der Konti­nuier­liche Verbes­serungs­prozess mit einem Stock zu tun.

Mit Stock meine ich hier die spezielle Form eines Hockey-Stocks, in der Kenn­linie eines Dia­gramms die am Anfang auch nur inkre­men­telle Verbesse­rungen zeigt, bevor dann die Kurve eine exponen­tielle Steige­rung darstellt. Die hori­zontale Zeit­achse steht dabei der vertikalen Achse der Ver­ände­rungen bzw. Verbesse­rungen gegenüber.

Aus diesem Verlauf lassen sich für den KVP mehrere Schluss­folgerungen ableiten.

Erstens: Zu Beginn des Verbes­serungs­prozesses muss genügend Geduld aufgebracht werden, bis größere Verände­rungen erkennbar werden. Die dafür benötigte Zeit kann selten durch entspre­chend größere Anstrengungen verkürzt werden.

Zweitens: Wenn hier mit großem Druck gearbeitet wird, wird der Prozess abbrechen, so wie der Stock bricht, wenn zu große Kräfte wirken.

Drittens: Wenn der Verbesserungsprozess abge­brochen wird, weil die Verände­rungen schein­bar zu klein sind, werden große Chancen für die Zukunft verschenkt.

Viertens: Große Fortschritte in der Verbes­serungs­arbeit stellen sich erst mit der Zeit ein. Nur weil es anfäng­lich kleine Verände­rungen sind, heißt das nicht, dass nicht noch große Verände­rungen folgen können.

„Wen das Wort nicht schlägt, den schlägt auch der Stock nicht.“

– Sokrates

Letztlich resultieren all diese Aspekte aus der Routine, die notwendig ist, um die Verbes­serungs­bestre­bungen konti­nuier­lich zu machen und die Ergeb­nisse nach­haltig zu erreichen. Die Routine enthält dabei auch die Elemente der bis­herigen Vorgehens­weise, die oft zuerst als solche erkannt und dann überwunden werden müssen, bevor neue und bessere Vorgehens­weise wirken können.

Diese Routine kann in meinen Augen nur durch Geduld erreicht werden. Geduld vor allem mit den betei­ligten und betrof­fenen Menschen und deren Routinen, die über­wunden und neu einge­stellt werden müssen. Routine und Geduld aber eben auch mit der Tatsache, das Verände­rungen ungewohnt sind und Verständnis für die Durch­führung der Verbes­serungs­arbeit erst langsam entsteht.

Im Grunde sind die Einführung eines KVP im Großen und dann jede einzelne Verbes­serung im Kleinen Verände­rungs­projekte, die einem Verän­derungs­prozess unter­liegen und deshalb auch dessen Gesetz­mäßig­keiten. Je größer das Bewusst­sein dafür ist, desto größer sind die Erfolgs­chancen – für die Einfüh­rung an sich ebenso wie für die Nach­haltig­keit der Verände­rungen, die dann wiede­rum auf den Erfolg des KVP zurückwirken.

Frage: Welche Erfahrung haben Sie mit der Geschwin­dig­keit von Verände­rungen bisher gemacht? Wie hat sich die Geschwin­dig­keit über die Zeit verändert? Welche Schluss­folge­rungen ziehen Sie daraus für die Zukunft?

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