KVP – Eine Frage des Zwecks und des Nutzens

Nutzen

Für mich steht steht diese Frage ganz oben auf der Liste (s. letzter Artikel “Eine Frage der Ehre“). Dabei kommt es nicht auch den spezifischen Zwecks und Nutzen an, sondern ich meine beides ganz allgemein. Der Mensch stellt sich letztlich doch bei allen seinen Handlungen bewusst oder unbewusst die WIIFM-Frage: What's in it for me – Was hab' ich davon?

Das gilt m.E. auch für Handlungen, die – oberflächlich betrachtet – anderen zugutekommen. In meinem Weltbild ziehe ich eben auch Freude (oder Sinn für mich) daraus, wenn ich andere unterstützen kann. Wenn ich glaube, die Welt retten zu müssen, dient auch diese Rettungsaktion letztlich auch der Erfüllung meines Daseins, dem Zweck meiner Existenz.

Zurück zum KVP (Kontinuierlichen Verbesserungsprozess): Dort steht der Zweck des Systems im Vordergrund. Ich verwende hier bewusst den neutralen Begriff des Systems, weil die folgenden Aspekte nicht nur auf Unternehmen, sondern auf nicht gewinnorientierte Organisationen u.ä. angewendet werden können. Im Grunde geht es so weit, dass zum Schluss der Mensch, also das Individuum “übrigbleibt”. Und er bildet für sich und in seinem Umfeld betrachtet ebenfalls ein System.

Zweck eines Systems

Was ist nun der Zweck jedes Systems? Für mich ist es, dem “Kunden” maximalen Nutzen zu bieten. Deshalb verwende ich Zweck und Nutzen gemeinsam im Thema dieses Artikels. Gewinn, Arbeitsplätze u.ä. sind in meinem Augen immer nur Folgen der Erfüllung dieses Zwecks und des Nutzenangebots. Da wir nicht wirklich in der Lage sind das Maximum von Zweck und Nutzen zu definieren, ergibt daraus automatisch die Erfordernis beides zu steigern, kontinuierlich zu steigern. Sie ahnen jetzt vielleicht schon, dass das automatisch zum Wunsch bzw. zur Forderung nach kontinuierlicher Verbesserung führt und schließlich auch zum Kontinuierlichen Verbesserungsprozess, um dies zu erreichen.

Nutzen des KVP

Damit schließt sich dann auch ganz natürlich der Bogen zum Zweck und Nutzen des KVP, der nämlich einfach darin besteht, Zweck und Nutzen des Systems zu steigern, den es für seine Umwelt bereitstellt. Das kann dann durchaus auch über die direkten Kunden hinausgehen und umfasst dann auch Begriffe wie Gesellschaft, Umwelt(schutz), CSR usw.

Ich denke, mit diesen Ausführungen wird klar, warum für mich die Frage des Zwecks und des Nutzens ganz oben auf der Liste der zu stellenden Fragen steht, wenn es um den KVP, seine Anwendung, Einführung, Gestaltung und eigene Fortentwicklung geht.

Wie sieht nun der konkrete Nutzen des KVP aus? Das sind vereinfacht und plakativ betrachtet einfach die beiden Pole einer Dimension, Wertschöpfung steigern und Verschwendungen reduzieren. Ich verwende im Zusammenhang mit der Verschwendung bewusst nicht den Begriff vermeiden, weil die Verwendung eines Superlativ immer die Gefahr des Scheiterns in sich birgt, wenn dieser Maximalanspruch nicht erreicht wird. Davon abgesehen, steht auch hier die Frage im Raum, ob dieser Zustand der völligen Vermeidung überhaupt definiert und dementsprechend erreicht werden kann. Im Grunde widerspricht so ein Zustand auch dem grundsätzlichen Gedanken nach kontinuierlicher Verbesserung.

Erreicht wird der Nutzen durch die anhaltende Anwendung der Mechanismen, die dem KVP zugrundeliegen. An erster Stelle ist das die Routine, die entwickelt wird, um sich regelmäßig die Frage zu stellen, wo und wie noch Verbesserung in der Geschäftsprozessen möglich und notwendig ist.

Frage: Welchen Nutzen erwarten Sie aus dem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess? Wie stellen Sie sicher, diesen Nutzen auch zu erzielen? Welche Fragen stellen Sie sich, um Verbesserungspotenzial zu identifizieren?

Hinweis: Ich behalte mir vor, Kommentare zu löschen, die beleidigend sind oder nicht zum Thema gehören.