Viele der folgende Gedanken gelten nicht nur den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess, sondern auch für andere Bereiche bis hin zum Privatleben und der persönlichen Entwicklung.
Komfort wird überschätzt
Komfort im betrieblich unternehmerischen Umfeld ist eine ganz gefährliche Sache. Die dadurch entstehende Bequemlichkeit ignoriert die Einflüsse und Veränderungen im Markt, durch veränderte Kundenbedürfnisse oder Innovationen durch Mitbewerber ebenso wie regulierende Eingriffe des Staates oder Wandel im gesellschaftlichen Umfeld.
Wenn sich diese Bequemlichkeit auf den KVP überträgt, besteht die Gefahr, dass die Gewohnheit und der Wunsch nach Verbesserung einschläft und der routinierte Umgang damit zum Stillstand. Dann ist auch die Gefahr groß, dass die entsprechende Fähigkeit nicht mehr verfügbar sind, wenn es darauf ankommt.
Unkomfortable Situationen sind ein Anstoß zum Wachstum
Ähnlich wie Konflikte (die ja in Regel auch unbequem sind) sind unkomfortable Situationen ein Ausgangspunkt für Verbesserungen. In der Geschichte der Menschheit ebenso wie der einzelner Menschen gibt es mehr Beispiele dafür, als hier Platz ist, sie aufzuzählen.
Die Frage der Unbequemlichkeit im KVP als Antrieb kommt schon im Kleinen in mangelhafter Ergonomie, lästigen Suchvorgängen u.ä zum Ausdruck – wenn das Bewusstsein dafür besteht und kontinuierlich gefördert wird.
Der Impuls dazu muss in meinem Augen immer von außen kommen, wie ich in diesem Artikel beschrieben habe. Dieses Außen kann auch der sprichwörtliche Schritt zur Seite sein (und wenn der Impulse dafür wieder von außen kommt, beispielsweise durch die Erinnerung eines Kalenders oder einer Wiedervorlage).
– Neale Donald Walsh
Unbehagen und Beschwerden sind ein Zeichen von Fortschritt
In der Medizin spricht man hier von der Erstverschlimmerung. Oft ist das allerdings das Letzte, was man in einer solchen Situation hören will. Deshalb ist es in meiner Erfahrung sinnvoll, die (Er)Kenntnis über dieses Zeichen vorwegzunehmen und den beteiligten und dann betroffenen Personen schon vorher bewusst zu machen. Das vermeidet das „Leiden“ dann zwar nicht, ist eine aber eine Chance, den Fokus wieder von der akuten Situation zu lösen und nach vorne zu schauen.
Im KVP treten das Unbehagen und die Beschwerden oft durch die Fehler auf, die aber in diesem Zusammenhang absolut notwendig sind, weil sonst kein Fortschritt möglich ist, weil man sich ja nur auf bekannten – komfortablen – Terrain bewegt.
Wie eingangs erwähnt, können die unkomfortablen Anstöße von weit außen kommen (Markt, Kunden, Mitbewerber, …). Besser ist es jedoch in meinen Augen die Anstöße (im Unternehmen) selbst zu erzeugen. Dabei handelt es sich dann um zentrale Aufgaben der Unternehmensleitung und der Führungskräfte.
Ist das immer bequem? Ganz sicher nicht! Aber alle mal besser als die Einflüsse von ganz weit draußen, weil steuerbarer im Umfang und Zeitpunkt. Und es hat ja auch niemand gesagt, dass Führung bequem ist oder sein soll, weder für den Geführten noch für den Führenden.
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