Meta-Programme – Übersicht (2)

Weiter geht's mit mehr Meta-Programme in Ergänzung zur ersten Übersicht.

Zur Erinnerung noch mal der

Bezug zu NLP im Projektmanagement

Meta-Programme steuern umfangreich die Art, wie Menschen “ticken”, d.h. wie sie Informationen aufnehmen und verarbeiten und dann letztlich auch wie sie darauf reagieren. Das Wissen darum hilft, sich selbst, andere und die Handlungsoptionen besser zu verstehen und darauf eingehen zu können. Die Frage, die sich mir hier jetzt stellt, ist, ob Menschen wirklich pro-aktiv handeln können (d.h. nur aus innerer Motivation, ohne externen Einfluss) oder, ob nicht jede Re-aktion auf einem äußeren Impuls beruht, der irgendwann einmal aufgenommen wurde. Für mich liegt die zweite Annahme sehr nahe. Die Diskussion dieses Punkts würde aber jetzt zu weit führen und wird deshalb in einem späteren Artikel fortgeführt.

Da in Projekten die Menschen die entscheidende Einflussgröße darstellen, ist auch das Verständnis der Menschen ein wichtiger Aspekt, ganz speziell auch für den Projektleiter. Die Meta-Programme sind dabei ein gutes Hilfsmittel.

Global-Spezifisch

Bei diesem Meta-Programm erfolgt die Einteilung nach der Größe der Informationseinheiten, die ein Mensch bevorzugt bearbeitet. Die Ausprägungen gehen von globalen bzw. Übersichtsinformationen zu spezifischen Detailinformationen. Dazu gehört aber auch Übergänge, also ob jemand ausgehend von Details sich ein Gesamtbild schafft oder das Gesamtbild in Details auflöst, um sie einordnen zu können.

Bezogen auf den Kontext des Projektmanagements ist die Nützlichkeit der Ausprägung kontextabhängig, zum einen im Kontext der Projektphase aber auch von inhaltlichen Themen der Projektarbeit. Typischerweise sollte der Projektleiter zu Beginn eine globale Wahrnehmung haben, um das Projekt in seiner Gänze zu erfassen. Mit zunehmendem Einstieg in die weiteren Projektphasen ist mehr und mehr Detailbewusstsein nötig. Zum Abschluss ist wieder die globale Sicht gefragt, um die Übertragbarkeit der Lösungen in andere Bereiche wahrzunehmen und anzustoßen. Andere Kontextabhängigkeiten ergeben sich durch die Rollen im Projekt. So wird von einem Controller oft mehr Detailfokus erwartet, wie auch von Teilprojektleitern oder Projektmitarbeitern.

Menschen-Dinge

Dieses Meta-Programm beschreibt das hauptsächliche Interesse eines Menschen. Die Einteilung ist hier eher diskret statt kontinuierlich. Interessenssphären sind:

  • Menschen
  • Plätze/Orte
  • Dinge
  • Aktivitäten
  • Informationen

Auch dieses Meta-Programm ist kontextabhängig, speziell auch unter dem Gesichtspunkt des Projektmanagements. Wie schon beim vorhergehenden Meta-Programm kann auch zwischen den verschiedenen Rollen und Aufgaben innerhalb eines Projekts unterschieden werden. Unter dem Gesichtspunkt des Projektleiters steht das Interesse an den Menschen sicherlich weit oben auf der Skala der nützlichen Ausprägungen, ohne die technisch-wirtschaftlichen Randbedingungen (Dinge), Informationen im Projekt und die Aktivitäten zu vernachlässigen.

Perfektion-Optimierung

Durch dieses Meta-Programm wird die Art und Weise näher beschrieben, wie ein Mensch nach seinen Zielen strebt. Dies kann einerseits in der Form des Perfektionismus geschehen. Dabei kann es zur Verschwendung von Ressourcen bis zum Extremfall, dass eine Sache gar nicht abgeschlossen oder sogar überhaupt begonnen wird, weil der gewünschte Grad der Perfektion als unerreichbar erscheint. Der andere Pol ist die Optimierung. Dabei ist aber nicht die ständige Form der Optimierung gemeint, die dann im Perfektionismus mündet. Vielmehr sind Optimierer in der Lage Kosten und Nutzen abzuschätzen und beenden eine Sache, wenn das Optimum erreicht ist.

Im Sinne des Projektmanagements und der dort in der Regel beschränkten Ressourcen ist die Ausprägung Optimierung in allen Bereichen besser geeignet, die Projektziele zu erreichen. Speziell der Projektleiter sollte aus den geschilderten Gründen keine Perfektionist sein.

Dieses Meta-Programm hängt eng mit den beiden folgenden zusammen.

Erfüllung/Vollendung

Dieses Meta-Programm konzentriert sich auf die Phasen ein Handlung oder eine Vorhabens (=Projekt). Der Fokus und die Stärke eines Menschen kann dabei auf der Initiierung, der Durchführung oder dem Abschluss liegen.

Im Bereich des Projektmanagements komm allen Phasen eine ähnlich hohe Bedeutung zu. Idealerweise ändert sich das Meta-Programm mit der Phase eines Projekts, d.h. ein bewusster Umgang mit ihm ist – speziell für einen Projektleiter – sehr hilfreich.

Vollständigkeit

Beim Meta-Programm der Vollständigkeit geht es primär um den Umgang mit Informationen und den Informationsbedarf für Entscheidungen. An beiden Endpunkten des Meta-Programms steht dabei das Wissen um die Unvollständigkeit der Information, Unterschiede ergeben sich durch den Umgang damit. Am einen Ende wird die Unvollständigkeit akzeptiert und auf Basis der vorhandenen Informationen eine Entscheidung troffen. Am anderen Ende steht der Hunger nach weiteren Informationen und dadurch oft eine Entscheidungsschwäche, wenn diese vermeintlich nicht zur Verfügung stehen. Das Meta-Programm kann als eine Untermenge von Perfektion-Optimierung angesehen werden, die sich nur mit verfügbaren Informationen befasst.

Bezogen auf Projektmanagement lassen sich die gleichen Aussagen anführen, die auch auf Perfektion-Optimierung gelten. Es ist oft viel zielführender, wenn Entscheidungen auf Basis unvollständiger Informationsgrundlagen getroffen werden (natürlich im Wissen um die Unvollständigkeit), statt die Entscheidungen hinaus zu zögern, verkennend, dass auch die Nicht-Entscheidung immer die Entscheidung ist, am Status-Quo nichts zu verändern.

Prozedural-Optional

Prozudural-Optional beschreibt die Vorgehensweise von Menschen bei der Erreichung von Zielen und Ergebnissen. Prozedurale Menschen arbeiten lieber Schritt-für-Schritt-Anleitungen ab, z.B. in Form von Checklisten. Sie tun sich dabei schwer, wenn es bei einem Schritt zu Problemen kommt. Optionalen Menschen genüg die Vorgabe eines Ziels, sie suchen und finden dann ihren eigenen Weg. Wenn sie Vorschriften zur Vorgehensweise erhalten, droht bei ihnen der Ausstieg, weil sie sich eingeengt fühlen. Die größte Flexibilität besitzen Menschen die beide Vorgehensweisen bewusst wählen können. Sie sind dann in der Lage, den kontextspezifisch nützlichsten Ansatz zu wählen und sich darauf einzulassen.

Insbesondere in Projekten ist diese Flexibilität sehr gut einzusetzen, da im Verlauf von Projekten sehr oft Situationen auftauchen, in der nur eine der beiden Vorgehensweisen wirklich angebracht und zielführend ist. Speziell der Projektleiter sollte eher optional eingestellt sein, bei Bedarf aber auch willens und fähig sein, sich prozedural zu verhalten.

Auch diese zweite Übersicht ist noch nicht vollständig, deshalb

Fortsetzung folgt …

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