Die Rolle von Kompass und GPS im Lean-Kontext

Jahrhundertelang hatten Reisende nur einen Kompass dabei und sind trotzdem dort angekommen, wo sie hinwollten oder sie haben eben etwas neues entdeckt. Schon seit ein paar Jahrzehnten nutzt man mittlerweile Navigationssysteme. Damit kommt man zwar einfacher ans Ziel, aber die Zeit der großen Entdeckungen ist vorbei (Anmerkung: Mir ist natürlich klar, dass das keinen kausalen Zusammenhang hat). Nicht nur deshalb lohnen sich ein paar Gedanken darüber, welche Rolle Kompass und GPS eigentlich im Lean-Kontext spielt. Wohin die Reise in diesem Artikel gehen wird, weiß ich jetzt zu Beginn auch noch nicht. Sie können mich ja mal dabei begleiten.

Was man vom Hausbau für Lean Management lernen kann

Die Metapher Haus ist im Lean-Kontext jetzt nicht mehr wirklich neu. Trotzdem möchte ich sie nutzen, etwas in Richtung Hausbau nutzen (ausbauen ;-) und einige Parallelen aufzeigen, die zwar offensichtlich sind aber in meinen Augen viel zu oft ignoriert oder missachtet werden. Und in der Konsequenz dann eben das mehr oder weniger mühsam errichtete Gebäude wieder zum Einsturz bringen oder als Ruine hinterlassen.

Über die Rolle kognitiver Dissonanz im Lean-Kontext

Es ist ein leiser Prozess, fast unmerklich, wie sich innere Spannungen aufbauen, wenn frühere Entscheidungen mit der heutigen Realität kollidieren. In Führungsetagen begegnet man diesem Phänomen nicht selten. Was einmal mit Überzeugung beschlossen wurde, was vielleicht sogar mit Stolz vertreten wurde, zeigt rückblickend Brüche, Unschärfen oder schlichtweg Fehlentwicklungen. Und dennoch fällt es schwer, diese Erkenntnisse offen anzunehmen. Stattdessen setzt ein innerer Mechanismus ein, der schützt, relativiert und verzögert. Kognitive Dissonanz entfaltet genau hier ihre Wirkung.

Was Effectuation mit Lean gemeinsam hat

Im Alltag von Lean-Verantwortlichen geht es häufig um Strukturen, Prozesse und Ergebnisse. Dennoch entsteht Wirksamkeit bei der Verbesserung nicht selten gerade dort, wo der Weg nicht vollständig planbar ist. Genau hier lohnt ein Blick auf ein Denkmodell, das ursprünglich aus dem unternehmerischen Kontext stammt, aber auch im Lean-Kontext Parallelen hat, auch wenn sie dort nicht so explizit benannt werden: Effectuation. Schon der Begriff verweist auf den zentralen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, der auch im Lean Management im Zentrum steht.

Dojo vs. Gemba – Training vs. Wettkampf

Der Begriff „Dojo“ weckt schnell Bilder von intensiven Trainings, vielleicht sogar von disziplinierten Bewegungsabläufen in stillen Hallen. Etwas Abgeschiedenes, ein geschützter Raum, in dem das Lernen im Mittelpunkt steht – strukturiert, wiederholbar, bewusst. Dem gegenüber steht der „Gemba“, jener reale Ort des Geschehens, wo Wert geschaffen wird. Die Werkhalle, das Kundengespräch, der Büroarbeitsplatz. Weniger strukturiert, oft mit Störungen, Unterbrechungen, Überraschungen. Hier ist nichts simuliert, nichts modellhaft. Und doch ist auch der Gemba ein Lernort, eben mit einem anderen Charakter.

Warum Lean eine Elternschaft braucht – aber nicht mit dem Helikopter

Es ist wahrscheinlich ein irritierendes Bild: Lean-Leute wie Eltern. Noch dazu mit dem Seitenhieb auf die vielzitierten Helikopter-Eltern, deren übermäßige Fürsorge kaum als Vorbild für professionelle Führung oder Prozessgestaltung gelten kann. Aber vielleicht liegt genau darin ein Denkimpuls verborgen, der eine neue Perspektive öffnet – nicht auf Menschen, sondern auf Prozesse. Und vielleicht sogar auf das eigene Führungsverständnis.

Was Probleme und Entscheidungen gemeinsam haben

Probleme und Entscheidungen. Zwei Begriffe, die im Alltag einer Organisation ständig präsent sind – oft getrennt voneinander betrachtet, selten in ihrem inneren Zusammenhang durchdrungen. Dabei entsteht genau aus dieser Trennung ein blinder Fleck, der das Denken in Verbesserungsmöglichkeiten lähmen kann. Vielleicht beginnt es damit, dass Probleme als Störungen wahrgenommen werden, die idealerweise nicht existieren sollten. Wer keine Probleme hat, ist auf dem richtigen Weg – so die verbreitete Vorstellung. Doch was, wenn gerade dieser Zustand selbst ein Problem darstellt?

Prozesse oder Ergebnisse, Fragen oder Antworten

In einem früheren Artikel hatte ich mich über Probleme, Ursachen und Lösungen im Zusammenhang mit haben, suchen und finden ausgelassen. Das Thema dieser Woche ist damit verwandt, weil es auch einen Meta-Prozess und den damit verbundenen Wandel enthält. Auch hier geht es darum, was wichtiger ist, Prozesse oder Ergebnisse und Fragen oder Antworten.

Wertströme oder Schwimmbahnen

Manche Dinge wirken auf den ersten Blick gleichwertig. Zwei Werkzeuge zur Analyse von Prozessen etwa. Zwei Betrachtungsebenen, zwei Perspektiven, beide scheinbar dazu geeignet, ein Problem aufzuschlüsseln. Und doch zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass die Reihenfolge einen Unterschied macht. Dass das Verständnis des eigentlichen Problems nicht allein vom gewählten Werkzeug abhängt, sondern davon, wie man beginnt. Unter welchem Blickwinkel man das erste Licht auf ein Thema wirft.

Warum Kennzahlen in die Irre führen können

Kennzahlen

Kennzahlen haben etwas Verführerisches. Sie suggerieren Klarheit, Objektivität und Kontrolle. In einer Welt voller Unsicherheiten geben sie Halt – zumindest auf den ersten Blick. Wer messen kann, glaubt zu verstehen, und wer versteht, kann steuern. Doch gerade diese vermeintliche Sicherheit kann trügen. Denn Zahlen zeigen nur das, was zählbar ist. Was aber, wenn das Wesentliche sich dem Zählen entzieht?