KVP – auch eine Frage bei Stress

Stress

Stress ist ja nun kein wirklich neues Phänomen, ebenso wie die Ursachen. Auch das Thema Burnout ist ein Stück weit in aller Munde und hat seine Ursachen mit in der Stress­belastung. Spätes­tens bei der psychi­schen Gefähr­dungs­beurtei­lung entsteht in meinen Augen ein deut­licher Bezug zu Geschäfts­prozessen und deren Optimie­rung, der auf­grund der gesetz­lichen Anfor­derungen (§4 und §5 Arbeits­schutz­gesetz) auch nicht igno­riert oder weg­diskutiert werden kann.

Geschäftsprozesse haben als mögliche Ursachen von Stress zwei verschiedene Auswirkungen.

Steigerung von Stress

Geschäftsprozesse, bei denen die Ergeb­nisse nicht den Anfor­derungen genügen, steigern den Stress für die Betei­ligten und Betrof­fenen, weil in der Regel zusätz­liche Arbeits­belastung entsteht. Um Umständen nehmen die Betrof­fenen die unnötige Arbeits­belastung gar nicht als solche war, weil sie schlei­chend entstanden ist, weil die Gründe für bestimmte Vorgehens­weisen historisch bedingt sein können (aber heute im Grunde nicht mehr zutreffen, dieser Umstand aber nicht erkannt wird) und im Ergebnis daraus ein Gewöhnungs­aspekt eintritt, der aber die negativen Auswirkungen nicht behebt.

Besonders leicht aber mit gravie­renden Auswir­kungen tritt dieser Umstand ein, wenn der betref­fende Prozess durch Werk­zeuge geführt wird (beispiels­weise durch die Abbil­dung in IT-Systemen), die nicht der aktuellen Vorgehens­weise entsprechen und deshalb Hand­arbeiten, Nach­arbeiten oder Korrek­turen benötigen, die dann leicht erheb­lichen Zusatz­aufwand erfordern aber unter Umständnis nicht als solche erkannt und berück­sichtigt werden. Diese fehlende Erkenntnis kann bei Außen­stehenden auftreten (die aber Vorgaben für die Arbeits­leistung festlegen), ebenso wie bei den Personen, die inner­halb der Prozess­grenzen tätig sind.

„Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwin­digkeit zu erhöhen.“

– Mahatma Gandhi

Reduktion von Stress

Wenn die Defizite aus dem vorange­gangenen Abschnitt erkannt wurden und an deren Behebung gear­beitet wird, können die Auswir­kungen durchaus auch positiven, d.h. reduzie­renden Einfluss auf vorhan­denen Stress haben. Dieser Effekt tritt umso stärker ein, desto besser die Betrof­fenen und deren Wissen und Erfah­rung in den rele­vanten Prozessen einbe­zogen werden. Dies trifft auch auf die Vorgehens­weise bei der psychi­schen Gefährdungs­beurteilung zu. Die Einbezie­hung hilft einer­seits dabei, die stress­verur­sachenden Punkte und Engpässe in den Prozessen zu identi­fizieren, wie auch mögliche Maß­nahmen zu definieren und die Mitar­beit bei der Umsetzung zu verbessern, weil sich die Betrof­fenen einbezogen und ernst­genommen fühlen.

Darüberhinaus drückt diese Einbeziehung auch eine Form der Wert­schätzung gegenüber den Betrof­fenen aus (Respect for People) und verbessert damit das allge­meine Betriebs­klima und die Unter­nehmens­kultur.

Ein weiterer stress­reduzierender Faktor von sauberen Geschäfts­prozessen ist die eintretende Routine, die die betei­ligten Personen erreichen, damit entlastet werden und ihre geistig-intellek­tuellen Fähig­keiten auf die Punkte konzen­trieren können, die im Einzel­fall besondere Aufmerk­samkeit benötigen. Dabei muss aber auch beachtet werden, dass die Einzel­fälle die Basis für neue Standards sein können und trotzdem durch die einkeh­rende Routine keine Lange­weile entsteht (Boreout), welche auch negative Auswir­kungen haben kann.

Frage: Welche Stress­phänomene treten in Ihrem Unter­nehmen auf? Welche Ursachen hat dieser Stress? Wie lassen sich diese vermeiden?

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