Geschäftsprozesse haben als mögliche Ursachen von Stress zwei verschiedene Auswirkungen.
Steigerung von Stress
Geschäftsprozesse, bei denen die Ergebnisse nicht den Anforderungen genügen, steigern den Stress für die Beteiligten und Betroffenen, weil in der Regel zusätzliche Arbeitsbelastung entsteht. Um Umständen nehmen die Betroffenen die unnötige Arbeitsbelastung gar nicht als solche war, weil sie schleichend entstanden ist, weil die Gründe für bestimmte Vorgehensweisen historisch bedingt sein können (aber heute im Grunde nicht mehr zutreffen, dieser Umstand aber nicht erkannt wird) und im Ergebnis daraus ein Gewöhnungsaspekt eintritt, der aber die negativen Auswirkungen nicht behebt.
Besonders leicht aber mit gravierenden Auswirkungen tritt dieser Umstand ein, wenn der betreffende Prozess durch Werkzeuge geführt wird (beispielsweise durch die Abbildung in IT-Systemen), die nicht der aktuellen Vorgehensweise entsprechen und deshalb Handarbeiten, Nacharbeiten oder Korrekturen benötigen, die dann leicht erheblichen Zusatzaufwand erfordern aber unter Umständnis nicht als solche erkannt und berücksichtigt werden. Diese fehlende Erkenntnis kann bei Außenstehenden auftreten (die aber Vorgaben für die Arbeitsleistung festlegen), ebenso wie bei den Personen, die innerhalb der Prozessgrenzen tätig sind.
– Mahatma Gandhi
Reduktion von Stress
Wenn die Defizite aus dem vorangegangenen Abschnitt erkannt wurden und an deren Behebung gearbeitet wird, können die Auswirkungen durchaus auch positiven, d.h. reduzierenden Einfluss auf vorhandenen Stress haben. Dieser Effekt tritt umso stärker ein, desto besser die Betroffenen und deren Wissen und Erfahrung in den relevanten Prozessen einbezogen werden. Dies trifft auch auf die Vorgehensweise bei der psychischen Gefährdungsbeurteilung zu. Die Einbeziehung hilft einerseits dabei, die stressverursachenden Punkte und Engpässe in den Prozessen zu identifizieren, wie auch mögliche Maßnahmen zu definieren und die Mitarbeit bei der Umsetzung zu verbessern, weil sich die Betroffenen einbezogen und ernstgenommen fühlen.
Darüberhinaus drückt diese Einbeziehung auch eine Form der Wertschätzung gegenüber den Betroffenen aus (Respect for People) und verbessert damit das allgemeine Betriebsklima und die Unternehmenskultur.
Ein weiterer stressreduzierender Faktor von sauberen Geschäftsprozessen ist die eintretende Routine, die die beteiligten Personen erreichen, damit entlastet werden und ihre geistig-intellektuellen Fähigkeiten auf die Punkte konzentrieren können, die im Einzelfall besondere Aufmerksamkeit benötigen. Dabei muss aber auch beachtet werden, dass die Einzelfälle die Basis für neue Standards sein können und trotzdem durch die einkehrende Routine keine Langeweile entsteht (Boreout), welche auch negative Auswirkungen haben kann.
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