Im NLP (Neuro-Linguistischen Programmieren) gibt es die Vorannahme „Erfahrung hat eine Struktur“. Dieses Prinzip lässt sich auch auf den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess übertragen. Auch der KVP besitzt eine Struktur, mit der sich Erfahrung weitergeben lässt.
Diese Struktur kommt in den Schritten der Verbesserungs-Kata und im PDCA-Zyklus zum Ausdruck. Die Weitergabe der Erfahrung findet durch Fragestruktur der Coaching-Kata statt.
Struktur der Verbesserungs-Kata
Die Verbesserungs-Kata bildet das Rückgrat der Verbesserungsstruktur. Sie besteht aus vier Schritten, die ständig bei den Verbesserungsbestrebungen durchlaufen werden.
Die Vision stellt die übergeordnete Ausrichtung dar. Dabei ist es durchaus gewünscht, wenn nicht sogar notwendig, dass die Vision weit über „normale“ Ziele hinausgeht. Das bedeutet beispielsweise auch, dass die klassischen SMART-Kriterien nicht zum Einsatz kommen. Hier kommt der visionäre Ansatz ins Spiel, der auch Bestandteil der Wohlgeformtheitskriterien für Ziele im NLP ist.
Der Ist-Zustand bildet die Ausgangsbasis der Verbesserungsbestrebungen. Die Defizite des Ist-Zustands sind erste Indikatoren für den als nächstes anzustrebenden Ziel-Zustand.
Ein Indiz für einen passenden Ziel-Zustand ist die fehlende Kenntnis über den Weg dorthin. Fehlende Ressourcen im Sinne von Hindernissen sind keine Entscheidungsmaßstäbe, ob ein Ziel-Zustand gut gewählt ist. Zielzustände orientieren sich nicht an der Machbarkeit sondern an der Ausrichtung an der Vision. Fehlende Ressourcen bestimmen maximal den Weg zum Ziel-Zustand, stellen ihn aber nicht in Frage.
Mittels dem PDCA-Zyklus werden dann Wege durch die Hindernisse und fehlenden Ressourcen gesucht. Fehlschläge auf diesem Weg werden als willkommene Lernmöglichkeiten angenommen und begrüßt. Falls diese Lernmöglichkeiten (mangels auftretender Fehler) ausbleiben, wird sogar auf den Ziel-Zustand als nicht herausfordernd genug zurückgeschlossen.
Struktur des PDCA-Zyklus
Über den Plan-Do-Check-Act-Zyklus wurde schon viel geschrieben. Ein entscheidendes Merkmal einer angemessenen Durchführung ist der Schwerpunkt auf der Plan-Phase, die durchaus 50 % des Gesamtaufwands eines Durchlaufs ausmachen darf. Dies bedeutet jedoch nicht, dass einzelne Zyklen eine lange Dauer haben müssen.
Es ist durchaus möglich, dass mehrere Zyklen notwendig sind, um ein Hindernis zu überwinden. Auch hier ist es ein Indiz, dass der Ziel-Zustand zu niedrig gewählt wurde, wenn nur ein Durchlauf notwendig ist.
– Konfuzius
Struktur der Coaching-Kata
Die Coaching-Kata besteht aus fünf Fragen.
- Welchen Ziel-Zustand streben Sie an?
- Was ist der Zustand jetzt?
- Welche Hindernisse glauben Sie, halten Sie davon ab, den Ziel-Zustand zu erreichen? Um welches eine davon kümmern Sie sich gerade?
- Was ist Ihr nächster Schritt, was erwarten Sie?
- Wann können wir sehen, was wir aus diesem Schritt gelernt haben?
Nach der zweiten Frage kann ein Reflektionsblock aus weiteren vier Fragen eingeschoben werden. Die Reflektion steigert den Lerneffekt, speziell bei (vermeintlichen) Fehlschlägen. Die vier Reflektionsfragen lauten:
- Was war Ihr letzter Schritt?
- Was hatten Sie erwartet?
- Was ist tatsächlich eingetreten?
- Was haben Sie daraus gelernt?
Die geschilderten Strukturen schaffen durch die eintretende Routine Erfahrungen, die dann selbstverstärkende Effekte haben und damit die Vorannahme unterstreichen.
Die Verbesserungs-Kata und die Coaching-Kata sind keine aufeinanderaufbauenden Strukturen sondern sich parallel begleitende Strukturen, die unterschiedliche Personenkreise adressieren, um die Erfahrung im KVP weiterzugeben.
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