Ein Problem – eine Wurzel der Toyota Kata

Toyota Kata

Manchmal liegt die größte Stärke in der Einfachheit. Was wäre, wenn die Lösung für komplexe Herausforderungen darin bestünde, sich auf ein einziges Problem zu konzentrieren – ein klar definiertes Hindernis, das nicht nur gelöst wird, sondern auch als Grundlage für langfristiges Lernen dient? Dieser Gedanke, der zunächst unscheinbar wirken mag, hat die Kraft, Fortschritt systematisch und nachhaltig voranzutreiben. Hinter dieser Idee steckt ein Prinzip, das weit über seine ursprüngliche Anwendung hinaus Wirkung entfaltet hat.

Die Wurzeln der Toyota Kata lassen sich auf bemerkenswerte Weise bis zum Program Development des Training Within Industry (TWI) zurückverfolgen. Dabei offenbart sich ein faszinierendes Prinzip: die Fokussierung auf ein einziges Problem als zentraler Hebel zur Verbesserung. Dieses Prinzip erscheint in der heutigen Praxis oft als eine Selbstverständlichkeit, aber ein Blick auf seinen Ursprung zeigt, wie kraftvoll es wirklich ist, wenn es konsequent angewendet wird.

Im Program Development steht der Ansatz im Mittelpunkt, ein spezifisches Produktionsproblem – und hier sei betont, dass Produktion jede Form der Leistungserbringung meint – mit der Zielsetzung zu lösen, die betroffenen Personen dabei gezielt zu schulen. Die bewusste Konzentration auf genau ein Problem zwingt dazu, Klarheit zu schaffen. Es erfordert von den Beteiligten, sich intensiv mit dem Problem auseinanderzusetzen und die Ursache zu durchdringen, bevor es an die Lösung geht. Es ist eine Einladung, sich von der Verlockung abzuwenden, mehrere Baustellen gleichzeitig bearbeiten zu wollen, und stattdessen den Fokus zu schärfen.

Dieser Gedanke spiegelt sich auf elegante Weise in der Coaching Kata wider, die im Kern der Toyota Kata steht. Wenn der Coach den Coachee fragt, mit welcher Hürde er sich als nächstes beschäftigen möchte, liegt die Essenz in derselben Logik: Ein klar definiertes Problem, das mit einem klar definierten Schritt bearbeitet wird. Es ist ein bewusst strukturierter Ansatz, der verhindert, dass die Aufmerksamkeit zerfasert und sich in Aktionismus verliert.

„Wenn ich acht Stunden Zeit hätte, einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Axt schärfen.“

– Autor

Diese Aussage verweist auf die Bedeutung der Vorbereitung und der Fokussierung. In der Praxis des Program Development spiegelt sich genau das wider: Die Zeit und Energie, die in die genaue Analyse eines Problems investiert werden, bilden die Grundlage für die effektive und nachhaltige Lösung.

Doch warum ist dieses Prinzip so wirkungsvoll? Vielleicht liegt die Antwort darin, dass es nicht nur das Problem selbst adressiert, sondern auch die Menschen, die daran beteiligt sind. Die Vier-Schritte-Methode des Program Development ist bewusst darauf ausgelegt, die spezifischen Fähigkeiten der betroffenen Personen zu entwickeln, sodass die Lösung nicht nur kurzfristig wirksam ist, sondern langfristig Bestand hat. Es entsteht eine Verbindung zwischen der Problemlösung und der individuellen Kompetenzentwicklung, die weit über das eigentliche Problem hinausreicht.

Wenn wir darüber nachdenken, was uns heute in einer komplexen und oft chaotischen Arbeitswelt antreibt, wird die Relevanz dieses Ansatzes deutlich. Der Fokus auf ein einziges Problem schafft nicht nur Struktur, sondern stärkt auch das Vertrauen der Beteiligten, dass Verbesserungen möglich sind. Es wird greifbar, und das ist es, was Veränderung überhaupt erst ermöglicht.

Am Ende stellt sich jedoch die Frage: Wie konsequent setzen wir dieses Prinzip in unserer eigenen Arbeit um? Neigen wir dazu, uns zu verzetteln, weil wir den Mut nicht haben, ein Problem oder sogar nur eine Hürde dabei zu priorisieren? Oder unterschätzen wir vielleicht den Wert, den die individuelle Entwicklung der Menschen in diesem Prozess bietet?

Wenn Sie wissen möchten, wie die Einführung der Toyota Kata in Ihrem Verantwortungsbereich aussehen könnte, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.

Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.

Frage: Welches eine Problem in Ihrem Verantwortungsbereich hat derzeit den größten Einfluss auf den Erfolg Ihrer Leistungserbringung? Haben Sie ein klares Verständnis der Ursachen dieses Problems, und haben Sie Ihre „Axt“ bereits geschärft? Wie können Sie die betroffenen Personen gezielt einbinden, um nicht nur das Problem zu lösen, sondern ihre Fähigkeiten langfristig zu entwickeln?

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