Zum Einstieg noch mal kurz die vier Ursachen/Zustände: unwissend sein, abgelenkt sein, überwältigt sein, getäuscht sein.
Konfusion
Letztlich kann Triften im KVP auch mit fehlender Ausrichtung beschrieben werden. Daraus kann sich bei allen Beteiligten Konfusion ergeben, weil diese nicht wissen, an welchen Kriterien sie ihre Anstrengungen orientieren sollen. Das kann dabei nicht nur die Anstrengungen zur Verbesserung betreffen, sondern auch die Geschäftsprozesse und deren Ergebnisse i.a. belasten. Daraus kann dann auch Konfusion für die Kunden entstehen, bspw. durch eine fehlende Positionierung, manchmal schon bei der Basisausrichtung zur Leistungs- oder Preisführerschaft oder auch durch einen „Bauchladen“ im Leistungsportfolio.
Kosten
Beim Triften im KVP entstehen unnötige Kosten (weil die KVP-Anstrengungen keine klare Richtung haben) oder unnötige Kosten (durch Verschwendungen) werden nicht verhindert bzw. reduziert, weil sie gar nicht als solche wahrgenommen werden. Während es bei der Konfusion primäre eher um „weiche“ Folgen für die Menschen ging, lassen sich die Folgen bei den Kosten im Betriebsergebnis wiederfinden. Von dort aus können sich dann aber wiederum Folgen für die Menschen finden, bspw. in vermeidbaren Einsparungsmaßnahmen bei der Zahl der Arbeitsplätze (vermeidbar, wenn an den Arbeitsplätzen mehr Wertschöpfung stattfinden würde).
– Aischylos
Verschenkte Gelegenheiten
Während sich die ersten beiden Folgen direkt aus dem Triften im KVP ergeben habe, tritt die Folge in Form von verschenkten Gelegenheiten meist nicht direkt zu Tage, weil Verbesserungen grundsätzlich immer „nachgeholt“ werden können. Kritisch sind hier eher die Folgen der Folgen, also bspw. unzufriedene und deshalb abgewanderte Kunden, ein schlechtes Betriebsergebnis in einem Geschäftsjahr u.ä.. Folgen also, die sich durch zeitlich beschränkte Bezüge zum KVP ergeben.
Schmerz
Aus den bisherigen Folgen ergibt sich dann oft ein Schmerz. Dieser kann sich in den schon erwähnten Zahlen im Betriebsergebnis ausdrücken, hat aber auch auf die Beteiligten und Betroffenen Auswirkungen, die nicht übersehen werden sollten. Grundsätzlich hat aber auch der Schmerz als Motivator seine positiven Seiten, weil sich daraus ein starker Antrieb ergeben kann, wenn die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen werden.
Bedauern
Das Bedauern ist die oben angeführte ultimative Folge der Folgen. bspw. auch die abgebauten Arbeitsplätze als Folge eines schlechten Betriebsergebnisses.
So lange sich aber als Folge nicht die grundsätzliche Einstellung der Geschäftstätigkeit ergeben hat, gilt für den KVP die gleiche Devise wie für das Pflanzen eines Baums. Natürlich bestand die beste Gelegenheit einen Baum zu pflanzen vor 25 Jahren. Die zweitbeste Gelegenheit ist aber immer noch heute und selbst morgen muss es noch nicht zu spät sein. Bei allem Bedauern und resultierendem Schmerz über unnötige Kosten und verschenkte Gelegenheiten sollte der Blick immer nach vorne gerichtet werden.
Das Bedauern ist in meinen Augen auch der größte Unterschied zu den ursprünglich Gedanken des o.g. Buchs, weil beim KVP im Gegensatz zum menschlichen Leben erstmal keine Endlichkeit angenommen wird und es deshalb nie ganz zu spät für Verbesserungen sein kann.
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