Logische Ebenen des Projektleiters

Dieser Artikel beschreibt Details zu den “idealen” logischen Ebenen eines Projektleiters. Allgemeine Informationen zu logischen Ebenen sind in früheren Artikeln (Einleitung, Details) zu finden.

Bezug zu NLP im Projektmanagement

Das Bewusstsein und Wissen über die logischen Ebenen des Projektleiters kommt unter verschiedenen Aspekten zum Einsatz. Das ist zum einen die persönliche Selbsterkenntnis des Projektleiters bzgl. seiner Person, der Aufgaben/Funktionen und der Erwartungen an ihn. Zum anderen kann es Basis der Auswahl von Personen für die Rolle des Projektleiters sein, sei es im Einstellungsprozess oder bei der innerbetrieblichen Auswahl. Neben anderen Kriterien ist speziell die Sozialkompetenz eine wichtige Fähigkeit. Hier kann NLP im Projektmanagement einen wichtigen Beitrag zur optimalen Stellenbesetzung liefern. Damit sind ausdrücklich die Gesichtpunkte aller Beteiligten gemeint (der Auswählenden und des Ausgewählten).

Ebene I: Kontext, Umgebung

Projektmanagement ist – in meinem Weltbild – deutlich mehr als nur eine Methode. In Unternehmen, die Projektmanagement strukturiert einsetzen, ist es ein Teil der Führungskultur. Die Mitarbeiter, und Projektleiter im Speziellen, sind dann nicht nur Teil einer Organisationsstruktur, sondern durch die Mitarbeit bzw. Leitung von Projekten auch Teil der Projektorganisation. Dabei sollten sich alle Beteiligten darüber klar sein, dass eine klassische Organisationsstruktur selbst nicht zur Wertschöpfung beiträgt, während in Projekten in der Regel Werte geschaffen werden (zumindest bei F&E- und Investitionsprojekten). Projektorientierte Führungsstrukturen sind nicht von der Größe und Branche eines Unternehmens abhängig.

Die Projektleiter nehmen durch ihre Funktion auch im Unternehmen eine zentrale Rolle ein und leisten durch die Projekte auch ein wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Unternehmen, die Projektmanagement ernstnehmen, sehen Projektmanagement auch als Teil der Personalentwicklung an, vorrangig im Bereich der beruflichen Laufbahnen und der Weiterbildung.

Die zentralen Fragen nach dem “Wo”, “Wann”, “Wer” sind die Klassiker im Bereich aller Projekte bzgl. ihrer wahrnehmbaren Umwelt in Raum und Zeit.

Ebene II: Verhalten

Im Rahmen seiner Verantwortung hat der Projektleiter eine hohe Sichtbarkeit in den Projekten und im Unternehmen. Er hat daher mit seinen Handlungen und Aktivitäten auch eine wichtige Vorbildfunktion. Was er macht und tut, steht dadurch unter ständiger Beobachtung.

Die IPMA (International Project Management Association) nennt folgende Verhaltensmerkmale eines Projektleiters:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Initiative, Engagement, Begeisterungsfähigkeit, Motivationsfähigkeit
  • Kontaktfähigkeit, Offenheit, Sensibilität, Selbstkontrolle, Wertschätzungsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein, persönliche Integrität
  • Konfliktbewältigung, Streitkultur, Fairness
  • Fähigkeit zur Lösungsfindung, ganzheitliches Denken
  • Loyalität, Solidarität, Hilfsbereitschaft
  • Führungseigenschaften

In vielen Bereichen dieser Auflistung sind NLP-Fähigkeiten der nächsten Ebene III gut geeignet, um die Verhaltensmerkmale positiv zu gestalten.

Ebene III: Fähigkeiten

Die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen des Projektleiters können direkt aus den vielfältigen Aufgaben abgeleitet werden. Zusammenfassend können vier Kompetenzen unterschieden werden.

  • Fachkompetenz (bzgl. des Projektinhalts und seines Umfelds)
  • Methodenkompetenz (Projektmanagement-Methodik)
  • Organisationskompetenz (bzgl. des Projekts, seiner Planung und Durchführung)
  • Sozialkompetenz (bzgl. der Menschen im Projekt und seinem Umfeld)

NLP kann die meisten Beiträge zum Auf- und Ausbau der Sozialkompetenz liefern. Die zentrale Basisfähigkeit, die in NLP-Ausbildungen vermittelt, ist der Aufbau und das Halten von Rapport zum Gegenüber. Ein weiterer NLP-Aspekt, der die Sozialkompetenz positiv beeinflusst ist, das Wissen und der Einsatz des Meta-Modells der Sprache in Kommunikationssituationen. Auch dazu mehr in einen zukünftigen Artikel.

Ebene IV: Werte, Glaubenssätze, Filter, Meta-Programme

Diese Ebene beeinflusst die Anforderungen und Fähigkeiten im konkreten Bereich der Einstellung des Projektleiters. Speziell im Bereich der Werte ist ein hohes Maß an Kongruenz zwischen Unternehmen und Person entscheidend. Dazu gehören ebenso Überzeugungen und Leitideen, die sich decken müssen.

Zu den Meta-Programmen des Projektleiters wird es einen eigenen Artikel geben.  Eine Einleitung zum Thema ist hier verfügbar.

Ebene V: Identität

Der Projektleiter muss sich seiner Bedeutung und Stellung in den Projekten und im Unternehmen bewusst sein. Das gilt sowohl für die von außen sichtbaren Eigenschaften der Ebenen I und II, als auch für nicht sichtbaren Eigenschaften der Ebenen III und IV, die die niedrigeren Ebenen mit prägen.

Ebene VI: Zugehörigkeit, Spiritualität, Vision, Mission

Auch auf dieser Ebene muss eine Überdeckung von Unternehmen und Person gegeben sein und der Projektleiter muss sich als wichtigen Teil des Unternehmens verstehen und annehmen.

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