Meta-Programme – Einleitung

Meta-Programme sind ein wichtiger Bestandteils des Modells von NLP. Der Zusammenhang wird schon durch den gemeinsamen Begriff Programm gekennzeichnet. Auf technischer Ebene sind Programme die Instanzen, die einen Computer steuern. Ähnlich ist dies mit den Meta-Programmen, die den menschlichen Computer – das Gehirn mit seinen bewussten und unbewussten Anteilen – steuern. Sie steuern die Informationsaufnahme, die Verarbeitung, die Speicherung und den Abruf gespeicherter Informationen. Bei allen Teilen des Umgangs mit Informationen sind auch die klassischen Wahrnehmungsfilter beteiligt: Die Generalisierung, die Verzerrung und Tilgung von Informationen. Dieses Thema wird aber in einem separaten Artikel bzw. einer Serie dazu behandelt.

So wie die Gesamtheit der Programme eines Computers dessen Gesamtfunktion darstellen, bilden die Meta-Programme die Persönlichkeit eines Menschen. Ähnlich wie beim Computer mit seiner Taktrate, seiner Speicherausstattung u.ä. gibt es auch bei Menschen noch andere individuelle Merkmale, z.B. Werte und Glaubenssätze.

Ebenso wie Computer-Programme in unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz kommen, sind die Meta-Programme kontextabhängig. Im Unterschied zu Computer-Programmen ist die Kontextabhängigkeit jedoch ein weitgehend unbewusster Einfluss.

Bewusst eingesetzt werden Meta-Programme – genaugenommen das Wissen über sie – bei der Teambildung, bei der Erstellung von Organisationsprofilen, bei der Auswahl von Teammitgliedern (bzw. bei Personalauswahl im Rahmen von Einstellungsprozessen), bei der Auswertung von Antworten auf Persönlichkeitstests und klassischer NLP-Anwendung im Rahmen der Modellierung von Verhaltensmustern oder Exzellenz.

Bzgl. Projektmanagement lassen sich die Einsatzfälle noch untergliedern und erweitern:

  • Auftraggeber
  • Stakeholder
  • Kunden/Anwender
  • Kommunikation mit diesen Personenkreisen

Da die Kommunikation mit den genannten Personenkreisen wichtigen Raum in Projekten und speziell im Projektmanagement einnimmt, sind auch die Meta-Programme ein wichtiger Bestandteil des NLP im Projektmanagement.

Meta-Programme als eine weitere (psychologische) Klassifikation von Menschen – im Sinne von Schubladendenken – abzutun, würde meines Erachtens die Möglichkeiten verschenken, die das Modell bietet. Letzten Endes ist die Anwendung des Verständnisses von Meta-Programme auch eine Form der Filterung (wie Generalisierung, Verzerrung, Tilgung), die wir benötigen, um die Informationsflut zu kanalisieren und handhabbar zu machen. Der Unterschied zwischen herkömmlichen Klassifikationssystemen und Meta-Programmen ist der, dass Klassifikationssysteme immer in sich abgeschlossen sind, während die Zahl der Meta-Programme grundsätzlich unbegrenzt ist und das einzelne Meta-Programm einen ganz bestimmten Aspekt beleuchtet. Erst die Gesamtheit der Meta-Programme kann das Verhalten eines Menschen vollständig erfassen, ohne dieses Ziel vollumfänglich jemals zu erreichen.

Derzeit sind über 60 Meta-Programme in der Literatur beschrieben. In diesem Blog werden die wichtigsten davon unter dem Aspekt Projektmanagement beschrieben. Meta-Programme lassen sich grob drei Kategorien einteilen.

  • Handlungsorientiert
  • Wahrnehmungs-/kommunikationsorientiert
  • Zeitorientiert

Für verschiedene Personenkreise lassen sich Anforderungsprofile erstellen und beschreiben, die “ideale” Ausprägungen relevanter Meta-Programme enthalten, natürlich im Kontext des Projektmanagement im Zusammenhang mit den konkreten Aufgabenschwerpunkten.

Außerdem lassen sich durch das Wissen um die Meta-Programme von Personen Vorhersagen über ihr Verhalten in bestimmten Situationen machen. Dieses Wissen erhöht das Verständnis für das Verhalten der anderen Personen ebenso wie für das eigene Verhalten. Ähnlich wie Generalisierungen macht die Vorhersagbarkeit des Verhaltens in nicht wenigen Fällen den Umgang mit anderen Menschen erst möglich. Grundsätzlich gibt es bei Meta-Programmen kein richtig oder falsch, sondern nur nützlich oder eben weniger nützlich.

Ähnlich wie bei herkömmlichen Klassifikationen besteht innerhalb eines Meta-Programms keine digitale Ausprägung, sondern oft eine kontinuierliche Bandbreite zwischen zwei Polen. Zur Prüfung der Meta-Programme wird nicht nach dem Inhalt, sondern durch offene Fragen nach dem Prozess gefragt. Die speziellen Fragen um einzelne Meta-Programme zu erkunden, werden bei den Beschreibungen der Meta-Programme aufgeführt.

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