Nach den LPA ist vor den JI – und umgekehrt

Arbeitsaufschlüsselungen

Bei der Erstellung von Arbeitsaufschlüsselungen für die Durchführung von Arbeitsunterweisungen nach den Prinzipien der Job Instructions aus dem Training Within Industry spielen drei Wörter eine entscheidende Rolle. Es sind die Fragewörter Was, Wie und Warum. Das Was steht dabei für die wichtigen Schritte der durchzuführenden Tätigkeit (Schritte, die einen Arbeitsfortschritt bzw. die Wertschöpfung bewirken), das Wie beschreibt die Schlüsselaspekte der wichtigen Schritte und das Warum begründet die Schlüsselaspekte, sind also die Kriterien dafür.

Bei der Durchführung der Arbeitsunterweisung ergänzt die unterweisende Person dann nacheinander die bloße Demonstration der Tätigkeiten (das Vormachen) durch diese drei Punkte, indem sie benannt werden (das Was), beschrieben (das Wie, das aber optional sein kann) und begründet werden (jeder Schlüsselaspekt braucht mindestens ein Warum).

Bei der anschließenden Wiederholung durch die unterwiesene Person (das Nachmachen) führt sie nicht nur die Tätigkeit aus, sondern wiederholt ebenfalls das Was, das Wie und das Warum nacheinander. Diese kombinierte Vorgehensweise vertieft nicht nur durch der Verständnis der unterwiesenen Person durch den rein physisch-haptischen Vorgang mit der mental-auditiven Ebene, sondern gewährleistet auch das Prinzip, dass die Unterweisung solange wiederholt werden muss, bis die unterweisende Person sicher ist, dass es die unterwiesene Personen verstanden hat. Das ergibt dann daraus, dass sie eben nicht nur in der Lage ist, die Tätigkeiten zu wiederholen, sondern auch die relevanten Antworten auf das Was, Wie, Warum selbst geben kann.

Über die Unterweisung der Tätigkeit hinaus spielen die drei Fragewörter auch noch an einer ganz anderen Stelle eine wichtige Rolle. Dabei geht es aber durchaus auch wieder um die spezifische Tätigkeit mit ihren verschiedenen Aspekten, die damit auch Teil des angestrebten Arbeitsstandards werden.

„Es ist nicht so, dass ich so schlau bin. Aber ich bleibe viel länger bei den Fragen.“

– Albert Einstein

In diesem Fall geht es um die Punkte auf den Checklisten im Rahmen der Layered Process Audits.

Mit den Fragen nach dem Was, Wie und Warum einer Tätigkeit wird ebenfalls die Durchführung eines Arbeitsstandards auf verschiedenen Ebenen überprüft. Die auditierende Person überprüft dabei nicht nur die Tätigkeit an sich (das Was), sondern kann mittels dem Wie auch ein weiteres Element des Arbeitsstandards kontrollieren. Dabei geht es dann eben nicht nur um das Arbeitsergebnis, sondern auch um den Prozess bzw. die Vorgehensweise, wie dieses Ergebnis erreicht wird. Dabei handelt es sich letztlich auch um ein subtiles Element des Wiederholversprechens, das im Grunde mit jedem Produkt bzw. jeder Dienstleistung immer mitverkauft wird.

Eine weitere Steigerung der Überprüfung – typischerweise erst, wenn das Was und Wie einer Tätigkeit beanstandungsfrei durchgeführt wird – ist dann das Warum der einzelnen Aspekte innerhalb der wichtigen Schritte mit ihren Schlüsselaspekte.

Indem dann die Frage nach dem Warum mit in die Checkpunkte wandert, werden mindestens zwei Dinge erreicht. Die auditierende Person kann damit einerseits sichergehen, dass der Arbeitsstandard nicht nur auf einer durchführenden Ebene bzgl. Ergebnis und Prozess eingehalten wird, sondern sie erhält auch einen Einblick in das Verständnis der ausführenden Person bzgl. der Bedeutung der durchgeführten Tätigkeit.

Besonders interessant können die Warum-Checkpunkte auch werden, wenn meintlich keine zu prüfenden Elemente in einem Prozess mehr vorhanden sind und die Layered Process Audits dadurch scheinbar überflüssig werden.

An dieser Stelle schließt sich dann der Kreis zu den Arbeitsunterweisungen, wenn mittels der Layered Process Audits, die begleitenden Qualifikationsmatrizen überprüft und daraus mögliche Nachschulungen abgeleitet werden können, bevor es zu Auffälligkeiten kommt, die dann im Extremfall zu Reklamationen führen. Die Layered Process Audits sind auch die nach eigentlichen Arbeitsunterweisungen angekündigten Überprüfungen.

Mittels der von mir entwickelten Job Evaluation Trainings auf Basis der bewährten Methoden und Prinzipien aus dem Training Within Industry werden Führungskräfte befähigt, genau diese wechselseitige Kopplung zwischen Job Instructions und Layered Process Audits aktiv zu nutzen und zu gestalten.

Wenn Sie wissen möchten, welche Wirkung die Job Evaluation Trainings in Ihrem Verantwortungsbereich erzielen können, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.

Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.

Frage: Auf welche Quellen greifen Sie bei den Checklisten der Layered Process Audits zurück, wenn Ihnen vermeintlich die Probleme ausgehen? Welche Rückkopplungen aus den Ergebnissen der LPA nutzen Sie für Arbeitsunterweisungen? Wie gestalten Sie die angekündigten Überprüfungen am Ende der Arbeitsunterweisungen?

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