- Fokus auf das Kontrollierbare
- Kontinuierliche Verbesserung & Charakterbildung
- Vorbereitung auf Widrigkeiten
- Leben gemäß der Natur und den Prinzipien der Tugend, nicht nach Emotionen oder Prestige
- Klare, einfache Lebensführung ohne überflüssigen Ballast
- Fehltritte sind Gelegenheiten, sich weiterzuentwickeln, wenn man sie reflektiert
Fokus auf das Kontrollierbare
Ein wichtiges Element des Stoizismus ist die Akzeptanz dessen, was außerhalb der eigenen Kontrolle liegt, und was dann automatisch mit der Konzentration auf die eigenen Handlungen und die zugrundeliegende Haltung einhergeht.
Im Lean-Kontext bedeutet das, dass man zuerst den Fokus auf den eigenen Einflussbereich legt und sich auf die Verbesserungsaktivitäten auf die Prozesse legt, in denen man selbst tätig ist, um diese systematisch im Bezug auf den Ressourceneinsatz von Zeit, Energie, Material usw. zu verbessern.
Gleichzeitig bedeutet das für mich nicht, dass man darauf absolut darauf beschränken muss, sondern dass ein Blick auf das große Ganze (=Wertsttrom) durchaus zulässig ist.
Tägliches Reflektieren und Arbeiten an der eigenen Haltung und Tugendhaftigkeit
Dieses Element des Stoizismus findet sein direktes Äquivalent im Hansei, auch wenn das originär eigentlich mit Lean gar nichts zu tun hat, sondern der japanischen Kultur im Allgemeinen entspringt. Letztlich geht es in beiden Konzepten um kleine schrittweise Verbesserungen, die bei der eigenen Person beginnen und sich dann auch ins eigene Arbeitsumfeld, seinen Prozessen und den Umgang mit anderen Personen ausdehnen. Beides erfordert Beharrlichkeit und eben die Bereitschaft zur Selbstverbesserung.
Vorbereitung auf Widrigkeiten
Auch wenn das mancher lösungsorientierten Einstellung widersprechen wird, entspricht diese Problemorientierung und die Vorbereitung auf potenzielle Widrigkeiten irgendwo auch Murphy's Law, was dann eben auch die Vorbereitung auf mögliche Folgen beinhaltet und man tendenziell eher nicht auf dem falschen Fuß erwischt wird, sondern sich schon im Vorfeld auf mögliche Probleme vorbereitet hat. Damit einhergeht dann auch die grundsätzliche Akzeptanz von Herausforderungen und der bewusste Umgang damit, statt „Dinge“ durch Schönreden zu verdrängen und dann in Panik zu verfallen, wenn sie trotzdem eintreten.
– Marcus Aurelius
Leben gemäß der Natur und den Prinzipien der Tugend, nicht nach Emotionen oder Prestige
Bei diesem Aspekt mag es erstmal schwierig sein, eine Parallele im Lean-Kontext zu finden. Ich sehe da aber zwei Punkte. Zum einen ist die Kundenorientierung die oberste Priorität, weil das der Natur des wirtschaftlichen Handelns und der Daseinsberechtigung eines Unternehmens entspricht. Das gilt dann auch für das persönliche Agieren in den Geschäftsprozessen und dem Führungsverständnis im Rahmen von Servant-Leadership, das sich der Förderung und Entwicklung der beteiligten Menschen (inkl. der eigenen Person) verschreibt, um eben diese Kundenorientierung zu ermöglichen und laufend zu verbessern.
Klare, einfache Lebensführung ohne überflüssigen Ballast
Überflüssiger Ballast entspricht im Grunde unnötigen Aktivitäten und „Dingen“, die gemeinhin auch in den Verschwendungsarten des Lean Managements zum Ausdruck kommen. Auf einer praktischen Ebene lässt sich das mit den 5S auf der Ebene von Ordnung und Sauberkeit umsetzen, die dann auch wieder direkt und indirekt eine positive Wirkung auf die Wertschöpfung und andere Lean-Prinzipien haben. Letztlich geht es eben darum mit minimalem Aufwand eine maximale ballastfreie Wirkung zu erzielen, auch wenn das in seiner Ultimativität gar nicht möglich ist und trotzdem kontinuierlich angestrebt wird.
Fehler sind Gelegenheiten, sich weiterzuentwickeln, wenn man sie reflektiert
Dieser Punkt lässt sich in meinen Augen eins zu eins in den Lean-Kontext übertragen, wo Fehler immer der Ausgangspunkt für Veränderungen, Verbesserungen und resultierende Lerneffekte sind. Gleichzeitig sind dann Verbesserungen nicht möglich, wenn die Tendenz besteht, Fehler zu bestrafen und die Notwendigkeit und Präsenz psychologischer Sicherheit für die Beteiligten ignoriert oder gar in Abrede gestellt wird.
Ein Lean-Element, in dem die Problemorientierung in Form von Abweichungen von definierten Standards zum Tragen kommen, sind die Layered Process Audits mit ihrer individuellen und laufenden Anpassung an das betreffende Umfeld.
Wenn Sie wissen möchten, wie die Einführung von Layered Process Audits in Ihrem Verantwortungsbereich aussehen kann, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.
Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.
Frage: Welche Parallelen anderer Lebensphilosophien und Lean Management sind Ihnen schon aufgefallen? Welche Wirkung hat das auf Sie und den Umgang mit Lean & Co. gehabt? Wo hat es Ihren Horizont erweitert?
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