In diesen Fällen sind wir geneigt, die Lösungen aus der Vergangenheit auch in das aktuell vorliegende Problem zu übertragen. Dadurch kann es jedoch passieren, dass diese Lösungen nicht wirklich auf das aktuelle Problem passen. Besonders leicht kann es passieren, wenn die Probleme und ihre Ursachen nicht wirklich identisch sind.
Diese Situation verstärkt sich noch, wenn in der Vergangenheit die Lösungsfindung eher eine Erleuchtung gleichkam. Eine zusätzliche Verstärkung tritt auf, wenn die Erleuchtung nicht im Team entstanden ist, sondern durch eine einzelne Person.
Deshalb ist es umso wichtiger, das Problem wirklich sauber zu definieren, die Kernursache(n) zu identifizieren und dann von diesem individuellen Ausgangspunkt aus nach Lösungen zu suchen.
Dabei können vergangene Lösungen durchaus mit in Betracht gezogen werden, wir sollten allerdings nur vorsichtig sein, dass alte Lösungen nicht zu schnell auf neue Probleme angewendet werden.
Deshalb sind die Fragestellungen der Toyota Kata, d.h. der Verbesserungs-Kata und der Coaching-Kata ein wichtiges Hilfsmittel um zu verhindern, dass man in diesem Falle tappt.
– Fjodor Dostojewski
Das gilt sowohl auf Seiten des Coachee, aber natürlich auch der Coach sollte besonders aufmerksam sein dass sowohl der Coachee als auch der Coach selbst nicht von diesem Problem überrumpelt wird. Der Coach sollte deshalb immer wieder hinterfragen, wie der Weg zur Lösungsfindung ausgesehen hat. Das ist besonders dann relevant, wenn die Coaching-Beziehung noch relativ neu ist, und der Coach den Erfahrungshintergrund des Coachees unter Umständen selbst gar nicht kennt und deshalb auch nicht weiß, ob es in der Vergangenheit ähnliche Fälle gab, deren Lösungen jetzt irrtümlich auf das aktuelle Problem angewendet werden.
Deshalb ist es wichtig, sich an die Abfolge der Fragen in der Coaching-Kata zu halten und sich nicht von schnellen Lösungsvorschlägen bis hin zu Erleuchtungen des Cochise blenden zu lassen.
Auch deshalb sollte der Coach auch immer hinterfragen, inwieweit die Beteiligten vor Ort in die Problemdefinition, Ursachenanalyse und Lösungsfindung einbezogen waren.
Dieses Hinterfragen sorgt nicht nur dafür, dass die Lösungen wirklich Bestand haben, sondern vermeidet auch, dass vorschnell vermeintlich passende Lösung eingesetzt werden. Falls dann später offensichtlich wird, dass die Lösung gar nicht wirklich passt, entsteht nicht nur direkter Widerstand gegen diese Lösung, sondern sehr leicht auch genereller Widerstand gegen Lean an sich, der sich auch leicht auf die Beteiligten ausdehnt. Dann kann es eben auch in der Zukunft dazu kommen, dass dann wirklich passende Lösungen generell zurückgewiesen werden, ohne dass dies in diesen Fällen gerechtfertigt wäre.
Dem Coach kommt also praktisch auch die Aufgabe zu, den Coachee vor sich selbst und seinen eventuellen Erfahrungen und Erleuchtungen zu schützen. Das kann dann auch durch aus bedeuten, dass die Coaching-Beziehung für beide Seiten unbequem und sogar unter Umständen infrage gestellt wird.
Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist dabei möglich, wenn der Coach diese Problematik frühzeitig, zumindest aber in akuten Fällen des Auftretens schildert und damit die Aufmerksamkeit des Coachee darauf lenkt.
Wenn Sie wissen möchten, wie der Einsatz der Toyota Kata in Ihrem Verantwortungsbereich aussehen könnte, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.
Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.
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