Wie Job Instructions zur Workshop- bzw. Seminar-Entwicklung eingesetzt werden können

Seminar

Als ich mich kürzlich mit der Entwicklung eines Seminar-Workshops beschäftigt habe, ist mir plötzlich klargeworden, dass die Job Instructions dazu auch gut geeignet sind. Konkret meine ich dabei nicht den Einsatz der Vier-Stufen-Methode zur Durchführung des Workshops (wobei das evtl. auch interessant sein könnte, dann allerdings Thema eines getrennten Artikels wäre). Es geht mir vielmehr um die Arbeitsaufschlüsselung, um den Inhalt des Workshops bzw. Seminars zu entwickeln bzw. in seine Bestandteile herunterzubrechen.

Im Grund handelt es sich bei einem Seminar auch um eine Art eines Wertstroms, zumindest wenn man die Seminarinhalte betrachtet und wie sie in die Köpfe der Teilnehmer fließen. Ähnliches gilt auch für Workshops. In beiden Fällen sollte man sich zu Beginn Klarheit über das Ergebnis und die Ziele für die Teilnehmer verschaffen.

Dann kann man sich nach „vorne“ zum Start des Seminars vorarbeiten und sich vergegenwärtigen, welche Schritte nach bzw. voreinander notwendig sind, um das Endergebnis zu schaffen. Es geht wie bei klassischen Arbeitsaufschlüsselungen darum, sich bewusst zu machen, welche wichtigen Schritte im Seminar bzw. Workshop notwendig sind, um das Ergebnis entstehen zu lassen.

Zu den wichtigen Schritten (das WAS), die letztlich Bestandteile einer Workshop-/Seminar-Dramaturgie sind, kommen dann die Schlüsselaspekte hinzu, die jeden wichtigen Schritt charakterisieren (das WIE) Das können dann methodische Elemente sein, in einem Workshop sind es die Moderationselemente (Kartenabfragen, Punktabfragen oder komplexere Werkzeuge wie ein Ishikawa-Ursache-Wirkungsdiagramm), in einem Seminar sind es Präsentationen, Rollenspiele, Gruppenarbeiten o.ä..

Zu den Schlüsselaspekten gehören dann auch Überlegungen zur vermuteten Laufzeit eine wichtigen Schritte und welche Materialien dazu benötigt werden.

„Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.“

– Konfuzius

Wie bei den normalen Arbeitsaufschlüsselungen folgen zu jedem Schlüsselaspekt die Gründe, WARUM diese eine Bedeutung haben. Diese verketteten Überlegungen sorgen dafür, dass mehr Klarheit darüber entsteht. Daraus kann sich auch wieder eine Wechselwirkung mit den Schlüsselaspekten, den wichtigen Schritten und ultimativ dem gewünschten Ziel des Workshops oder Seminars ergeben.

Auf Basis dieser Überlegungen entsteht auch ein höheres Maß an Sicherheit, dass die Ziele des Seminars bzw. Workshops für die Teilnehmer als Kunden erreicht werden.

Gleichzeitig werden auch alle Schritte auf ihre Wichtigkeit hin und ihren Beitrag zur „Wertschöpfung“ hinterfragt und es wird damit vermieden, unnötige Lückenfüller oder bzgl. ihrer Bedeutung schwammige Elemente zu benützen.

Diese Klarheit ist einerseits wichtig für die Kommunikation mit einem Workshop-Auftraggeber oder auch mit kritischen Teilnehmer, die evtl. zu Beginn das Gesamtbild noch nicht haben (können) und deshalb vielleicht einzelne Elemente des Workshops in Frage stellen.

Mittels der Identifikation der wichtigen Schritte mit ihrer Dauer lassen sich dann auch Pausenzeiten einbauen und notwendige Reflexionsphasen oder Überleitungen festlegen.

Einmal mehr wird in meinen Augen klar, dass bei den Job Instructions die Unterweisungen natürlich wichtig sind, der aber viel entscheidendere Teil die Erstellung der Arbeitsaufschlüsselungen im Vorfeld ist, weil dabei vorhandene Defizite, Unklarheiten oder Auslassungen durch die beste Unterweisung nicht wettgemacht werden können.

Deshalb wird im Job Instruction Training auch ein nicht unerheblicher Teil der 5x 2-h-Sessions zur Erstellung der Arbeitsaufschlüsselungen verwendet und diese neben den Unterweisungen auch kritisch betracht.

Wenn Sie wissen möchten, wie die Arbeitsaufschlüsselungen der Job Instructions in „normalen“ Situationen zum Einsatz kommen und welche Vorteile sich aus den resultierenden Arbeitsstandards ergeben, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.

Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.

Frage: Wie bereiten Sie Workshops und Seminare vor? Wie entsteht der rote Faden dabei? Wie erkennen und vermeiden Sie unklare oder zweckfreie Workshops- oder Seminarelemente?

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