Die sieben Wege zur Effektivität vs. dem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess

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Ein wichtiger Meilenstein der Management-Literatur ist Stephen R. Coveys 1989 erschienenes Buch “Die 7 Wege zur Effektivität” (s.u.). Die dort beschriebenen Prinzipien lassen sich auch auf den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) anwenden.

1. Weg: Pro-aktiv sein

Auf den KVP abgebildet bedeutet dies, dass jeder Verbesserungen anregen kann und soll – die Mitarbeiter in den Prozessen vor Ort, ebenso wie Außenstehende – ohne dass auf eine höhere Instanz gewartet werden muss. Es bedeutet auch, dass der KVP täglich angewendet wird (daily kaizen).

2. Weg: Schon am Anfang das Ende im Sinn haben

In der Verbesserungs-Kata entspricht das dem ersten Schritt. Die dabei definierte Vision des idealen Zielzustands gibt die Richtung vor, auch wenn der Weg dorthin noch nicht oder nicht vollständig bekannt ist. Das Prinzip kommt auch im Wertstrom-Gedanken zur Anwendung, bei dem vom Kunden her gedacht wird und die Prozesse mittels Pull-Prinzipien an den Bedürfnissen des Kunden ausgerichtet werden.

3. Weg: Das Wichtigste zuerst

Im KVP ist der wichtigste Schritt die Überwindung des jeweils nächsten Hindernisses. Verkehrt wäre es dabei, zu versuchen den ganzen Weg zum Ziel planen, aber dafür nicht ins Handeln zu kommen. Ebenso hinderlich ist es, Veränderungen ohne vorherige Tests im kleinen Umfang sofort auf die Arbeitsprozesse anzuwenden, ohne die Auswirkungen zu durchdringen.

4. Weg: Gewinn/Gewinn denken

Die angestrebten Verbesserungen und dadurch notwendigen Veränderungen werden erfolgreich und dauerhaft nur gemeinsam mit allen Beteiligten und Betroffenen erreicht. Die Menge der Beteiligten beginnt bei den Kunden, bezieht die Mitarbeiter und Führungskräfte ebenso, wie die Zulieferer. Nur wenn alle in den Verbesserungsprozess einbezogen werden und die Veränderungen nicht zu Lasten einzelner Personen(gruppen) gehen, kann ein optimales Ergebnis erzielt werden.

5. Weg: Erst verstehen, dann verstanden werden

Das Verständnis kann nicht nur auf Personen sondern auch auf den Prozess bezogen werden. Dann bedeutet dieses Prinzip, dass erst Verständnis für den aktuellen Zustand erreicht und dieser stabilisiert und standardisiert wird. Erst danach werden von dieser stabilen Basis aus Verbesserungen angestrebt. Das Prinzip gilt auch für die Führungskräfteentwicklung, bei der zukünftige Führungskräfte die Tätigkeiten an der Basis und die Unternehmensphilosophie erst selbst verstehen müssen, ehe sie Führungsverantwortung erhalten.

6. Weg: Synergie erzeugen

Einmal erworbene Erkenntnisse durch Verbesserungen lassen sich in der Regel auf andere Bereiche übertragen. Dabei sind jedoch die Besonderheiten zu beachten und entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Unreflektiertes Überstülpen von Methoden der erfolgreichen Anwendungen in einem Bereich kann in anderen Bereichen sogar das Gegenteil zur Folge haben. Synergien entstehen auch durch gemeinsames Streben nach der besten Lösung, bspw. in interdisziplinären Teams.

7. Weg: Die Säge schärfen

Dieses Prinzip ist die Grundlage des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses selbst. Darüber hinaus ist die entscheidende Weiterentwicklung aller Beteiligten die kontinuierliche Verinnerlichung des Umgangs mit Veränderungen. Darin und erst in zweiter Linie in der Lösungsfindung liegt die wahre Stärke einer Organisation und der Menschen, die sie bilden. Diese Fähigkeit wird durch die kontinuierliche Anwendung der Verbesserungs-Kata und der unterstützenden Coaching-Kata ebenso kontinuierlich ausgebaut.

Frage: Welche Verbesserungsprinzipien haben Sie in Ihren Unternehmen als hilfreich erkannt? Wo können Sie Verbesserungen noch verbessern? Wie beziehen Sie Beteiligte und Betroffene in die Veränderungen ein?


Literaturhinweise

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