Gleichzeitig macht es auch Sinn, sich über die Verbesserung des Lernens selbst Gedanken zu machen, sei es im Rahmen des KVP, wenn es darum geht neues Wissen zu schaffen, aber auch die Vermittlung vorhandenen Wissens an Personen, denen das noch nicht zur Verfügung steht. Ein typisches Beispiel dafür ist die betriebliche Ausbildung entweder im Rahmen der Ausbildung von Auszubildenden aber auch die Vermittlung von Arbeitsinhalten oder Tätigkeiten an ungelernte Arbeitskräfte. Außerdem gehört die Ausbildung von Ausbildern mit zur betrieblichen Wissensvermittlung.
Ausbildung hat im betrieblichen Kontext schon eine jahrhundertelange Geschichte und Tradition. Natürlich unterliegen die Inhalte der Ausbildung einem kontinuierlichen Wandel, aber auch die Art der Ausbildung bleibt nicht stehen, sondern entwickelt sich ebenfalls kontinuierlich fort.
Gleichzeitig gibt es aber auch bewährte Elemente der Ausbildung, bei deren Veränderung man sehr bewusst vorgehen sollte, weil Verschlechterung hier immer erst im Lauf der Zeit offensichtlich werden und auch nur anhand von Kontrast feststellen lassen, d.h. der Ist-Zustand muss zuerst einmal verstanden und messbar gemacht werden. Was im Allgemeinen für jede Form der Verbesserung durch Veränderung gilt. Dazu gehört auch, dass der Ist-Zustand auch ein Mindestmaß an Stabilität erreicht haben muss, damit Veränderungen ggü. der Referenz auch wirklich Verbesserung erkannt werden können und nicht nur durch mehr oder weniger große Schwankungen hervorgerufen werden.
– Ernst Reinhardt
Ein bewährtes Element von Ausbildung ist deren Intensität durch Verwendung verschiedener Wahrnehmungskanäle (vor allem visuell, auditiv, kinästhetisch). Im Job Instruction Training als dem zentralen Element des Training Within Industry kommt dies bspw. sowohl bei der Art der Ausbildung zum Ausdruck, als auch bei der Art wie diese Ausbildung den zukünftigen Ausbildern vermittelt werden. Gleichzeitig wird diese Intensität dann auch auch die Rückkopplung ausgedehnt, wenn die „Schüler“ selbst das neu Erlernte auf diesen Kanälen wiederholen und so zusätzlich verinnerlichen.
Diese Intensität und die damit verbundene relative Komplexität birgt gleichzeitig eine Gefahr, wenn nun Verbesserungsbestrebungen im Lernprozess (für die „Schüler“) und im Lehrprozess (für die Ausbildung der Ausbilder) angesetzt werden. Verbesserungsbestrebungen können bspw. den Zeitbedarf adressieren und die Vermittlung in kurzen Blöcken betreffen. Dabei ist es wichtig, sowohl die direkten als auch die indirekten Auswirkungen zu berücksichtigen und sich die zugrunde liegende Intension der Form der Ausbildung bewusst zu machen.
Die Verteilung auf Einzelblöcke hat einerseits den großen Vorteil, dass das Tagesgeschäft durch die Ausbildung (der Ausbilder) nicht so stark gestört wird und gleichzeitig die Teilnehmer die Chance erhalten, einerseits erworbene Fähigkeiten sofort in ihre Arbeitsumfeld übertragen können und andererseits aus dem Arbeitsumfeld Elemente in die Schulungen eingebracht werden können, um dadurch einen hohen Praxisbezug zu erhalten.
Das was in diesem engen Umfeld des Ausbildungstrainings Gültigkeit hat, gilt auch für den KVP im Ganzen, wenn viele kleine Verbesserungen angestrebt werden, statt große umfassende Verbesserungen in hoher Intensität anzugehen, dann aber wieder längere und lange Zeiträume ohne aktive Anstrengungen zur Verbesserung zu haben.
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