Mir geht es in diesem Artikel primär um den Faktor Mensch und den Respekt, der im entgegengebracht wird (bzw. entgegengebracht werden muss), damit er sich an den anderen Prinzipien beteiligt und diese letztlich erst zum Erfolg führen kann.
Die beiden unterschiedlichen Kontexte, die in dem Vortrag beschrieben werden und die Wirkung, die sie auf ein und dieselbe Person ausüben können, gelten nicht nur für den allgemeinen betrieblich-organisatorischen Kontext, sondern auch für Lean & Co. im Speziellen.
Der Redner verweist in seinem Vortrag deutlich auf die Verantwortung des Top-Managements bei der Gestaltung dieses Kontextes. Wichtig ist dabei in meinen Augen auch, dass es primär gar nicht mal so sehr auf die Absicht ankommt, sondern die Wirkung, die erzeugt wird.
Im Grund ist das ähnlich wie mit Kommunikation und Verhalten. Man kann es nicht nicht tun. Ebenso wenig kann man nicht verhindern, dass die Kommunikation und das Verhalten eine Wirkung erzeugt. Die entscheidende Frage ist vielmehr die Beobachtung dieser Wirkung und die Reflexion darüber, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen allgemeiner Ursache (Kommunikation und Verhalten) und der Wirkung in Form von Reaktionen (zu denen auch Unterlassungen gehören) gibt.
Neben dem Ergebnis des Kommunikations- und Verhaltensprozess ist eben dieser im besten Lean-Sinn der entscheidende Faktor. Gefällt mir das Ergebnis nicht, muss ich am Prozess etwas verändern.
– Gotthold Ephraim Lessing
In oben erwähntem Vortrag macht der Redner aber auch Hoffnung (und impliziert entsprechende Forderungen), indem er davon berichtet, dass seine Forschungen aufgrund klarer Beispiele zu zwei Schlussfolgerungen geführt haben.
Erstens, dass es möglich ist, ein positives Wald-Klima in Unternehmen zu schaffen und zu erhalten und zweitens ein entschlossenes Management das bedrückende Smog-Klima in ein förderliches Wald-Klima wandeln kann.
Entsprechend der erwähnten Forderungen nennt er diese Fähigkeit auch einen echten Test der Management-Fähigkeiten, nämlich einen Kontext zu schaffen, der wiederum das Verhalten der Menschen formt, nämlich
- sich anstrengen, mehr als weniger zu leisten, statt nur im Rahmen von Vorgaben zu agieren
- einer Selbstdisziplin zu folgen, statt nur Regeln zu genügen
- Unterstützung zu leisten, um andere leistungsfähig zu machen, statt deren Leistung zu kontrollieren
- zu vertrauen (mittels entsprechender Arbeitsbeziehungen), statt vertraglicher Verpflichtungen
Im Lean-Kontext ergeben sich daraus die Fähigkeiten, Arbeitsstandards zu folgen und einzuhalten und sie trotzdem im Sinne von Verbesserungsgelegenheiten dauernd in Frage zu stellen, Probleme und Fehler offenzulegen und damit als Chance zur Verbesserung anzunehmen, Gelegenheiten zur (eigenen) Weiterentwicklung wahrzunehmen und diese anzuregen, auch wenn dies der herausfordernde Weg ist und nicht immer sofort auf ungeteilte Zustimmung stößt.
Ein Weg, dieses Klima zu schaffen, ist unter anderem die Vorbildfunktion von Vorgesetzten, sich selbst bestimmten Arbeitsstandards zu unterwerfen und darüberhinaus positive Veränderungen anzuregen und für die Mitarbeiten den beschriebenen Kontext zu schaffen.
Auch wenn es auf den ersten Blick paradox erscheinen mag, sind die verschiedenen Mechanismen der Layered Process Audits in meinen Augen dazu wunderbar geeignet, weil sie sowohl auf die Arbeitsstandards aller Beteiligten einwirken (Mitarbeiter und Führungskraft), sich dabei nicht mit dem Status Quo zufrieden zu geben und durch die sofortige Unterstützung vertrauensbildend wirken.
Wenn Sie wissen möchten, wie die Einführung von Layered Process Audits in Ihrem Verantwortungsbereich aussehen können, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.
Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.
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