Was bleibt übrig, wenn alle im Urlaub sind?

Urlaub

Im Sommer läuft vieles anders. Kunden sind schwer erreichbar, Termine verschieben sich, die eigenen Routinen geraten ins Wanken. Manche Abläufe verlangsamen sich spürbar, andere kommen erstaunlich gut über die Runden – auch ohne, dass jemand sichtbar die Fäden in der Hand hält. Diese Wochen sind wie ein unbeabsichtigter Testlauf unter reduzierten Bedingungen. Man muss nicht viel dazu sagen, es passiert einfach.

Was übrig bleibt, wenn viele im Urlaub sind, ist oft mehr, als man vermuten würde. Da arbeiten sich Aufgaben trotzdem durch, Anfragen werden beantwortet, wichtige Themen laufen weiter. Nicht immer reibungslos, aber erkennbar mit System. Es ist nicht selten so, dass gerade in diesen Wochen klar wird, welche Prozesse wirklich verstanden und gelebt werden. Sie brauchen keine ständige Betreuung, keine täglichen Erinnerungen. Sie funktionieren, weil sie einfach genug sind, damit andere sie übernehmen können.

Manches dagegen fällt sofort auf, wenn es nicht läuft. Etwa wenn eine Entscheidung hängen bleibt, weil niemand genau weiß, wer gerade verantwortlich ist. Oder wenn Informationen fehlen, weil sie nie dokumentiert, sondern immer nur mündlich weitergegeben wurden. Plötzlich steht etwas still – nicht, weil es zu komplex wäre, sondern weil die Struktur fehlt, um ohne persönliche Präsenz auszukommen.

„Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.“

– Mark Twain

Genau dort zeigt sich, ob ein Prozess nur an Personen hängt oder tatsächlich Teil der Organisation geworden ist. Es ist ein Unterschied, ob man sich auf Menschen oder auf funktionierende Abläufe verlassen kann. Die besten Systeme sind so gestaltet, dass sie auch bei halber Besetzung zuverlässig arbeiten. Nicht durch Überlastung der Anwesenden, sondern durch klare Standards, nachvollziehbare Wege und einfache Übergaben.

Was in der Sommerzeit gut funktioniert, verdient oft mehr Aufmerksamkeit. Es zeigt, was robust gebaut ist, was entlastet, was funktioniert, ohne dass jemand jeden Schritt erklärt. Diese Prozesse sind kein Zufall. Meistens stecken Überlegungen dahinter, manchmal sogar schlichte Vereinfachung: eine klare Regel, ein gut platzierter Hinweis, eine Verabredung, die eingehalten wird. Es sind die kleinen Dinge, die in der vollen Besetzung oft untergehen, im Sommer aber Wirkung zeigen.

Was sich ebenfalls beobachten lässt: Die Prioritäten verschieben sich. Es wird seltener diskutiert, dafür schneller entschieden. Nicht weil man es eilig hat, sondern weil viele schlicht keine Zeit verschwenden möchten. Diese Klarheit, was wirklich wichtig ist, fällt in der üblichen Geschäftigkeit leichter unter den Tisch. Der Sommer bringt sie fast automatisch zurück.

Es lohnt sich, die Dinge, die jetzt funktionieren, nicht als Ausnahme zu betrachten. Vielleicht sind sie die eigentliche Norm. Nur eben die, die im Alltag oft überlagert wird. Wer Prozesse so gestaltet, dass sie auch in Phasen mit halber Kraft verlässlich sind, hat einen echten Vorteil – nicht nur im Juli und August. Und man kann ja jederzeit eine Auszeit nehmen, bpsw. im KVP, der wie ein Kurzurlaub sein kann.

Wenn Sie wissen möchten, wie die Prozesse auch für die Urlaubssaison fit gemacht werden können, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.

Falls die Umstände (Urlaub? ;-) für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.

Frage: Was funktioniert in Ihrem Verantwortungsbereich auch dann, wenn fast niemand da ist? Welche Abläufe tragen sich selbst – und welche nicht? Und wie würden Sie diese Erkenntnisse für den Rest des Jahres nutzen?

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