Was der Aschermittwoch mit Lean-Management zu tun hat

Aschermittwoch

Der Aschermittwoch markiert traditionell einen Wendepunkt. Die rauschenden Feste sind vorüber, und es beginnt eine Zeit der Besinnung, des Innehaltens und der Reflexion. Doch was hat das mit Lean-Management zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht wenig, doch ein zweiter Blick offenbart erstaunliche Parallelen. Und wie ich jetzt nach dem Schreiben des Artikel festgestellt habe, stand der Aschermittwoch im Lean-Kontext gar nicht zum ersten Mal im Fokus.[1]

Lean lebt von kontinuierlicher Verbesserung, vom bewussten Überdenken des Bestehenden und vom gezielten Loslassen unnötiger Elemente. Ähnlich wie der Aschermittwoch zum bewussten Verzicht anregt, fordert Lean dazu auf, Verschwendung zu erkennen und zu eliminieren – nicht blindlings, sondern reflektiert, mit einem klaren Verständnis für das Wesentliche. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Was ist tatsächlich wesentlich, und was hat sich nur durch Gewohnheit oder vermeintliche Notwendigkeit eingeschlichen?

Der Übergang von einer prunkvollen Feier zur Fastenzeit ist nicht nur eine religiöse Tradition, sondern ein universelles Prinzip: Phasen der Expansion brauchen Phasen der Fokussierung. In Organisationen zeigt sich oft ein ähnliches Muster. Projekte und Initiativen nehmen Fahrt auf, Innovationen werden gefeiert, doch irgendwann kommt der Punkt, an dem das Momentum in Unübersichtlichkeit umschlägt. Prozesse werden komplizierter, Entscheidungen zäher. Der eigentliche Sinn hinter den Maßnahmen droht, im Rausch des Machens verloren zu gehen.

„Perfektion wird nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“

– Antoine de Saint-Exupéry

An diesem Punkt wäre es klug, innezuhalten – nicht erst, wenn der Druck von außen zu groß wird, sondern bewusst, als Teil eines natürlichen Rhythmus. Doch genau das fällt schwer. Wer mitten im Trubel steckt, sieht oft nicht, was verzichtbar ist. Die Angst, etwas zu verlieren, das vielleicht doch noch einen Wert hat, blockiert die Entscheidung. Doch ist nicht genau dieser Mut zum Verzicht der Schlüssel zu echter Effizienz?

Es gibt diesen Moment, in dem die Erkenntnis reift, dass weniger nicht weniger bedeutet, sondern mehr Klarheit schafft. Dass eine bewusste Reduktion nicht Verzicht, sondern Fokus bedeutet. Dass Vereinfachung nicht bedeutet, etwas Wertvolles aufzugeben, sondern die wirklich wertvollen Dinge freizulegen. Doch dieser Moment kommt selten von selbst. Er erfordert einen Anstoß, einen Perspektivwechsel – und manchmal auch den Mut, Dinge infrage zu stellen, die lange Zeit als unantastbar galten.

Wenn Sie erkennen möchten, wo in Ihren Prozessen unnötige Komplexität versteckt ist und wie Sie diese gezielt reduzieren können, dann nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an. Wenn Sie spüren, dass Optimierungsmaßnahmen oft nur an der Oberfläche kratzen, unterstütze ich Sie dabei, tiefere Zusammenhänge zu verstehen und die richtigen Hebel für nachhaltige Verbesserungen zu identifizieren. So schaffen Sie eine Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung, ohne in blinden Aktionismus zu verfallen.

Frage: Wann haben Sie das letzte Mal bewusst auf etwas verzichtet, um etwas Wesentlicheres freizulegen? Welche Prozesse oder Gewohnheiten halten Sie aufrecht, obwohl sie ihren eigentlichen Zweck längst verloren haben? Wie könnte ein bewusster Rhythmus des Innehaltens und Reflektierens Ihre Organisation langfristig stärken?

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