Was wir für SMED von Steckern lernen können

Stecker

Ich habe mich neulich dabei ertappt, wie ich ein neues Gerät an meinen Laptop anschließen wollte und mit einem kurzen Griff zum USB-Stecker den Vorgang in wenigen Sekunden erledigt hatte. Kein Nachdenken, kein Suchen, kein Schrauben. Einfach einstöpseln und weiterarbeiten. Ein banaler Vorgang, den ich kaum beachtet hätte, wenn mir nicht in dem Moment klar geworden wäre, wie viel wir von genau dieser Einfachheit lernen können, wenn es um Rüstvorgänge in der Produktion geht.

In der Welt der Steckverbindungen ist Standardisierung ein zentraler Gedanke. Jeder USB-Stecker passt in jeden USB-Port – weltweit. Das ist nicht nur ein technologisches Statement, sondern auch eine kulturelle Leistung. Denn es bedeutet, dass man sich auf etwas verlassen kann. Dieses Prinzip der Wiederholbarkeit, der Vorhersehbarkeit und der reibungslosen Integration ist im Kern das, was SMED erreichen will. Schnell umrüsten, ohne große Umwege, ohne Suchen, ohne Trial-and-Error.

Wenn ich auf reale Rüstprozesse schaue, sehe ich jedoch oft das Gegenteil. Werkzeuge, die nicht da sind, wo sie sein sollten. Bauteile, die in letzter Minute geholt werden müssen. Maschinen, die erst „eingefahren“ werden müssen, bevor sie gute Teile produzieren. Und immer wieder Menschen, die improvisieren müssen, weil etwas fehlt oder nicht vorbereitet wurde. In solchen Momenten wünsche ich mir oft den „USB-Moment“ für die Produktion.

Was steckt eigentlich hinter dieser Sehnsucht nach einem „Plug-and-Play“-Gefühl beim Rüsten? Es ist der Wunsch nach Klarheit, nach Verlässlichkeit und nach einem System, das die Komplexität reduziert, anstatt sie zu vermehren. Steckverbindungen zeigen, wie mächtig einfache Schnittstellen sein können. Sie nehmen dem Nutzer Entscheidungen ab, die nicht nötig sind, und ermöglichen es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“

– Antoine de Saint-Exupéry

Ich habe gelernt, dass in SMED-Projekten oft genau dieser Punkt übersehen wird. Der Fokus liegt schnell auf mechanischen Vorrichtungen, auf beweglichen Teilen, auf technischen Kniffen. Aber selten wird grundlegend gefragt: Wo sind die standardisierten Schnittstellen? Wo ist das gemeinsame Verständnis davon, was wie wo „anzuschließen“ ist? Steckverbindungen machen es vor. Sie sind eindeutig. Sie lassen keinen Interpretationsspielraum. Und genau das macht sie so effektiv.

Auch der Wechsel zwischen internen und externen Rüstanteilen kann durch diesen Blickwinkel neu gedacht werden. Wenn ich eine Vorrichtung vorbereiten kann, ohne an der Maschine zu sein, dann ist das im Grunde wie ein vorbereitetes Kabel. Ich muss es später nur noch einstecken. Kein Messen, kein Justieren, kein Rätselraten. Natürlich ist eine Maschine komplexer als ein USB-Anschluss. Aber genau deshalb braucht sie einfache Standards noch viel dringender.

Es ist ein Umdenken, das nicht über Nacht kommt. Man muss sich selbst regelmäßig die Frage stellen, ob beim Rüsten wirklich konsequent standardisiert wird oder ob nicht doch an vielen Stellen unbewusst Freiräume gelassen, die zu Unsicherheit führen. Steckverbindungen funktionieren, weil jemand sich die Mühe gemacht hat, eine gemeinsame Sprache zu definieren. Und weil sich alle daran halten.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Standards im Rüsten so gestalten, dass Komplexität und Veränderung beherrschbar bleiben, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.

Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.

Frage: Welche Steckverbindungen fehlen in Ihren Prozessen noch? Wo entstehen unnötige Entscheidungen, weil die Schnittstellen nicht eindeutig sind? Und wie könnte eine einzige zusätzliche Standardisierung den gesamten Ablauf verändern?

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