7 W-Fragen im PM und NLP

Zur Auftragsklärung am Projektstart können im Projektmanagement die sieben W-Fragen

wo, warum/wozu, was, wer, wie, wann, wie viel

eingesetzt werden. Diese sieben Fragen lassen sich wiederum auf den NLP-Formatrahmen abbilden. Der Artikel wurde durch einen Beitrag im openPM-Forum inspiriert.

Speziell bei Veränderungsprojekten, z.B. Organisationsprojekten kann es hilfreich und nützlich sein neben den reinen Fragen auch die NLP-Aspekte zu berücksichtigen, die hinter dem NLP-Formatrahmen stecken. Umgekehrt können auch Teilaspekte der 7 PM-Fragen im NLP bereichend wirken.

Zur Einleitung hier noch mal in Kürze die acht Schritte des NLP-Formatrahmens:

  1. Rapport
  2. Problemidentifikation
  3. Zieldefinition
  4. Ressourcen
  5. Öko-Check
  6. NLP-Format
  7. Test
  8. Future-Pace

Und jetzt die sieben W-Fragen:

  • Wo stehen wir? Dies ist die “Problem”-Phase im NLP-Formatrahmen. Hier werden Fragen nach der Ausgangssituation gestellt inkl. der Anforderungsanalyse und dem Kontext. Daher werden auch Überlegungen aus dem Bereich des Öko-Checks angestellt, dazu gehört beispielsweise die SWOT-Analyse. Der Wikipedia-Artikel nennt im Zusammenhang mit der SWOT-Analyse die Durchführung ohne definiertes Ziel als mögliche Fehlerquelle. Folgerichtig wird der Öko-Check im NLP auch erst nach der Zieldefinition durchgeführt!
  • Warum/Wozu machen wir das Projekt? Dabei haben wir den Übergang vom Problem zum Ziel. Im Projektmanagement sind es die übergeordneten und strategischen Ziele, der Nutzen und die Wirkung, die wirtschaftlichen Hindergründe und der Business Case, im NLP werden die Ziele der Veränderung definiert. Speziell bei Veränderungsprojekten lohnt es sich über die Warum-Frage (und die Auswirkungen) nachzudenken, bevor sie gestellt wird.
  • Was soll konkret erreicht werden? Aus der PM-Sicht handelt es sich um Details der Ziele, die aus NLP-Sicht verfeinert, präzisiert und in Teilziele heruntergebrochen werden (s. Wohlgeformtheitskriterien). Im Sinn der Ergebnisse kann auch der Test und Future-Pace aus dem NLP-Formatrahmen einbezogen werden.
  • Wer ist involviert? Bei dieser Frage dreht es um die Ressourcen aber auch den Öko-Check im Sinne der Stakeholder-Analyse, inklusive der kommunikativen Aspekte, wie sie z.B. im Meta-Modell der Sprache diskutiert werden.
  • Wie können wir das Ziel erreichen? Projektmanagement-seitig geht es hier um die Strukturierung des Projekts, aber auch Fragen des Risikomanagements. NLP-seitig sind es Fragen nach den Ressourcen (aus der Projektstruktur abgeleitet) und des Öko-Checks (Auswirkungen und Risiken)
  • Bis wann? Zeitliche Aspekte werden durch die Ziele mitabgedeckt, im Sinne der Planung sind es im übertragenen Sinn auch Fragen im Test und Future-Pace: Was passiert wann in der Zukunft?
  • Wie viel? Die hier enthaltenen Fragen sind finanzieller, personeller und sachlicher Natur, unter der NLP-Perspektive also die Fragen nach den Ressourcen im ökonomischen Kontext.

Was auffällt ist, dass der wichtige erste Schritt des Rapport-Aufbaus im NLP-Formatrahmen hier nicht zugeordnet wird (werden kann). Das heißt natürlich nicht, dass Rapport unwichtig ist. Wenn die Fragen in einer Gruppe erarbeitet werden, ist der Rapport-Aufbau für eine passende Kommunikation sehr wichtig. Gleichzeitig entsteht durch die gemeinsame Bearbeitung der Fragen Rapport untereinander und auf einer Meta-Ebene entsteht Rapport der Gruppe zum Projekt.

Was natürlich bei der Gegenüberstellung ganz fehlt, ist das eigentliche NLP-Format. Im übertragenen Sinn könnte das Projekt selbst damit gleichgesetzt werden.

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