KVP – eine Frage des Films

Film

Was die Geschäfts­prozesse und den Konti­nuier­lichen Ver­besse­rungs­prozess angeht, laufen in Unter­nehmen meist bestimmte, sich wieder­holende Muster ab. Wenn diese Muster Filme wären, die in den Unternehmen (=Kinos) gespielt würden, gäbe es vermut­lich einige Kassen­schlager. Fünf der Filme, die ich mir in Beratungs­projekten immer wieder anschauen darf, möchte ich Ihnen in dieser “Filmkritik” vorstellen.

Denn sie wissen nicht, was sie tun.

In dem Kino, das oft diesen Film zeigt, weiß der eine Mitar­beiter nicht, was der andere tut, der Inhaber wird immer wieder über­rascht, welche Rolle dann wirk­lich aufliegt und welche Ausschitte gezeigt werden. Die Zuschauer mögen zwar manch­mal das Programm, wenn ihnen das aber nicht gefällt, kann es schon passieren, dass sie mitten im Film aufstehen und ihr Geld zurück wollen. Manchmal lassen sie sich durch freies Popcorn beschwichtigen, aber das geht schon ins Geld für den Kinobe­sitzer und funktioniert auch nicht immer. Andere Besucher rechnen schon fest mit dieser Möglich­keit und nutzen das u.U. sogar aus. Prozess­management und die zugehö­rigen Module sind Wege, um hier mehr Licht ins Dunkel zu bringen.

Jäger des verlorenen Schatzes

In diesem Kino herrscht schon ein gutes Bewusst­sein aller Betei­ligten für die wahren Werte und die Verschwen­dungen, die tagtäglich auftreten können. Die Mitarbeiter sind deshalb bestrebt, diese Schätze zu bergen. Die Vorgehens­weise ist zwar oft aben­teuer­lich, aber zum Schluss gibt es meistens ein Happyend und der Schatz wird geborgen. Dumm nur, dass er halt zwischen­drin immer wieder verloren geht oder den Besitzer wechselt. Manche Schätze lassen sich zurück­gewinnen, die Schätze der verlorenen Zeit gehen allerdings regel­mäßig komplett verloren. Schatz­karten, d.h. lenkende Vorgaben und Reflektion im Rahmen des KVP, um sich auf dem Weg nicht zu verirren, sind wertvolle Werkzeuge, die gerne eingesetzt werden.

Love Story

Auf den ersten Blick lässt dieser Titel eine Romanze unter den Betei­ligten vermuten und das Happyend scheint auch enthalten zu sein. Leider kommt es durch äußere Einflüsse zu dramatischen Wendungen und am Ende bleibt der Held alleine zurück. Es müssen nun nicht immer Krebs­geschwüre sein, die eine Verbindung schnell und endgültig auseinander­reißen, manchmal sind es einfach schleichende Unfrieden­heiten bei den Mitarbeitern, die dann ultimativ doch zu Trennungen führen. Sei es, weil unausge­sprochene Wünsche nicht erfüllt werden oder weil Langeweile durch fehlende Herausforderungen entsteht. Hier kann zum Beispiel ein Rollen­tausch wahre Wunder bewirken. Die Erkenntnis darüber entsteht, dass regel­mäßige Programm­durch­sprachen mit den Mitar­beitern stattfinden.

Flammendes Inferno

In diesem Film gibt es glücklicher­weise wieder ein Happyend. Vorher reiht sich aber Katastrophe an Katastrophe, welche die Mitarbeiter immer wieder an die Grenzen der Leistungs­fähigkeit bringen und manch einer auf der Strecke bleibt. Da aber in jedem von uns ein kleiner Held steckt, werden die Feuerwehr­einsätze als Teil des täglichen Lebens betrachtet. Darin treten dann schon gute Routinen zu Tage, man kennt sich aus mit Feuer­löschern und Rettungs­westen. Die Zeit, zur Risiko­mini­mierung über Rauch­melder oder gar Sprinkler­anlagen nachzudenken, kann keiner wirklich aufbringen. Wenn erste Impulse in dieser Richtung entstehen, werden sie zuverlässig vom nächsten Alarm unter­brochen und mit dem Lösch­wasser fortgeschwemmt.

Die unendliche Geschichte

Dieses Kino hat verstanden, dass erst durch die Konti­nuität des KVP beständige Verbesse­rungen möglich werden. Von einer stabilen Basis aus kann dann bewertet werden, welche Neuerscheinungen und Initia­tiven Potenzial und wirkliche Vorteile bieten und damit die Wert­schöpfung für die Kunden steigern. Diese Neuer­scheinungen werden erstmal in den kleinen Sälen des Programm­kinos getestet, bevor die große Lein­wand dafür freigemacht wird. Wenn das dann der Fall ist, sind aber auch anschließend alle Mitar­beiter im gleichen Film, in dem jeder seine Rolle kennt und niemand zum Statisten degradiert wird.

Sicherlich gibt es noch viele andere interes­sante Filme. Lesen Sie regelmäßig die Film­kritiken oder holen Sie mal einen Kritiker ins Haus. Seien Sie auch bereit mal einen Film abzusetzen, wenn er von den Zuschauern gar nicht angenommen wird. Schauen sie, was in anderen Kinos gespielt wird, nehmen Sie Empfeh­lungen an und geben Sie auch selbst welche weiter, wenn Sie gute Erfahrungen gemacht. Im Film Ihres Unter­nehmens sind Sie der Haupt­darsteller, Produzent, Regisseur und Kamera­mann. Sie haben es in der Hand, ob daraus ein Flop oder ein Kassen­schlager wird.

Frage: Welcher Film läuft in Ihrem Kino? Haben Sie schon mal über einen Programmwechsel nachgedacht? Welchen Titel würden Sie selbst am liebsten sehen?

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