Dieser Artikel handelt von den Auswirkungen der vielen kleinen Handlungen bzw. Unterlassungen (im positiven wie negativen Sinn), die sich dann erst bei langfristiger Betrachtung ergeben.
Bei der Ernährung sind es die kleinen Sünden, also der Schokoriegel hier oder das Zuviel an Nudeln oder Weißbrot da (allgemein also die überflüssigen Kohlenhydrate), deren negative Auswirkungen im direkten Einzelfall praktisch nicht beobachtbar sind, ebenso wenig wie sich die positiven Auswirkungen von gesunder Ernährung auf der anderen Seite direkt erkennbar bemerkbar machen.
Langfristig betrachtet, haben aber beiden Formen der Ernährung erheblichen Einfluss in beiden Richtungen auf die Gesundheit, speziell eben wenn sie regelmäßig ausgeübt werden.
Dieser Effekt lässt sich eins zu eins auf den KVP übertragen. Dort sind es dann beispielsweise die regelmäßigen KVP-Runden, die entweder durchgeführt werden oder anderen, vielleicht vermeintlich kurzfristig wichtigeren Themen des Tagesgeschäfts zum Opfer fallen. Jeder Einzelfall hat hier auch sowohl im positiven wie auch im negativen Sinn wahrscheinlich keine großen, wenn überhaupt beobachtbar bzw. erkennbare Auswirkungen. Deshalb ist es auch so leicht, dass es dieser Handlung keine Bedeutung zugeschrieben wird.
– Christian Dior
Andere Elemente im KVP sind der positive und wertschätzende Umgang miteinander (Respect for People), die Rolle einer Unternehmensvision oder die regelmäßige Vor-Ort-Präsenz von Führungskräften und die daraus resultierende Einbeziehung der Mitarbeiter am Ort des Geschehens. Auch hier hat der Einzelfall kaum eine direkte Auswirkung und trotzdem übt er kummuliert einen entscheidenden Einfluss auf die Geschäftsprozesse, die resultierenden Qualität und schlussendlich auf den Kundennutzen aus und damit dann auch auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.
Wie sieht nun der Umgang mit dieser allgemeinen Erkenntnis aus?
Im ersten Schritt geht es darum, sich diesen Effekt überhaupt bewusst zu machen. Das könnte jetzt mit diesem Artikel passiert sein. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass diese Bewusstmachung leichter gesagt als getan ist und einfaches einmaliges Lesen nicht ausreicht, um den Effekt zu verinnerlichen und entsprechend zu handeln oder auch nicht.
Damit kommen wir zum zweiten Schritt, nämlich der Identifikation genau dieser Handlungen bzw. Unterlassungen. Im Fall des KVP ist das vergleichsweise einfach. Ein hilfreicher Weg ist die Modellierung erfolgreicher Implementierungen des KVP. Dazu gehört auch die sorgfältige Beobachtung aller Randbedingungen, also auch der weichen Faktoren, wie die Kommunikation und der Umgang der Beteiligten miteinander.
Neben der eigenen Bewusstmachung ist es auch notwendig, das entstandene Bewusstsein bei allen anderen Beteiligten zu schaffen, um dort ebenfalls die notwendigen Handlungen aber auch Unterlassungen zu induzieren. Ohne diesen abschließenden Schritt wird sich nicht die notwendige Routine entwickeln.
In einem früheren Artikel hatte ich schon einmal einen Vergleich zwischen gesunder Ernährung und dem KVP gezogen.
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