Warum die Wertstromanalyse der Ursprung allen Übels ist

Wertstromanalyse

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Gut, der entscheidende Punkt hier ist mal wieder die Bedeutungsgebung für Begriffe. Manchmal ist die Bedeutungsgebung auch abhängig vom Betrachter. So gilt das auch für den Begriff „Übel“ im Zusammenhang mit der Wertstromanalyse.

Dabei ist die Wertstromanalyse an sich natürlich kein Übel. Zum Übel kann sie eben erst im Auge eines Betrachters werden, speziell wenn sie Veränderungen auslöst. Und wenn der Betrachter darauf nicht wirklich scharf ist, weil sie die heile kleine Welt stört (siehe Heimatfilm). Diese Veränderung ist einer, wenn nicht sogar der primäre Zweck. – Was übrigens die große und zugrundeliegende Gemeinsamkeit aller Methoden und Werkzeuge im Lean-Kontext ist.

Das beginnt eben mit der Wertstromanalyse, weil dabei all die kleinen, größeren und großen Unzulänglichkeiten sichtbar und erkennbar werden, mit denen man es in der betrieblichen Realität zu tun hat.

Das ist auch der Grund, warum Mike Rother den Begriff „Sehen lernen“ für sein Buch über Wertstromanalyse und Wertstromdesign verwendet hat.

Ein verstecktes Übel kann dabei auch zu Tage treten, wenn es offensichtlich wird, dass verantwortliche Führungskräfte für den gesamten Wertstrom oder Abschnitte daraus eben ihrer Verantwortung (noch) nicht ausreichend nachgekommen sind, den Wertstrom kontinuierlich zu verbessern.

Dabei bringt es jedoch nichts, jetzt sprichwörtlich wegen dieser Versäumnisse auf die Führungskräfte einzuschlagen und Ursachen dafür zu suchen. Ausnahmen von dieser Regel betreffen das Verständnis darüber, ob es sich um ein Nicht-können oder Nicht-wollen der Verbesserung handelt. In diesen beiden Fällen sind wiederum die Vor-Vorgesetzten gefordert, diese Ursachen geeignet abzustellen.

„Der Ursprung aller Dinge ist klein.“

– Marcus Tullius Cicero

Besonders wichtig ist der Faktor Zeit in diesem Kontext.

Falls der Faktor Zeit eine relevante Rolle spielt, sind ebenfalls die Vor-Vorgesetzten mitgefordert, ggf. diesen Aspekt mit allen Beteiligten/Betroffenen zu überprüfen.

Das kann beispielsweise die Identifikation von Zeitfressern sein, die keinen Beitrag zur Wertschöpfung liefern (bspw. Erfassung von Kennzahlen, die keinen Einfluss auf die Wertschöpfung und die verbundenen Prozesse haben, oder unnötige Besprechungen, die sich oft auch um die genannten Kennzahlen bzw. deren Rechtfertigung drehen.

Nicht selten handelt es sich dabei um liebgewonnene Gewohnheiten und Routinen, die aber keinen Beitrag zur Wertschöpfung liefern und diese auch nicht ermöglichen oder unterstützen.

Ähnlich wie bei Fehlern sollten im Grunde alle Beteiligten und Betroffenen einer Wertstromanalyse dankbar sein, dass sie Übel in den unterschiedlichsten Ausprägungen (typischerweise nicht wertschöpfende Aktivitäten aus dem Kontext der Verschwendungsarten) aufdeckt und damit die Chance bietet, diese abzustellen.

Insofern ist natürlich der etwas provozierende Titel dieses Beitrags nicht ganz richtig. Die Wertstromanalyse ist nicht der Ursprung allen Übels, sondern sie macht diese Übel sichtbar.

Positiv formuliert (auch wenn der Schmerz typischerweise eine stärkere Handlungsmotivation auslöst), ist die Wertstromanalyse DER Ausgangspunkt für eine strukturierte Vorgehensweise, um Verbesserungspotenziale in den betrieblichen Abläufen zu erkennen, damit die Wertschöpfungsanteile zu steigern und die notwendigen Verbesserungen zu beginnen und umzusetzen.

Was letztlich zur Verbesserung der Durchlaufzeit, Senkung von Kosten und mehr wirtschaftlichem Erfolg des Unternehmens führt.

Wenn Sie wissen möchten, welchen Nutzen die Wertstromanalyse für Sie bietet, können Sie sich auf dieser Seite über meine Leistungspakete zur Wertstromanalyse informieren.

Frage: Wie erkennen Sie die Übel in Ihren betrieblichen Abläufen? Wo bestehen noch blinde Flecken? Was sind die Folgen daraus?

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