Auf einer Meta-Ebene können über diese Reflexionen weitere Schlussfolgerungen gezogen werden, die im Grunde selbst auch Reflexionen sind. Diese Schlussfolgerungen können bspw. auf Entwicklungspotenziale hinweisen. Besonders interessant sind dabei dann unterschiedliche Klassifizierungen der o.g. Situationen und die Hintergründe dazu.
Die genannten Entwicklungspotenziale lassen sich bspw. im Rahmen der Coaching-Kata als Teil der Toyota Kata nutzen, zum Beispiel als Ansatzpunkt der Hinterfragung von Hürden/Hindernissen und was eigentlich die Ursachen derselben sind.
Zentraler Hintergrund dabei ist eben die genannte unterschiedliche Klassifizierung des Komplexitätsgrads einer Situation, die typischerweise vom Betrachter abhängt. Dabei lässt sich also hinterfragen, auf welcher Basis diese unterschiedliche Beurteilung entsteht. Grundlage dieser Möglichkeiten ist auf jeden Fall die Erkenntnis, dass der Komplexitätsgrad eben keine absolute Größe ist.
Weitere Reflexionen treten bei den Fragen nach den Lerneffekten auf, im Rückblick auf den letzten Schritt und was bei gelernt wurde und dann im Vorgriff zum Umgang mit der einen Hürde, dem einen Hindernis, um das sich der Lerner als nächstes kümmern will und den Erwartungen, die im Vorfeld dazu bestehen.
– Walter Böckmann
Diese Reflexionen und die Anstöße dazu sind es, die das Lernen u.U. auch bzw. zusätzlich unbequem machen, für den Lernenden als auch ggf. für den Coach. Bei letzterem bspw. wenn er/sie durch den Coach-Coach darauf aufmerksam gemacht wird, dass sein/ihr Hinterfragen zu oberflächlich war und den Lernenden nicht in die Reflexionszone geführt hat. Dies kann durchaus unbequem sein, weil es für den Lernenden unbequem ist und die Erkenntnis über die Tatsache, dass man jemand anderem aktiv etwas unbequemes zumutet, selbst unbequem sein kann.
Diese Form der Reflexion und das Bewusstsein darüber, auch über die Unbequemlichkeit, spielt aber eine wichtige Rolle in der Entwicklung aller Beteiligten. Dabei ist es durchaus angebracht, diesen Effekt schon im Vorfeld (bei der Einführung der Toyota Kata) aktiv anzusprechen und vorwegzunehmen. Im Grunde kann schon zu Beginn über diese Reflexionseffekte reflektiert werden, bspw. in Form der Frage, was denn diese Unbequemlichkeit individuell auslösen könnte, welche Gefühle dadurch entstehen könnten (die durchaus die Wirkung von Tatsachen annehmen können, siehe Job Relations) und was eben die Konsequenzen daraus sein können.
Speziell die Individualität spielt dabei eine große Rolle, die Reflexion darüber (bzgl. sich selbst und anderen) ist in meinen Augen auch ein wichtiger Aspekt des Lean Prinzips Respect for People. Ebenfalls so wichtig, dass ein Austausch darüber stattfinden sollte.
Natürlich kostet dieser Austausch Zeit und durchaus auch gedanklich-mentale Energie. Die aber meines Erachtens als Teil von Entwicklungsmaßnahmen gut investiert ist, im Vergleich zu den Folgen, wenn das Arbeitsklima darunter leidet, weil kein Vertrauen besteht, weil nur Dienst nach Vorschrift gemacht wird, weil Mitarbeiter ihr vorhandenes Potenzial nicht nutzen (können/wollen/dürfen), notwendige Verbesserungen nicht erkannt und angegangen werden.
Wenn Sie wissen möchten, wie in der Toyota Kata die Reflexion als Teil der Mitarbeiterentwicklung praktisch eingesetzt werden kann, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.
Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.
[1] https://www.geemco.de/artikel/kvp-eine-frage-der-reflexion/[2] https://www.geemco.de/artikel/man-kann-nicht-nicht-interpretieren/
[3] https://www.geemco.de/artikel/warum-lob-eine-schlechte-idee-sein-kann/
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