Dass bestimmte Gewohnheiten mehr Spaß machen als andere, dass diese dann oft als Bürde eingeordnet werden. Dass diese im Grunde aber positiven Routinen (also der Salat, nicht die Schokolade! ;-) auch als Zwänge beklagt werden und mit mangelnder Abwechslung und eben angeblich fehlendem Spaß (wenn dieses Bewusstsein überhaupt besteht) verknüpft und deshalb verworfen werden.
Über Schokolade hinweg wurde dann noch der Bogen zum Fernsehen oder Sozialen Medien geschlagen. Was zwar genauso eintönig und routinebehaftet ist und trotzdem eher gemacht wird. Der Autor zog dann die Schlussfolgerung, dass die positiven Routinen wie Achtsamkeit auch eher anstrengend sind. Er bezog sich dabei aber eher auf die systematischen Anteile der Routinen bzw. deren Überwindung als auf die inhaltlichen Aspekte.
Das sind dann in meinen Augen speziell im Kontinuierlichen Verbesserungsprozess auch die Elemente, bei denen ich der Meinung bin, dass wir uns die Routinen und Gewohnheiten, das heißt die Automatismen zu Verbündeten machen sollten, statt nur gegen sie anzukämpfen.
Natürlich ergeben sich daraus erstmal zusätzliche Anstrengungen, wenn neue Automatismen geschaffen werden müssen, oft in dem andere Automatismen zuerst überwunden werden müssen. Möglicherweise sogar solche, die in der Vergangenheit oder vielleicht sogar heute noch nützlich sind.
– David Hume, schottischer Philosoph
Natürlich ist Wertschöpfung ein wichtiger Teil der täglichen Arbeit, wenn nicht sogar in der Regel der Wichtigste. Allerdings sollte man sich auch eingestehen, dass es großer Teil des Tagesgeschäfts gerade nicht wertschöpfend ist und viel zu oft die bewusste Differenzierung gar nicht gemacht wird. – So wie man wahrscheinlich beim Schokolade essen gar nicht nicht den besseren Salat vor dem geistigen Auge hat. Allerdings könnte man dafür sogar speziell etwas tun (ich werde es mal mit kleinen Post-its auf den Tafeln probieren ;-)
Zurück zur Wertschöpfung muss man sich allerdings immer vor Augen führen, dass das primäre Kriterium dafür der Kundennutzen ist und man keinerlei Garantie dafür hat, dass diese Bewertung im Auge des Kunden am nächsten Tag nicht anders ausfällt oder ein freundlicher Marktbegleiter eine bessere Idee hat, wie dieser Kundennutzen besser erfüllt werden kann. Dazu gehört beispielsweise auch, dass man sich über den Kundennutzen wirklich im Klaren ist und sich nicht nur einen Nutzen einredet und vormacht, nur weil der besser zum eigenen Produkt passt.
Da kann ganz schnell für den Automobilhersteller der Konkurrent nicht mehr der andere Automobilhersteller sein, wenn es um die Mobilität von A nach B geht, sondern das alternative Mobilitätskonzept, das nicht mehr vom persönlichen Besitz eines Autos ausgeht. Oder dass man sogar die Gründe für die notwendige Mobilität hinterfragt und dann plötzlich der Lieferdienst für die wöchentlichen Einkäufe im Zusammenspiel mit dem vernetzten Kühlschrank und selbstständiger Bestandsüberwachung als neuer Konkurrent auftaucht.
Natürlich ist das alles anstrengend. Aber es ist vermutlich deutlich anstrengender sich unter Druck ein neues Geschäftsmodell suchen zu müssen, statt sich routiniert regelmäßig selbst in Frage zu stellen. Das gilt im großen Maßstab aber auch in den kleinen Elementen des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.
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