KVP – eine Frage der Programme

Programme

Meta-Programme sind in wichtiger Mechanismus, der die menschliche Wahrnehmung steuert. Im NLP (Neuro-Linguistischen Programmieren) eingeführt, beschreiben in unterschiedlichen Dimensionen, worauf Menschen achten und damit ihre Aufmerksamkeit lenken. Das Bewusstsein für die eigenen Meta-Programme aber auch die anderer Personen ist ein nützliches Hilfsmittel, die Reaktionen und Handlungen besser einschätzen zu können. Vor einigen Jahren hatte ich ein paar Artikel dazu im Bezug zu Projektmanagement verfasst und die wichtigsten Meta-Programme unter dieser Perspektive beschrieben.

In diesem Artikel geht es jetzt darum, die Meta-Programme auf den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess anzuwenden, um auch dort von einem gesteigerten Bewusstsein für die zugrundeliegenden Mechanismen und die resultierenden Reaktionen zu profitieren.

Ein zentraler Aspekt mit der verbundenen Wahrnehmung ist die Tatsache, dass Menschen vor allem bzw. nur auf Unterschiede reagieren. Dies wird bei Farben in der visuellen Wahrnehmung recht klar, wenn man sich bewusst macht, dass grüne Schrift auf grünem Grund einfach nicht erkennbar ist, wenn der Kontrast zwischen Schrift und Grund verschwindend klein ist, während einem rote Schrift auf grünen Grund praktisch sofort und sprichwörtlich ins Auge springt.

Meta-Programme übernehmen also auch die Rolle von Wahrnehmungsfiltern und beschreiben das, was Menschen (bevorzugt) wahrnehmen. Mit Kenntnis über diese Tatsache, können die (persönlichen) Meta-Programme durchaus auch in einem gewissen Umfang beeinflusst werden. Darüberhinaus können sie auch kontextabhängig sein, was umso leichter fällt, desto bewusst man damit bei sich selbst und/oder bei anderen umgeht.

„Die Schiedsrichter hören zu wenig auf ihren Bauch ››du darfst nur das pfeifen, was du siehst‹‹. Absoluter Quatsch. Du musst auch mal was pfeifen, was du nicht gesehen hast.“

– Urs Meier

Diesen Aspekt kann man sich nun auch im KVP zu Nutze machen, wenn man die Wahrnehmung des Menschen mit dem in Bezug bringt, worauf er achtet bzw. achten soll. Wichtig dabei ist auch, dass die Wahrnehmung und damit die Achtsamkeit bzw. Aufmerksamkeit bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein kann.

Letztlich geht es im KVP auch immer um den Kontrast zwischen einem (unerwünschten) Ist-Zustand und einem gewünschten Ziel-Zustand und dem daraus resultierenden Wunsch nach Veränderung. Um den unerwünschten Ist-Zustand zu verlassen, ist es im ersten Schritt wichtig, diesen Kontrast aufzubauen. Dazu kann es ausreichend sein, eine Weg-von-Motivation zu nutzen. In der Regel hat es jedoch eine bleibendere Wirkung, wenn gleichzeitig eine Hin-zu-Motivation aufgebaut werden kann. Im Modell der Toyota-Kata geschieht dies durch die Unternehmensvision, die die Ausrichtung für den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess bietet und die daraus abgeleiteten Ziel-Zustände, welche den Weg eröffnen.

Über das Meta-Programm der Möglichkeit-Notwendigkeit hatte ich bereits in einem kürzlichen Artikel geschrieben.

Ein weiteres wichtiges Meta-Programm umfasst die beiden Pole der internen bzw. externen Referenz. Unter dem Blickwinkel der Lean-Prinzipien lohnt es sich daüber nachzudenken. Die externe Referenz sollte sich dabei immer auf den Kunden beziehen, der letztlich vom geschaffenen Nutzen profitieren und dies mit Aufträgen honorieren soll. Trotzdem spielt auch die interne Referenz eine Rolle. Einerseits um sich nicht nur auf die Fordschen schnelleren Pferde zu konzentrieren und andererseits auch die „Bedürfnisse“ des Unternehmens und der Mitarbeiter nicht zu übersehen.

Aus dem proaktiven Handlungsantrieb entspringt oft auch die Veränderung im KVP, ohne dabei aber die Reaktion auf Ereignisse in den Geschäftsprozessen zu vernachlässigen und die Bedürfnisse der Kunden zu ignorieren.

Auch die Ausprägung des Arbeitsstils (Teamarbeiter vs. Einzelgänger) kann im KVP eine entscheidende Rolle für erfolgreiche Veränderungen spielen.

Unter den folgenden Links finden Sie die eingangs erwähnten Artikel zu Meta-Programmen.
https://www.geemco.de/artikel/meta-programme-einleitung/
https://www.geemco.de/artikel/meta-programme-uebersicht/
https://www.geemco.de/artikel/meta-programme-uebersicht-2/
https://www.geemco.de/artikel/meta-programme-uebersicht-3/
https://www.geemco.de/artikel/meta-programme-des-projektleiters/

In Relation zum Lean Management finden Sie weitere Informationen in meinem Buch „NLP in der Lean-Praxis“.

Frage: Welche „Programme“ liegen dem KVP in Ihrem Unternehmen zugrunde? Welche Ergebnisse erzielen Sie damit? Wie könnten sich diese Ergebnisse verändern und verbessern lassen?

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