Ich verwende da ein Akronym, das sich am schwäbischen Abschiedsgruß (dass mir hier keiner auf abwegige Gedanken kommt, die derben Ausfälle kommen erst weiter unten) orientiert und deshalb doppelt passend ist, wenn man diese Tätigkeiten loswerden bzw. zumindest bewusst (!) darüber nachdenken will. Vergleicht man den schwäbischen Abschiedsgruß bspw. mit dem Englischen „good bye“ erkennt man auch, wie effizient das Schwäbische doch ist, kommt es hier ja sogar nur mit drei Buchstaben für „ade“ aus, was noch mal eine vierzigprozentige Einsparung ggü. dem französischen Wortstamm „adieu“ darstellt.
Für was steht nun ADE im KVP-Umfeld und der Steigerung der persönlichen Produktivität?
A – Automatisieren
Zur Automatisierung gehören beispielsweise auch Aspekte der Digitalisierung. Dazu ist es beispielsweise auch nützlich, grundlegende Programmierkenntnisse zu besitzen, wie das zum Teil immer wieder vorgeschlagen und diskutiert wird. Nicht notwendigerweise, um die entsprechende Programmierung selbst durchzuführen, aber um ein grundsätzliches Verständnis über die Möglichkeiten und die Machbarkeiten zu besitzen und daher in der Lage zu sein, entsprechende Aktivitäten zu beauftragen, dann auch um die Ergebnisse der Automatisierung zu überprüfen und ggf. wiederum Verbesserungen anzustoßen.
– Thorsten Dirks
D – Delegieren
Delegation kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine Automatisierung (noch) nicht möglich ist. Sei es, weil sie aufgrund der Individualität der Aktivitäten aus einer Kosten-Nutzen-Relation nicht sinnvoll oder die Möglichkeiten der Aufgabenübernahme durch eine Maschine (in der Regel wiederum durch Software unterstützt) technisch (noch) nicht machbar ist. Auch hier bilden grundlegende Programmierkenntnisse das Fundament für eine Beurteilung und Entscheidungsfindung.
Eine Form der (industriellen) Delegation ist es auch, Teile der Wertschöpfung oder ggf. Zulieferungen an andere Unternehmen zu vergeben. Auch hier ist natürlich ein grundsätzliches Verständnis für die ausgelagerten Tätigkeiten nützlich, was letztlich den Programmierkenntnissen bei der Delegation entspricht.
E – Eliminieren
Bei der Elimierung handelt es sich im Grunde um die „edelste“ Form der Optimierung, weil sie immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Tätigkeit an sich nicht wertschöpfend ist und deshalb schlicht weggelassen werden kann. Wichtig ist es aber immer, die Wertschöpfung mit den Augen des Kunden zu betrachten, sich dabei nicht durch eigene Annahmen und Beurteilung täuschen zu lassen, ohne sich nur an den Henry Fordschen Pferden zu orientieren und Kundenwünsche und -bedürfnisse zu verwechseln. Die Felder 2, 3 und 4 des Lean Canvas von Ash Maurya (Buchtipp können dabei eine wertvolle Hilfestellung zur Beurteilung sein.
Natürlich gibt es noch andere Konzepte zur Steigerung der persönlichen Produktivität. Sicherlich hängen alle Ansätze immer von der persönlichen Situation ab. Ähnlich wie bei Lean insgesamt, bin ich auch nicht der Meinung, dass es sinnvoll und zielführend ist, eine Methode, ein Werkzeug o.ä. einfach unreflektiert von einer Person auf eine andere zu übertragen. Den erfolgreichen Methoden und entsprechenden Transfers, wie GTD (Getting Things Done von David Allen) oder den sieben Wegen zur Effektivität (seven habits of highly effective people von Stephen R. Covey) ist gemeinsam, dass sie einen philosophischen Unterbau haben, der sowohl die Routine als auch eine bewusste Vorgehensweise enthält.
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