KVP – eine Frage der Jahreszeit?

Jahreszeit

Da es sich bei dem diesem Beitrag um den letzten Artikel für das Jahr 2016 handelt, will ich hier ein Thema behandeln, das mir immer wieder mal begegnet. Viel­leicht kennen Sie es auch, mög­licher­weise auch aus Situa­tionen, die mit dem Konti­nuier­lichen Verbes­serungs­prozess gar nichts zu tun haben.

Es geht darum, dass der aktuelle Zeit­punkt (schein­bar) nicht/nie der Richtige ist, um eine Sache zu beginnen, anzu­gehen oder auf eine andere Weise geeignet zu behan­deln.

Im KVP ist es vielleicht der höhe Auftrags­bestand, der scheinbar keine Zeit übrig­lässt, um sich anderen Aktivi­täten zu widmen. Oder es ist der niedrige Auftrags­bestand, der in der Unternehmens­leitung alle Aktivi­täten in Richtung Marke­ting und Vertrieb verschiebt. Oder es ist der normale Auftrags­bestand mit einem unge­wissen Aus­blick in die nähere oder fer­nere Zukunft, der diese Aktivi­täten auslöst.

Im persönlichen Umfeld ist es viel­leicht nur das schlechte Wetter, das es verhindert, die Lauf­schuhe anzu­ziehen. Oder es sind die Rücken­schmerzen, die scheinbar zu einer Schon­haltung zwingen. Oder es ist einfach ziem­lich viel los (was auch immer das indivi­duell bedeutet), das einen auf die Couch zwingt.

Sie merken schon, worauf ich raus will, oder? Und glauben Sie bloß nicht, dass ich diese Ausreden nicht auch selbst kenne, weil sie mir ein kleiner Mann immer mal wieder in einer unbe­kannten aber wirkungs­vollen Sprache ins Ohr läuselt. Und ich schaffe es auch nicht immer, dagegen anzu­kommen.

Die entscheidende Frage ist doch „einfach“, welche Strategie man ent­wickelt, wie man den kleinen Mann zum Schweigen bringt oder eine andere Stimme installiert, die ihn übertönt.

„Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.“

– Mark Twain

Im Grunde geht auch hier darum ein Bewusstsein für die Problematik (die Sache selbst, wie dann auch der Wider­stand) zu entwickeln und dann eine Routine zu instal­lieren, mit der der Wider­stand in der spezi­fischen Situa­tion bzw. Jahreszeit über­wunden werden kann oder erst gar nicht entsteht. Dabei sollte man in meinen Augen einen Ent­schei­dungs­zeit­punkt wählen, der natür­lich am besten gerade nicht in eine der pro­blema­tischen „Jahres­zeiten“ fällt.

Zu diesem Zeitpunkt geht es dann darum die Routine zu entwickeln, wie die entspre­chende Hand­lung umge­setzt wird. Im Fall des KVP sind es beispiels­weise die regel­mäßigen Verbes­serungs­runden, zu Beginn wöchent­lich, später täglich (in noch kleineren Schritten).

Dazu ist es wichtig, einen festen regel­mäßigen Termin festzu­legen, der dann auch nicht gegen irgend­etwas anderes verlieren darf. Das heißt an diesem Termin wird fest­gehalten, komme was da wolle. Ich empfehle, das auch wirk­lich so wört­lich zu nehmen. Mit jeder Ausnahme und sei sie auch noch so klein oder bedeutend (je nach Blickwinkel), wird ein kleiner Stein aus der Mauer gebrochen, was dann irgend­wann das ganze – mühsam errich­tete – Bauwerk ins Wanken und letzt­lich zum Einsturz bringt und dem Strom des Tages­geschäfts keinen Einhalt mehr gebieten kann. Und ja, damit meine ich auch Störungen, die durch Kunden ausge­löst werden. Diese können vermie­den werden, indem einer­seits geeig­nete Zeit­punkte gewählt und anderer­seits Antworten vorbe­stimmt werden, um damit definiert umgehen zu können.

Im persönlichen Kontext (der aber im Berufs­leben Wirkung zeigt) kann die Routine auch durch ein Werk­zeug wie „Due“ unterstützt werden (leider nur für Apple Geeks verfügbar)

Nutzen Sie also jetzt die Jahreszeit und treffen Sie zum Jahres­wechsel eine bewusste Ent­schei­dung für eine neue Routine und mehr als nur einen guten Vorsatz, der selten den Februar überlebt.

Frage: Welche „Jahreszeiten“ durchläuft der KVP in Ihrem Unter­nehmen? Welche Ausreden begeg­nen Ihnen dabei immer wieder? Wie wollen Sie in Zukunft damit umgehen?

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