Eine Frage, die sich im Zusammenhang mit der Einführung des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses immer wieder stellt, ist:
Lohnt sich das und wie kann ich möglichst früh den Wert feststellen und auf der anderen Seite die entstehenden Kosten der Einführung im allgemeinen und einzelner Projekte im besonderen gegenüberstellen?
Grundsätzliche Überlegungen zum Nutzen des KVP habe ich bereits zu Beginn der Artikelserie angestellt. Die Frage lässt im Grund ganz einfach mittels der Umkehrung beantworten: Macht es Sinn, keine Verbesserung anzustreben?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Kosten nicht festlegen dürfen, OB ein Ziel-Zustand angestrebt wird, sondern nur den Weg definieren, WIE dieser Ziel-Zustand erreicht werden kann.
Damit tritt auch die Relevanz der Kosten zu Beginn eines Verbesserungsvorhabens in den Hintergrund. Das heißt jedoch nicht, dass die Kosten des KVP ignoriert werden.
In diesem Artikel geht es also um die quantitativen Aspekte der Kostenseite des KVP. Die Kosten setzen sich aus mehreren Anteilen zusammen.
Kosten für die Einführung des KVP
- Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Führungskräfte
- Schulungsmaßnahmen für die Unternehmensleitung
- Infrastruktur (KVP-Tafel, Moderationsmaterial u.ä.)
Kosten für die Durchführung von KVP-Maßnahmen
- Durchführung KVP-Sitzungen
- Umsetzung der Maßnahmen
- Dokumentation der Maßnahmen
- KVP-Koordination
– Philip Rosenthal
Auf der Nutzenseite werden den Kosten dann Einsparungen gegenübergestellt. Diese Einsparungen bemessen sich in harten Faktoren wie Fehlerquoten (Arbeits-)Zeit und den damit verbundenen Arbeitskosten, aber etwas weichere Faktoren wie Durchlaufzeit ebenso wie ganz weiche Faktoren wie den folgenden:
- Ausbau der Kompetenz in der Belegschaft
- Steigerung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit
- Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
- allgemeine Verbesserung der Kommunikation (innerbetrieblich und mit Kunden bzw. Lieferanten)
- Innovationspotenzial
Aus der Kosten-Nutzen-Analyse auf der Ebene einzelner Verbesserungen lassen sich dann Entscheidungen ableiten, ob bestimmte Verbesserungen umgesetzt werden. Noch wichtiger ist m.E. die Chance im Vorfeld der Lösungsentwicklung, die Anforderungen zu definieren und davon dann wiederum die Lösungswege zu bestimmen. Dies entspricht dem eingangs vorgestellten Gedanken, nicht das OB sondern das WIE zu steuern.
Aus den angeführten Kosten- und Nutzenberechnungen lassen sich auch Kennzahlen entwickeln, die zur Steuerung des KVP dienen, um ihn weiterzuwickeln, nicht um ihn in Frage zu stellen. Auf der Gesamtebene des KVP wird damit die Weiterentwicklung sichergestellt und verhindert, dass der KVP unreflektiert dahindümpelt oder gar einschläft.
PS: Wenn Sie sich fragen, warum die Artikelserie immer noch weitergeht, liegt das einfach daran, dass ich noch viele Ideen dazu habe. Schreiben Sie mir aber gerne, wenn Sie ein Thema haben, das Ihnen unter den Nägeln brennt und von dem Sie glauben, dass es für einen Artikel (oder mehrere) geeignet wäre. Ich freue mich auf Ihre Nachricht, gerne auch als Kommentar unten.
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