Überproduktion beim Aufstehen – das Ende von Lean

Überproduktion

Jetzt ist es passiert. Das Ende von Lean ist da.

Diese Aussage wird jetzt vermutlich den ein oder anderen Leser verblüffen und die Frage entstehen lassen, was ich damit im Sinn habe und wie ich dazu komme, diese Behauptung in den Raum zu stellen, die doch praktisch jedem Lean-Verständnis widerspricht.

Was meine ich also mit „das Ende von Lean“ ist da?

Mit Ende beziehe ich mich dabei auf einen Zustand, der nicht weiter verbessert werden kann. Konkret geht es mir darum, dass „mehr“ als stehen physikalisch-technisch gar nicht möglich ist (wenn man schweben oder fliegen mal ausschließt).

An einer anderen Stelle muss ich aber auch gleich etwas zurückrudern. Damit meine ich gleich das erste Wort dieses Artikel, also das „Jetzt“.

Im Grund ist das nämlich gar kein neues Ereignis, das was da passiert ist. Außer man nimmt den Impuls zu diesem Artikel, der daraus entstand, dass mir mal wieder der Sprichwort begegnet ist, dass man nur einmal mehr aufstehen müsste, als man hinfällt oder umgeworfen wird.

Schon das Hinfallen oder Umgeworfen werden impliziert, dass das Stehen der Grundzustand (oder Standard im Lean-Sinn) ist.

Jedes weitere Stehen oder Aufstehen wäre also im Lean-Sinn eine Form von Überproduktion (mal davon abgesehen, dass es eben physikalisch-technisch gar nicht möglich ist). Also kann es eben auch keine weitere Verbesserung dieses Zustands geben.

„Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen.“

– Nelson Mandela

Natürlich ist die Verschlechterung dieses Standards denkbar, was gemeinhin eben mit Umfallen oder Umgeworfen werden bezeichnet ist. Also einmal Umfallen, einmal wieder Aufstehen und schwupps ist man wieder im Standard.

Merken Sie was? Es ist eine Eins-zu-Eins-Beziehung, also 1=1, x=x, nicht x=x+1.

Wenn Ihnen also das nächsten Mal dieses Sprichwort begegnet …

… denken Sie sich lieber Ihren Teil.

Mit jeder Kommentierung im Sinne dieses Artikels und dem allgemeinen Lean-Verständnis (das ja offensichtlich durchaus noch Verbreitungspotenzial hat) laufen Sie Gefahr, entweder als Klugscheißer klassifiziert zu werden (kann ich Ihnen versprechen ;-) oder sich einen „Freund fürs Leben“ zu schaffen (wenn Sie bspw. ein Social-Media-Posting mit dem Sprichwort in diesem Sinn beantworten).

Was Sie zukünftig auch vermeiden sollten, ist eben die eigene Verwendung dieses Sprichworts. Es besteht halt auch immer die Gefahr, dass ich das mitkriege und mich dann mal nicht beherrschen kann :-)

Und wenn Ihnen irgendwann mal eine Aussage begegnet, dass Lean (k)ein Zustand ist und deshalb (nicht) endet, haben Sie auf jeden Fall Material für ein interessantes Gespräch bzw. Gesprächswendung. Und wenn es nur die Möglichkeit ist, Ihren Gesprächspartner damit zu verblüffen.

Frage: Welche ungewöhnliche Aussage im Bezug zu Lean ist Ihnen schon mal begegnet? Wie haben Sie darauf reagiert? Was wären Alternativen gewesen?

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