Was kann und darf es bei Lean nie geben?

Verhalten

Drei Dinge sind immer präsent (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), d.h. es gibt keine Nicht-Existenz: Kommunikation, Verhalten, Kultur. Sie haben starke Wechselwirkungen und damit auch Einfluss auf eben diese „Dinge“ von Menschen.

Aus diesem Grund sind es auch „Dinge“, die man in meinen Augen im Lean-Kontext auf keinen Fall ignorieren darf. Wobei man sich da dann auch schon wieder überlegen kann, ob es dieses „ignorieren“ an sich überhaupt geben kann. Es würde höchstens bedeuten, dass man nicht darüber redet oder sich diesbezüglich nicht verhält. Was dann auch schon wieder eine Sache der Unmöglichkeit ist.

Aber gesetzt den Fall, dass es diese Ignoranz gibt, hätte das in meinen Augen gravierende Auswirkung auf die Ausprägung und damit den Erfolg auf alles, was irgendwas mit Lean zu tun hat.

Und das umfasst wiederum alles, wenn man (Geschäfts-)Prozesse als den kleinsten gemeinsamen Nenner von Lean betrachtet und die Prozessdefinition als die Kombination aus Verhalten und Kommunikation. Oder auch auf Basis der Lean-Definition von Mike Rother “Lean is the constant struggle to better flow to each customer” und flow dabei mit Prozess gleichsetzt.

Damit wäre also im Sinne der Überschrift das „Können“ geklärt, d.h. bei Lean kann es nie keine Kommunikation, kein Verhalten und keine Kultur geben. Letzteres bspw. auf Basis der Definition “the way we do things here”, was wieder das Tun, also das Verhalten enthält. Dabei sollte man sich auch immer bewusst sein, dass die Kultur eben auch ein wichtiges Element des Prozesskontext darstellt, welcher wiederum Einfluss auf das Verhalten der Menschen in den Prozess ausübt und damit indirekt auch auf Prozessstandards und letztlich auch auf das Wiederholversprechen, das jeder Kunde unausgesprochen immer erwartet und mitkauft.

„Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert..“

– Aldous Huxley

Bleibt also die Frage nach dem „Nie-geben-dürfen“.

Das verknüpft sich dann für mich wieder mit dem Ignorieren bzw. verfeinert mit dem aktiven Gestaltens. Der Ausgangspunkt ist da auch wieder, dass es immer eine Kultur gibt. Im Extremfall ist das dann halt eine Kultur mit negativen Auswirkungen, dass Mitarbeiter sich nicht an Prozessoptimierungen beteiligen, bspw. in der Form, dass es eine negative Fehlerkultur gibt, in der nur nach Schuldigen und nicht nach Ursachen gesucht wird, dann Fehler und Irrtümer nicht Chancen zur Verbesserung und zum Lernen verstanden werden. Wenn diese Ausprägungen dazu führen, dass Mitarbeitern das Mitdenken konsequent abtrainiert wird, weil Führungskräfte auf alle Probleme immer selbst und sofort eine Lösung aus dem Hut zaubern, egal ob die dem Problem angemessen ist, d.h. dieses wirklich löst und nicht nur Symptome bekämpft.

Zu dieser Form des Ignorierens bzw. Unterlassens aktiver Gestaltung gehört damit auch ein fehlendes Bewusstsein für diese Einflussfaktoren und/oder das Ignorieren, dass dieses aktive Gestalten ein Teil der Führungsverantwortung darstellt. Das kann dann durch auch in Aussagen münden wie „um was soll ich mich denn noch alles kümmern?“

In kleinen Schritten können dazu bspw. auch die Job Relations aus dem Training Within Industry genutzt, also bewusste Ansätze zur Schaffung guter Arbeitsbeziehungen.

Wenn man also mal davon ausgeht, dass eben Kommunikation und Verhalten und in der Konsequenz auch Kultur immer vorhanden ist, kann man doch auch einfach durch ein positives Verhalten, durch wertschätzende, Empfänger-bezogene Kommunikation einen positiven Einfluss auf die Kultur ausüben.

Kostet gar nicht mehr Zeit, außer vielleicht etwas Reflexion, bei negativen Auswirkungen aber durchaus auch bei positiven Resultaten.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie aufbauend auf dem Job Relations Training positiven Einfluss auf die Arbeitsbeziehungen und in der Konsequenz auf die Kultur ausüben können können, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.

Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.

Frage: Was muss für Sie bei Lean immer dabei sein? Was sind Ihre Gründe dafür? Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?

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