Impulse sind im Kontinuierlichen Verbesserungsprozess ein wichtiger Bestandteil. Im Sinn von Initiative hatte ich darüber schon in einem früheren Artikel geschrieben. An dieser Stelle geht es mir weniger um die Gegenüberstellung zur Routine, sondern um interne und externe Impulse. Interne Impulse könne beispielsweise in Form des betrieblichen Vorschlagswesens (BVW) entstehen. Auch hier gibt es zwei Pole zwischen dem BVW und dem KVP, über die man nachdenken sollte.
Wie schon eingangs erwähnt, soll es jetzt um die Gegenüberstellung internen und externen Impulsen gehen. Verständlicherweise bin ich als Berater ein großer Fan von externen Impulsen, stellen diese doch einen nicht zu vernachlässigenden Teil meiner Existenzberechtigung dar. Gleichzeitig bin ich mir aber auch bewusst, dass dabei noch anderen Aspekte mitspielen.
Förderliche Aspekte externer Impulse
Haben wir schon immer so gemacht“, „Haben wir noch nie so gemacht“ oder „Das funktioniert bei uns bzw. in dieser Branche nicht“, manchmal auch kombiniert mit „Wir haben es schon probiert, aber …“. Selten haben die Generalisierungen „immer“, „nie“ wirklich Bestand gegenüber kritischen und unbelasteten Fragen. Dabei darf es allerdings niemals darum gehen, jemand einen Irrtum oder eine falsche Sichtweise nachzuweisen. Selbst wenn das gelingen sollte, entsteht dadurch in der Regel nur Widerstand und das Bestreben an anderer Stelle Recht zu behalten. Man hat zwar im übertragenen Sinn einen Zweikampf gewonnen aber das Spiel verloren.Externe Impulse können auch von außerhalb eines bestimmten Bereichs kommen, es muss nicht immer die Unternehmensgrenze sein. Klassische Zielvorgaben bz. Elemente der Zielvereinbarungen leisten dazu ihren Beitrag. Wichtig ist dabei vorallem, dass die „Betroffenen“ die Maßstäbe kennen und nicht davon überrascht werden.
Die Lob-und-Tadel-Methode des früheren ALDI-Geschäftsführers Dieter Brandes kann dabei ein Vorbild sein, indem zu Beginn eines Monats drei relevante Aspekte bestimmt werden, die Kontrollmaßstäbe darstellen und zu denen es dann Feedback gibt.
– Gunthard Weber, Systemiker
Hinderliche Aspekte der externer Impulse
Ein Teil der Hindernisse schwang im vorigen Abschnitt schon mit. Hier geht es um die Anteile, die auf der Externalität des Impulses beruhen. Dieser Widerstand kann beispielsweise auf der (vermeintlichen) Fachfremdheit beruhen, wie er durch das Selbstbewusstsein einer spezifischen Ausbildung auftritt, über die der Impulsgeber nicht verfügt. Dabei wird genau der Punkt übersehen, der den externen Impuls erst ermöglicht, nämlich die fehlende Vorbelastung durch über möglicherweise Generationen geprägte Routine.
Leider gibt es hierzu kein Patentrezept, wie mit den hinderlichen Aspekten externer Impulse generell umgegangen werden kann. Positive Erfahrungen habe ich bisher mit wertschätzender Kommunikation gegenüber den Betroffenen gemacht. Wertschätzend vor allem in dem Sinn, dass dies gegenüber bisherigen Aktivitäten zum Ausdruck kommt, die bis zum heutigen Tag ihre Berechtigung in der vorliegenden Form hatten. Gleichzeitig hat der externe Impulsgeber aber auch die Pflicht zu verdeutlichen, dass mit der Fortsetzung dieser Aktivitäten sich deren Wert in Gegenteil drehen kann.
Externe Impulse beruhen aber nicht nur auf Beratungsleistungen. Auch Denkanstöße in Form Konferenzen, Barcamps, Literaturstudien können eine Quelle sein. Gleichzeitig bin ich aber fest davon überzeugt, neues Wissen nur durch externe Impulse entstehen kann. Fehler durch unbekannte Einflüsse fallen dabei in meinen Augen auch in diese Kategorie, auch wenn diese Form des Lernens mit Schmerzen verbunden ist – Schmerzen, die auch ein notwendiges Zeichen von Wachstum sein können.
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