Der Jojo-Effekt bei Managementsystemen, warum er auftritt und was man dagegen tun kann

Jojo-Effekt

Was meine ich mit Jojo-Effekt bei Managementsystem? Mit Managementsystemen bezeichne ich Konzepte bzw. Modelle, wie Unternehmen geführt und ausgerichtet werden, um ihren Zweck zu erfüllen. Die Managementsysteme können dabei einzelne Aspekte abdecken oder die Unternehmensführung sehr umfassend behandeln.

Mit dem Jojo-Effekt meine ich, dass in Unternehmen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen irgendwelche Neuerungen eingeführt werden. Oft entspringen diese Neuerungen einer Unzufriedenheit mit dem Status Quo. Diese Neuerungen zeigen dann manchmal kurzfristige Wirkungen (wie bei Diäten, wo der Begriff des Jojo-Effekts ursprünglich herkommt), haben aber oft keinen langfristigen Bestand und hinterlassen dann einen Zustand, der nicht selten danach schlimmer ist als vorher.

Außerdem erzeugt der Jojo-Effekt bei den Beteiligten und Betroffenen auf Dauer eine gewisse „Müdigkeit“ und Ungläubigkeit bzgl. der erhofften Effekte, was dann wiederum eine nur zögerliche Mitwirkung oder gar Verweigerung zur Folge hat.

Wenn man sich nun Gedanken über die Hintergründe macht, stößt man in meinen Augen auf erhebliche Parallelen zwischen Diäten und Managementsystemen, die dann die genannten Auswirkungen haben.

Ein Aspekt der Beharrung sind die Gewohnheiten. Das kann einerseits der (bewusste) Punkt des „haben wir schon immer so gemacht“ sein, andererseits aber auch Routinen, die sich schon ins Unbewusste verlagert haben. Seien es (Unternehmens)führungsroutinen, die seit Generationen in der Wirtschaft verankert sind (und in der Vergangenheit durchaus positive Effekte und deshalb ihre Berechtigung hatten), seien es Ernährungsgewohnheiten, die im biologischen System des menschlichen Körpers versteckt und dort schon vor Urzeiten aus gutem Grund entstanden sind.

„Wenn wir die Chance in der Gegenwart nicht ergreifen, werden wir in Zukunft aus unsere Vergangenheit zurück blicken und bedauern, nichts daran geändert zu haben.“

– Wenn wir die Chance in der Gegenwart nicht ergreifen, werden wir in Zukunft aus unsere Vergangenheit zurück blicken und bedauern, nichts daran geändert zu haben. Pauline Sara Jo „Jojo“ Moyes

In beiden Fällen kann es aber sein, dass diese alten Routinen mittlerweile nicht mehr zeitgemäß sind und nicht mehr die gewünschten Effekte haben.

Deshalb steht dann berechtigterweise irgendwann die Diät auf dem Programm. Im Fall des Unternehmensbezugs geht es mir dabei jetzt nicht um die Assoziation zwischen Diät und schlank=lean!

Vielmehr geht es darum, dass jemand mit einer Veränderung gute (erste) Erfahrungen gemacht hat und jemand anderes diese Ergebnisse für sich selbst auch erzielen will.

Dann liegt es verständlicherweise auf der Hand, vergleichbare Aktivitäten zu übernehmen. Was dabei allerdings oft viel zu kurz kommen, ist das Verständnis für die zugrundeliegenden Randbedingungen und mindestens genau so wichtig das Bewusstsein dafür und die begleitende Einstellung zu diesen Rendbedingungen. Im NLP (Neuro-Linguistischen Programmieren) spricht man hier von Modelling, das sich auf allen sogenannten Logischen Ebenen abspielen muss.

Bei den Diäten und betrieblich-unternehmerischen Veränderungen spielt sich das allerdings sehr oft nur auf der Ebene des Verhaltens (zweite Ebene) ab. Die Ebenen des Kontextes (1), der Fähigkeiten (3), Einstellungen & Glaubensätze (4), des Selbstbilds (5) sowie Vision & Mission (6) kommen viel zu oft viel zu kurz.

Außerdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass eine Veränderung nur dann Bestand haben wird, wenn alle Elemente des Systems zusammen in die gleiche Richtung gehen wollen, das gleiche Verständnis von der Richtung haben und das gleiche Bewusstsein über die Notwendigkeit.

In beiden Fällen kann man die Wirksamkeit der Maßnahmen darauf verdichten, dass es (auch) darum geht, an einer Sache dranzubleiben und vor allem nicht zu früh aufzuhören. Das gilt für erste Erfolge ebenso wie für Schwierigkeiten, wenn die gewünschten Effekte anfänglich ausbleiben.

Eine externe Unterstützung kann ebenfalls in beiden Fällen hilfreich sein, wenn das Bewusstsein für die eigene Verantwortung trotzdem bestehen bleibt. Gesundheit und die Verantwortung dafür kann im persönlich-menschlichen wie im betrieblich-wirtschaftlichen Kontext nicht delegiert werden.

Wenn Sie wissen möchten, wie eine externe Unterstützung im betrieblich-wirtschaftlichen Kontext aussehen könnte, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir über dieses Formular auf oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.

Falls die Umstände Ihnen aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.

Frage: Welche Erfahrungen haben Sie mit Veränderungen in Ihrem betrieblichen Umfeld gemacht? Wie haben die Menschen darauf reagiert? Was könnten die Ursachen sein?

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