KVP ist eine Frage der Ausdauer

Ausdauer

Machen wir uns nichts vor: Der Konti­nuier­liche Ver­besse­rungs­prozess benötigt zur Umset­zung unend­liche Ausdauer. Warum das so ist und welche Folgen das hat, ist Thema dieses Artikel. Die entschei­dende Frage ist hier nach der Unend­lich­keit der Ausdauer. Warum unend­lich? Warum reicht nicht ein end­liches Maß an Ausdauer. Die spannende Frage ist dabei auch, wie lässt sich diese Not­wendig­keit der Unend­lichkeit nachweisen.

Schlaue Mathema­tiker sind bei solchen Fragen schon lange auf den „Trichter“ gekommen, dass es viel ein­facher ist, das Gegen­teil zu beweisen. Meist wird das mit dem Hinter­gedanken ange­gangen, dass dieser Beweis scheitern wird. Damit ist dann auch automa­tisch bewiesen, dass das die ursprüng­liche Annahme richtig ist. Diese Vor­gehens­weise wird beispielsweise auch in der Six Sigma Methodik oft beschrit­ten, wenn es darum geht, die Korrekt­heit von Hypo­thesen nachzu­weisen.

„Ausdauer und Entschlossenheit sind zwei Eigen­schaften, die bei jedem Unternehmen den Erfolg sichern.“

– Leo Tolstoi

In unserem konkre­ten Fall wollen wir also vorder­grün­dig beweisen, dass der Konti­nuier­liche Verbesse­rungs­prozess nur eine end­liche Ausdauer benötigt. Was passiert nun, wenn die Aus­dauer endet. Übertragen wir diesen Gedanken auf einen Läufer, der irgend­wann vor dem Ende seiner Ausdauer steht. Er wird dann ganz natür­lich zum Stehen kommen. Setzen wir seinen Lauf mit dem KVP gleich, würde das bedeuten, dass der KVP eben­falls zu einem Ende kommt. Da der KVP per Defini­tion aber unend­lich ist, muss dem zu Folge auch die Aus­dauer dafür unend­lich sein.

Der Leser mag sich jetzt an die These des Club of Rome mit seiner Vorher­sage von 1972 zum des Ende des Wachs­tums erinnern. Ich kann und will jetzt nicht beur­teilen, ob diese These richtig oder falsch ist. Unter der Annahme, dass sie damit Recht hatten, könnte man jetzt schluss­folgernd, dass dann auch alle Ver­besse­rungen zu einem Still­stand kommen werden. An dieser Stelle bin ich aber der Mei­nung, dass das nur in einem abge­schlos­senen System der Fall sein würde. Dieses Szena­rio wird sich aber bei Unter­nehmen nicht ergeben und auch aus diesem Grund wird es immer die Notwen­dig­keit für Ver­besse­rungen geben. Damit gilt das auch für den Konti­nuier­lichen Ver­besse­rungs­prozess und damit auch für die notwen­dige Ausdauer.

„Ich bin nicht entmutigt, weil jeder als falsch verworfene Versuch ein weiterer Schritt vorwärts ist.“

– Thomas A. Edison

Neben der oben genannten sport­lichen Ausdauer kennt Wiki­pedia noch die psycho­logi­sche Ausdauer und die Beharr­lich­keit in der Philo­sophie.

Psychologische Ausdauer

wird dort als die Fähig­keit ver­standen, ein Ziel mit unver­minder­ter Moti­vation über eine längere Zeit und gegen Wider­stände zu verfolgen. Beide Krite­rien gelten in dieser Form auch für den KVP. Die längere Zeit ist schon durch den konti­nuier­lichen Aspekt gegeben und zu Wider­ständen kommt es bekann­ter­maßen leider auch immer wieder. Als Mög­lich­keit die Ausdauer zu stei­gern bzw. aufrecht­zuer­halten, wird dort die Vorbild­funktion genannt. Dieser Aspekt deckt sich mit den ein­schlä­gigen Erfah­rungen auch im KVP. Wichtig dabei ist auch der Gedanke, dass die Aus­dauer erwor­ben werden kann und nicht ange­boren sein muss. Das gilt auch für das Selbst­ver­ständ­nis, dass Fehler nicht/nie ulti­mativ sind, sondern immer das Poten­zial einer Lerner­fah­rung bergen.

Beharrlichkeit in der Philosophie

Die Beharr­lich­keit der Sache drückt sich eben­falls schon durch den Begriff aus. Die Versach­lichung des Begriffs drückt sich im Meta-Modell der Sprache durch die Nomina­lisie­rung als einer Form der sprachlichen Verzer­rung aus. Ab hier würde es jetzt ziemlich philosophisch. Mehr über das Meta-Modell der Sprache können Sie in meinem eBook NLP in der Lean-Praxis nachlesen.

Diese Ausfüh­rungen sollten jetzt auch den letzten Zweif­ler über­zeugt haben, dass der KVP Aus­dauer benötigt, konti­nuierliche und damit unend­liche Aus­dauer. Letzt­lich ist das aber auch kein Pro­blem, denn die Unter­nehmen, in denen er umge­setzt wird, sind ja auch nicht auf Zeit sondern auf Dauer ange­legt. Aus diesem Grund ist auch konti­nuier­liche Ener­gie in der Füh­rungs­arbeit, durch Schulungen usw. notwen­dig, um diese Aus­dauer auf­recht­zuer­halten.

Frage: Wo fehlt es in Ihrem Unternehmen dem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess manchmal an der Ausdauer? Welchen Beitrag leisten dabei die Mitarbeiter und Führungskräfte? Wie lässt sich die Ausdauer steigern?

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