NLP und der Toyota Way gehen beide in meinen Augen von einem sehr positiven Menschenbild aus. Im Neuro-Linguistischen Programmieren drückt sich das in den Vorannahmen aus, im Toyota Way in den Grundwerten. Das macht es lohnend, die beiden Ansätze gegenüberzustellen, um Gemeinsamkeiten und ggf. Unterschiede herauszuarbeiten.
Die Landkarte ist nicht das Gebiet.
Diese Vorannahme wurde schon
hier diskutiert. Im Bezug auf Toyota bzw. Lean Management heißt das, dass Verbesserungen immer vor Ort und nicht fernen Büros oder Besprechungszimmern stattfinden. Für Führungskräfte bedeutet das auch, dass sie nicht warten, bis Mitarbeiter mit Problemen zu ihnen kommen, sondern dass sie aktiv die Arbeitsplätze besuchen.
Wenn eine bestimmte Person etwas kann, kann jeder andere Mensch das auch lernen.
Diesem Wert liegt zugrunde, dass Menschen von einander lernen können und dies am besten in Teamarbeit geschieht. Er beinhaltet auch die Aufforderung Wissen und Fähigkeiten weiterzugeben und kommt in dem Modell der Führungskraft als Coach zum Ausdruck.
Menschen treffen stets die besten Entscheidungen, die ihnen möglich sind.
Diese Vorannahme besagt nicht, dass es nicht noch bessere Entscheidungen gibt. Im Toyota Way bedeutet das, sich nicht mit dem Status Quo zufrieden zu geben und sich laufend Herausforderungen zu unterwerfen und ebenso Mitarbeiter laufend herauszufordern, beispielsweise durch das Setzen anspruchsvoller Ziele. Dabei wird der Weg zu den Zielen nicht vorgeben, sondern dem Mitarbeiter überlassen. Gleichzeitig wird er aber nicht mit der Herausforderung alleine gelassen, sondern es wird coachende Unterstützung angeboten.
Jedem Verhalten liegt eine positive Intension zugrunde.
Diese Vorannahme bzw. dieser Wert ist sehr eng mit dem vorigen verbunden. Im Toyota Way bedeutet er, dass die Menschen (Mitarbeiter, aber auch externe Zulieferer) unterstützt werden, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Er repräsentiert das tiefliegende Bewusstsein, dass sich die Unterstützung schlussendlich auch dem eigenen Vorteil dient.
Wenn das, was Sie tun, seinen Zweck nicht erfüllt, so tun Sie etwas anderes.
Verbesserung kann nur durch Veränderung geschehen. Sobald man wahrnimmt, dass eine Vorgehensweise nicht zum Ziel führt oder besser funktionieren könnte, besteht die Aufgabe darin etwas zu verändern, ohne ggf. das nächste Wochen- oder Monats-Meeting abzuwarten. Im Toyota Production System hat jeder Mitarbeiter in der Fertigung das Recht und die Pflicht mittels einer Reißleine (
Andon-Cord) die Produktion zu stoppen, um weitere Fehler zu vermeiden.
Frage: Welche Werte und Annahmen liegen Ihren Handlungen zugrunde? Welches Menschenbild vermitteln Sie im beruflichen und privaten Umfeld. Wo könnte sich ein mehr an Vertrauen auszahlen?
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