KVP – eine Frage der Übung

Übung

Verbesserungen und der KVP haben auch viel mit Lernen und Übung zu tun. Das sind die Gedanken, die in der Coaching-Kata stecken. In dem schon mehrfach erwähnten Buch von K. Anders Ericsson nennt der Autor Charakteristiken bewusster Übung, die so auch auf den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess zutreffen.

Entwicklung von Fähigkeiten

Ein wichtiger Teil bewussten Übens ist die Entwicklung von Fähigkeiten. Diese können im Allgemeinen und Idealfall durchaus von anderen bereits erworben worden sein und bilden damit ein Vorbild. Damit ist der Weg zu den Fähigkeiten auch bekannt. Dieser bekannte Weg zu den Fähigkeiten ist nun nicht zu verwechseln mit dem Weg zum nächsten Ziel-Zustand. Dieser Weg soll ja bekanntlich unbekannt sein, die zu erwerbenden. bekannten Fähigkeiten sind aber nicht gleichbedeutend mit dem Weg an sich. Ebenso sollten effektive Trainingstechniken bekannt sein, die Coaching-Kata ist dabei eine typische Vertreterin. Nach Ericsson ist auch ein Lehrer oder Coach nützlich, der die Praktiken von Expert-Performern kennt und weiß, wie die Fähigkeiten am besten entwickelt werden können.

Außerhalb der Komfortzone

Die Aktivitäten des bewussten Lernens müssen außerhalb der Komfortzone liegen. Das gilt sowohl für die Ziel-Zustände, als auch die damit verbundenen Lerneffekte. Lernen muss sich dabei auch ungewohnt anfühlen und die Möglichkeit des Scheiterns enthalten. Sollte dem nicht so sein, entsteht sehr wahrscheinlich kein neues Wissen und damit verbunden auch keine echten Verbesserungen.

Ziele

Mit der Übung und damit dem den Lernen, ebenso wie Verbesserungen müssen spezifische, wohldefinierte Ziele und Leistungsanforderungen verbunden sein. Der Lehrer bzw. Coach bestimmt bzw. regt zu kleinen kleinen Veränderungen an, die zu größeren Verbesserungen (dem nächsten Ziel-Zustand in Richtung der Vision) führen. Fortschritte dabei müssen erkennbar sein bzw. bewusst gemacht werden, ebenso wie der erreichte Wissenzuwachs.

„Es werden mehr Menschen durch Übung tüchtig als durch ihre ursprüngliche Anlage.“

– Demokrit

Bewusst

Bewusste Übungen sind ebenso wie Verbesserungen erstmal einfach bewusst. Sie erfordern volle Aufmerksamkeit und bewusste Handlungen. So wichtig ein Lehrer oder Coach ist, geht es jedoch nicht darum, ihm einfach nur zu folgen, ohne eigene Aktivitäten durchzuführen. Auch die Konzentration auf die Ziele der Übung bzw. der Verbesserungen ist ein entscheidendes Element für den Erfolg. Unterstützende Elemente zur Steigerung der Bewusstheit können Checklisten oder Karten sein, wie in der Coaching-Kata oder den verschiedenen Modulen des TWI-Programms.

Feedback

Nach der Durchführung von Übungs- oder Verbesserungsaktivitäten ein sofortiges Feedback ein weiteres Charakteristikum. Dazugehört dann auch die Anpassung der Anstrengungen als Antwort auf dieses Feedback. Zu Beginn kommt das Feedback vom Lehrer oder Coach, der auf Probleme hinweist und Wege zum Umgang damit anbietet. Später mit zunehmender Zeit und Erfahrung muss gelernt werden, sich selbst zu beobachten und bei Fehlern entsprechend zu reagieren und sich anzupassen. Visualisierungen und Aufzeichnungen im Rahmen des Shopfloor-Management sind dabei geeignete Unterstützungsmechanismen.

Mentale Repräsentationen

Bewusste Übung schafft auch mentale Repräsentationen und hängt umgekehrt von diesen ab. Bei Prozessen und deren Verbesserung übernehmen diese Rolle die Standards. Die verbesserte Leistung geht Hand in Hand mit verbesserten mentalen Repräsentationen, d.h. Standards, die detaillierter werden und damit die Verbesserung weiter verstärken.

Konzentration

Der Aufbau oder die Veränderung von zuvor erworbenen Fähigkeiten wird durch Konzentration auf bestimmte Aspekte dieser Fähigkeiten unterstützt. In den TWI-Modulen wird durch die einzelnen Schritte der verschiedenen Vier-Schritte-Methoden unterstützt und in den einzelnen Sitzungen der entsprechenden Training gefördert. Bei der Unterweisungsmethodik Job Instruction bildet sich das durch die schrittweise Vermittlung der Arbeitschritte, der verbundenen Schlüsselaspekte und der Gründe dafür ab. Durch die zugehörige Skill-Matrix werden auch die unterwiesenen Personen in Ihren Fähigkeiten gefördert und bietet gleichzeitig der verantwortlichen Führungskraft eine Gelegentheit den Fortschritt zu verfolgen.

In der Toyota Kata hilft gegenseitiges Coaching beim Aufbau der Basisfähigkeiten.

Integration ins Tagesgeschäft

Sowohl in der Kata als auch im TWI spielt die Integration ins Tagesgeschäft einen zentralen Erfolgsfaktor, weil dadurch alle vorgenannten Charakteristiken weiter verstärkt.

Frage: Welche Rolle spielt Übung im KVP in Ihrem Unternehmen? Wo kann der bewusste Übungsvorgang noch gesteigert werden? Wie lässt sich diese gesteigerte Bewusstsein erreichen?

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