Wenn man aber die Grundgedanken und -prinzipien hinter der Zusammenstellung von Zutaten nicht versteht, wird man immer sklavisch an den Rezepten hängen und nie in der Lage sein, eigene Kreationen zu schaffen.
Ähnlich ist das auch im Lean Management. Natürlich muss man den Umgang mit den klassischen Methoden und Werkzeugen beherrschen. Aber irgendwann wird man auch den Punkt erreichen, an dem ein einfaches Kochrezept nicht mehr ausreicht, um ein Problem zu lösen.
Dann muss man in der Lage sein, individuelle Elemente zusammenzustellen, um angemessen auf ein Problem zu reagieren.
Dann ist es wichtig, dass man die grundlegenden Wirkmechanismen der Methoden und Werkzeuge verstanden hat. Also bspw., dass es bei 5S/5A um mehr als bloßes Saubermachen geht, dass es nicht entscheidendend ist, welche Schrifttype und -größe für Beschriftungen gewählt wird, dass es nicht darauf ankommt, ob der Locher an allen Arbeitsplätzen auf der linken Seite steht.
Wichtig an der Sauberkeit ist, dass man dadurch Auffälligkeiten und Abweichungen vom Standard erkennt und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann, dass drohende Maschinenausfälle frühzeitig erkannt und behoben werden können.
Noch wichtiger ist dann auch, dass durch die regelmäßige Durchführung der ersten drei S eine Routine einkehrt, die auch auf Verbesserungsaktivitäten wirkt und deshalb einen guten Einstieg in den KVP bedeutet.
Ebenso wichtig ist, dass einfach diese Hintergedanken auch an die Beteiligten und vermeintlich Betroffenen kommuniziert werden, statt sie ihnen in Command&Control-Manier einfach nur überzustülpen.
Auch dadurch kommt Respekt zum Ausdruck, für den die Menschen immer ein feines Gespür haben, egal auf welcher Ebene einer Organisationshierarchie sie sich bewegen.
– Günter Grass
Eine Gemeinsamkeit zwischen Lean und Kochen liegt im kontinuierlichen Tun, weil das zugrundeliegende Bedürfnis in beiden Fällen nicht irgendwann verschwindet. So wie Essen aufgrund von sich einstellendem Hunger immer wieder notwendig ist, gilt das auch für die Verbesserung, weil der kontinuierliche Bedarf danach nicht endet, wie auch Sattheit kein dauerhafter Zustand ist.
Der Vergleich mit Kochen und Kochrezepten ist auch dann hilfreich, wenn es darum geht, wie Lean an andere Personen weitervermittelt werden kann.
Natürlich kann man jemand einfach ein Kochbuch in die Hand drücken und sagen „mach' mal“. Besser ist es allerdings, wenn zusätzlich begleitende Erfahrungen und Hintergrundinformationen vermittelt werden. Das ganze lässt sich auch spielerisch durch „Simulationen“ verstärken. Die haptischen Elemente von Simulationen, egal ob es sich um Lego-Autos, Papierflieger oder Faltschachteln handelt, vertiefen das erlernte, weil es mit zusätzlichen Sinnen aufgenommen, direkt angewendet und so noch besser im Bewusstsein (und Unterbewusstsein) verankert wird.
Im Kochvergleich wäre das dann der Kochkurs, das Abschmecken unter Anleitung (auch wenn's mal nicht schmeckt, hat man etwas daraus gelernt) und das Essen des zubereiteten Gerichts im Anschluss.
Verstärken lässt sich das auch noch durch die Teilnahme an innerbetrieblichen Qualitätszirkeln (das wirkt dann auch ganz direkt im Unternehmen), Besuch von passenden Konferenzen, Stammtischen (bspw. in Stuttgart) oder anderen Veranstaltungen, um einzelne Aspekte zu vertiefen.
Kommen Sie gerne auf mich zu, wenn Sie wissen möchten, welche Möglichkeiten Sie in Ihrem direkten Verantwortungsbereich nutzen können, um Lean nicht nur nach Rezept „verordnet“ zu bekommen. Sie können dazu mein Kontaktformular nutzen oder greifen Sie einfach zum Telefon und rufen Sie mich unter 0171-7342717 an.
Falls die Umstände für Sie aktuell eine Kontaktaufnahme verhindern, legen Sie sich doch eine Wiedervorlage an.
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